Hochschule Landshut und Voltstorage wollen „Weltspeicher“ auf Redox-Flow-Basis entwickeln

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Im April 2019 startete das Bundesforschungsministerium den Innovationswettbewerb „Weltspeicher“. Das Ziel ist die Entwicklung eines kostengünstigen Stromspeichers, der im Zuge der globalen Energiewende zum Einsatz kommen soll.  Die Hochschule Landshut und Kooperationspartner Voltstorage gehören dabei zu den ausgewählten fünf Siegerteams der ersten Runde. Sie haben nun zwölf Monate Zeit, „ein technisch und wirtschaftlich zukunftsweisendes Konzept für einen extrem preiswerten Stromspeicher auf Basis der All-Iron Redox-Flow Batterietechnologie (IRFB)“ zu entwickeln, wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte. Ziel sei es, mehrere Lösungen bis zum Stadium der Marktreife zu skizzieren. Zwei der fünf Teams werden dann für die zweite Projektphase ausgewählt, um den fertigen „Weltspeicher“ zu entwickeln. Die erste Phase fördert das Bundesforschungsministerium mit 250.000 Euro.

Um die zweite Projektphase zu erreichen, müssen gewisse Anforderungen erfüllt werden. So muss der entwickelte „Weltspeicher“ mindestens so leistungsfähig sein wie bestehende Lösungen, dabei aber deutlich günstiger in Anschaffung und Unterhalt. Außerdem sollte er umweltfreundlich gebaut sein, in jedes Haus passen. Der „Weltspeicher“ muss zudem mit erneuerbaren Energiesystemen wie Solarstrom, Windkraft oder Wasserturbinen kompatibel sein.

Die Initiative für das Forschungsprojekt ging von der Hochschule Landshut aus. Namentlich von den Wissenschaftlerinnen Christina Zugschwert und Saskia Dinter, die unter anderem bereits am Aufbau der grenzüberschreitende Forschungsplattform „FSTORE“ mitbeteiligt waren, auf der sich Batteriehersteller, Netzbetreiber und Forscher aus ganz Europa zur Redox-Flow-Technologie austauschen.

Saskia Dinter (links) und Christina Zugschwert forschen am TZE der Hochschule Landshut am künftigen „Weltspeicher“.

Foto: Hochschule Landshut

„Unser Ziel ist die verlässliche Stromversorgung vor allem für Entwicklungs- und Schwellenländer“, so Zugschwert. Aber auch private Haushalte in Deutschland und anderen Industrienationen könnten von der neuen Batterie profitieren. Die IRFB-Technologie verfüge über einen enormen Kostenvorteil gegenüber herkömmlichen Speicherlösungen. „Auf Basis einer ersten Schätzung könnten Einsparungen von über 80 Prozent erzielt werden“, erklärt Karl-Heinz Pettinger, Projektleiter von der Hochschule Landshut, „das liegt daran, dass die IRFB-Technologie aus weltweit vorhandenen Materialien hergestellt werden kann und die Kosten von Lithium-Ionen-Akkus um 50 bis 70 Prozent unterbietet.“ Zudem seien die Redox-Flow-Speicher größtenteils aus Recyclingmaterialien herstellbar und kämen „ohne ressourcenbelastende Konfliktmaterialen wie Lithium und Kobalt“ aus.

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