Gigawatt-Photovoltaik-Fabrik in Europa: Warum Frankreich an erster Stelle stehen muss

Teilen

Deutschland ist der historische Champion der Solarenergie. Bereits im Jahr 2000 übernahm es die Führung und ließ aus einer Prototypenfertigung von Stromgeneratoren eine echte Solarindustrie entstehen.

Wir alle kennen die Geschichte mit dem wachsenden Markt und die deutsche Fertigungsindustrie – gefolgt von anderen Ländern – nahm den „einfachen“ Weg der Auslagerung ihrer Fertigungslinien nach China. Während parallel dazu mehrere chinesische Photovoltaik-Unternehmen die Führung übernahmen und durch ihre Inlandsnachfrage angetrieben wurden, brachten sie unsere Solarindustrie auf ein anderes Level.

Aber das Spiel ist noch nicht vorbei, und die europäische Nachfrage nach Solarmodulen wächst immer noch. Wenn also der Preis fällt und die Effizienz steigt, wird der Transport irgendwann zu einem nicht mehr zu vernachlässigendem Teil des Modulpreises. Außerdem reichen bei hochautomatisierten Prozessen die Personalkosten nicht mehr aus, um eine Fertigung ausschließlich in Asien zu rechtfertigen.

Die Zeit ist also wahrscheinlich reif für einen Neustart der europäischen Solarindustrie.

Nach einer Reihe von Meldungen in der Presse kursieren derzeit auf beiden Seiten des Rheins Gerüchte über ein Gigawatt-Fabrik-Projekt. Obwohl Deutschland nach wie vor der größere europäische Binnenmarkt für Photovoltaik-Anlagen ist, kämpft die Solarbranche des Landes darum, dass der 52 Gigawatt-Deckel beseitigt wird.

Auf der anderen Seite sind wir in Frankreich bei der Einführung der Photovoltaik so langsam vorangekommen, dass wir noch ein riesiges Potenzial zu heben haben. Dies wird uns durch das verspätet eingeführte Energieprogrammgesetz (PPE) gewährt. Ich habe mehrere Kommentare zu den sozialen Netzwerken erhalten, die auf zwei neue Gigawatt-Fabriken statt einer drängen. Ich hätte gerne zwei große Werke und noch mehr. Aber keine Trippelschritte bitte. Daher lasst uns eine bauen, bevor wir in Europa gegeneinander antreten.

Aktuell bin ich der Meinung, dass es die beste Option für die europäische Solarindustrie ist, eine Fabrik in Frankreich aufzubauen. Aus politischen Gründen würde ein solcher Schritt die staatliche Unterstützung zugunsten unserer Solarindustrie, von der Fertigung bis hin zu den Photovoltaik-Projekten, definitiv freimachen. Wenn Frankreich seine Position als schlafender Riese verlässt, um ein aktiver Teilnehmer der Photovoltaik-Welt zu werden, hätte Deutschland einen starken Verbündeten gewonnen, um den Wiederaufbau einer europäischen Solarindustrie zu thematisieren.

— Der Autor Xavier Daval ist ein internationaler Photovoltaik- und Speicherexperte, und der CEO der französischen solartechnischen Beratungsfirma Kilowattsol SAS, die die er 2007 gegründet hat. Daval ist Ingenieur und der ehemalige EMEA-Direktor eines börsennotierten Herstellers in der Elektronikbranche. Er ist auch Vizepräsident der französischen Verband für erneuerbare Energien Syndicat des Energien Renouvelables (SER), der Vorsitzende der Solarkommission SER-SOLER, und der Direktor des Global Solar Council. —

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com.

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.