Mit dem von der Bundesregierung geplanten Einführung eines CO2-Zertifikatshandels für fossile Brennstoffe steigt der Preis ab dem Jahr 2021 um 10 Euro pro Tonne. Allein aus diesem Grund lohnt sich die Investition in eine neue Ölheizung nicht. Gas ist hier die wirtschaftlichere Alternative. Zudem verursachen Brennwertkessel durch ihre hohe Energieeffizienz weniger CO2-Emissionen und erreichen Wirkungsgrade von bis zu 91 Prozent. Daher weisen Flüssig- und Erdgasheizungen eine deutlich bessere Klimabilanz als Anlagen auf Basis von Heizöl vor.
Förderprogramme zum Austausch der Ölheizung bieten dementsprechend einen ökonomisch sinnvollen Anreiz auf moderne und vor allem effiziente Gasheizsysteme umzusteigen. Eine klimaneutrale Wärmeversorgung ist dadurch noch nicht erreicht, denn umweltschädliche Emissionen entstehen im reduzierten Umfang weiterhin, sofern Haushalte weiterhin mit fossilen Brennstoffen versorgt werden.
Hocheffiziente Heizungen auf Flüssig- und Erdgasbasis sind aber der erste Schritt, die Emissionen zu senken und den Geldbeutel aufgrund der eingesparten Rohstoffkosten dank des besseren Wirkungsgrades zu schonen. Ausgereizt ist die Technologie an dieser Stelle jedoch noch nicht. Jene, die sich noch effizienter und umweltschonender mit Energie versorgen wollen, sollten auf die Brennstoffzelle als komplementäre Lösung zur Gasheizung setzen.
Brennstoffzelle: Heizen mit Perspektive
Die Brennstoffzelle bietet eine absolut saubere Heizlösung für Jedermann. Ein Umrüsten auf Gas wäre, dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft zufolge, bei fast jedem dritten Mehrfamilienhaus und sogar bei jedem zweiten Ein- und Zweifamilienhaus möglich. Doch wie sieht es mit den 2,8 Millionen Haushalten ohne Gasanschluss aus? Hier gibt es Brennstoffzellen, die auch mit Flüssiggas funktionieren. Das heißt, Haushalte ohne Erdgasanschluss, wie etwa Bestandsgebäude im ländlichen Raum mit herkömmlichen Heizkörpern, haben die Möglichkeit Strom und Wärme zu erzeugen. Mit dem Einsatz einer flüssiggasbasierten Brennstoffzelle ist das Heizen außerdem noch sauberer als mit Erdgas. Klimafreundliches Heizen ist somit in jedem Haushalt möglich.
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugt neben Wärme hocheffizient Strom, der entweder ins Netz eingespeist oder zur Eigenversorgung genutzt werden kann. Aufgrund des hohen Wirkungsgrades der Brennstoffzelle wird viel Strom erzeugt. Das heißt aber nicht, dass sich Verbraucher Sorgen um ihren Wärmebedarf machen müssen. Diese wird ausreichend produziert und zwar dort, wo sie auch benötigt wird. Für einen energieintensiven Vier-Personen-Haushalt ist die Eigenversorgung eine tolle Möglichkeit, sich angesichts kontinuierlich steigender Stromkosten unabhängig zu machen und gleichzeitig Stromkosten zu sparen.
Klimafreundliches Powerhouse mit deutlichen Stromkosteneinsparungen
In Kombination mit Flüssiggas punktet die Brennstoffzelle als klimafreundliches Powerhouse. Entscheidet man sich für eine Kombination aus Brennstoffzelle und anderen erneuerbaren Technologien wie eine Photovoltaik-Anlage und einen Batteriespeicher, lässt sich darüber hinaus eine vollständige Autarkie vom Stromnetz erreichen. Unabhängigkeit von steigenden Stromkosten und hocheffiziente Eigenversorgung mit Wärme und Strom machen die Brennstoffzelle so zu einem Multitalent unter den Heizsystemen. Des Weiteren kann sie im Vergleich zum gewöhnlichen Gas-Brennwertkessel und Netzstrom die häuslichen Energiekosten deutlich senken. Die Brennstoffzelle ist zudem wartungsarm und kann mit handelsüblicher Haustechnik kombiniert und langfristig eingesetzt werden.
Im Hinblick auf das Verbot des Einbaus von Ölheizungen, welches 2026 in Kraft treten soll, bietet das KWK-System eine langfristige und sinnvolle Investition. Damit ein Anreiz für die Modernisierung geschaffen wird, sehen die derzeitigen Pläne der Bundesregierung den Austausch mit einer Kostenübernahme von 40 Prozent vor. Der Marktpreis einer Brennstoffzelle liegt derzeit bei etwa 25.000 Euro. Je nach Hersteller sind Leistungen wie der Transport, die Installation und ein Förderservice mit inbegriffen. Die relativ hohen Anschaffungskosten von Brennstoffzellen werden bereits jetzt mit bis zu 11.110 Euro staatlich gefördert.
— Der Autor Andreas Frömmel verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Energiewirtschaft und hat für Unternehmen wie Fuel Cell Energy, eZelleron, Robotron Datenbank Software und ITC Internet-Trade-Center gearbeitet. Seit Juni 2017 ist Andreas Frommel Vice President of Sales & Marketing bei Sunfire, nachdem er fünf Jahre als Vice President Business and Commercial Development bei Fuel Cell Energy Solutions tätig war. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com.
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Und was ist mit Wärmepumpen? Die gehen doch nicht nur beim Neubau und es ist schade, dass sie nicht einmal erwähnt wurden.
Dieser Bericht ist eine PR-Aktion für Brennstoffzellen, da passen Wärmepumpen nicht hinein.
Die Brennstoffzelle ist Meilenweit vom Durchbruch entfernt, dann lieber Für das Geld,
sparsamer Gas BW Kessel Plus Solar Thermie so wie PV Anlage Plus Speicher,
Kommt in Summe mehr bei rum
Brennstoffzellen sind von der Wirtschaftlichkeit – auch mit Förderung – leider noch weit entfernt. Das ist aber kein Argument, das Konzept nicht weiterzuverfolgen. Die Vorteile der Kombination PV+Brennstoffzelle liegen doch auf der Hand: PV mit kleiner Batterie liefert im Sommer genug Strom für eine nahezu 100%-Versorgung, im Winter, der Heizzeit, liefert PV nicht mal genug, um den Haushaltsstrombedarf zu decken, geschweige denn noch eine – ein Vielfaches benötigende – Wärmepumpe. Da springt dann die Brennstoffzelle ein: Sie produziert die benötigte Wärme und so viel Strom, dass noch etwas ins Netz abgegeben werden kann, wo er im Winter dankbar aufgenommen wird.
Die Wärmepumpe hingegen passt nicht gut zur PV, weil sie Strom benötigt, wenn die PV wenig bis gar nichts liefert. Sie verschärft also Mangelsituationen im Netz. Die Wärmepumpe ist gut geeignet für die Aufnahme von Windstromüberangeboten, wenn sie mit einem Kurzfrist-Wärmespeicher verbunden wird. Insofern wird auch die Wärmepumpe im Stromnetz der Zukunft einen Platz haben.
Ob die Brennstoffzelle ihren Platz bekommen wird, ist noch nicht ausgemacht. Dazu muss sie deutlich preisgünstiger werden. Reserven dazu sind sicher vorhanden, denn bisher werden die Stacks von Hand zusammengeschraubt. Auch bei den Materialien und Techniken sind vielleicht noch Verbesserungen möglich. Schließlich werden Brennstoffzellen die idealen Aufnehmer für grünen Wasserstoff sein. Die Tatsache, dass die technische Entwicklung noch nicht am Ende angekommen ist, ist kein Grund, sie jetzt links liegen zu lassen – dann wird nie etwas draus. Wir müssen das machen, was jetzt geht.
Eine immer interessante Frage ist auch, auf welcher Ebene eine Installation sinnvoll ist. Niedertemperaturwärme lässt sich nicht über längere Entfernungen transportieren, im Quartier aber schon. Wenn man sein Haus nicht mit Technik vollstopfen will, die ja auch ständige Wartung, Reparatur und Austausch erfordert, ist eine etwas größere Anlage fürs Quartier, von einem örtlichen Dienstleister betrieben, möglicherweise die bessere Lösung. Der private Nutzer hat dann nur die Wärmeübergabestation im Haus und ggf. noch einen mehrere 100l fassenden Wärmespeicher, so dass das Nahwärmenetz nicht 24h am Tag warm gehalten werden muss, wodurch erfahrungsgemäß hohe Wärmeverluste entstehen, die bei der Versorgung von Passivhäusern den Wärmebedarf der Häuser übersteigen können.
Beim Protigieren werden nie die laufenden ( Wartungs-/Verbrauchs-/Ersatzteil-/Wertverlust- ) Kosten erwähnt, die alle genannten Vorteile finanziell deutlich abschwächen und den Refinanzierungszeitraum auf Jahrzehnte ausdehnen! Man denke nur an die Elektromobilität, welche ungeahnte €Löcher hat! Werbung lügt generell und muss akribisch hinterfragt werden.
Noch eine Option
Diese billige Werbung für fossiles Gas im PV Magazine ist doch einigermaßen erstaunlich ?
Jeder einigermaßen informierte Bürger weiß doch, dass Erdgas als fossiler Kraftstoff ebenso wie Öl den Klimawandel massiv befeuert. Beim Erdgas findet ein Großteil der Schädigung bei der Gewinnung statt, da Methan ein um ein vielfaches wirksameres Treibhausgas ist als CO2.
Deshalb sind mit Erdgas betriebene Brennstoffzellen und Gasheizungen ein Teil des Problems
und nicht dessen Lösung.
Deshalb ist jeder € der heute noch in fossile Energien investiert wird, eine vertane Chance für das Klima und wäre besser in PV, Wärmepumpe oder Biomasse investiert !
In der Tat werden Waermepumpen-Loesungen voellig unterschaetzt (preisguenstig in der Anschaffung, nahezu wartungsfrei, tolle elemantare Physik als Geschenk der Natur).
In Komb. mit Photovoltaig bleibt nur noch das Speicherproblem (fuer Nachts und Winter).
Fuer Nachts kann man z.B. die alten Oeltanks von innen reinigen lassen und mit Wasser und Frostschutzmitteln befuellen und
Tagsueber mit Waermepumpen aufwaermen.
Die Brennstoffzelle ist sicherlich ein guter Ansatz, aber perfekt wird es erst in Kombination kuenstlich erzeugten Brennstoffen (im Sommer z.B. aus PV erzeugt) und wenn es preisguenstiger ist.
Für Bestandsbauten ohne Fussbodenheizung mit Konvektionsheizkörpern, gibt es dezeit keinen vernünftigen Ersatz für Ölheizungen, der unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten passt. Solarthermie hilft bei der Ölverbrauchsreduzierung. Wärmepumpen sind in diesem Fall auch nur als Unterstützung und nicht als Ersatz zu sehen. Ich werde meine Ölheizung erst dann tauschen, wenn es wirklich einen Ersatz gibt.
Ich werde jetzt Wärmepumpe mit Deckenheizung angehen. Nur Handwerker mit Zeit zu finden ist mühsam, das scheint mir das größte Problem zu sein.
Wieder mit dem Schinken nach der Wurst geworfen. Alle Alternativen würden ùber Jahrzehnte in Schubladen versteckt anstatt sie weiter zu entwickeln. Ein Sieg der Lobby und unserer Politiker. Wie sagte Heiner Lauterbach,¿ Feinstaub und CO2 verursacht Hirnschäden. Eine späte Erkenntnis.
Brennstoffzellenheizungen sind die Zukunft, wenn man einen Gasanschluss hat und PV auf dem Dach keine Option ist. Definitiv ökologisch und wartungsarm.
Meine alte Ölheizung aus dem Jahr 1983 hat immer noch Superwerte und läuft nur von November bis etwa April, je nach Ausentemperatur. Für das Brauchwasser haben wir eine WP im Zeitraum stehen, die ebenfalls seit 1983 bis letzten Monat super gelaufen ist und auf dem Dach eine PV Anlage die im Jahresschnitt soviel Strom erzeugt wie wir verbrauchen. Hier plane ich einen Speicher ein.
Bei uns gibt es kein Gasanschluss, was ich auch nicht möchte. Sollte meine Anlage zu erneuern sein, kommt nur eineLuft-Wasser WP in Frage.
Männer, ist das jetzt wirklich die Erkenntnis
Es wir weiterhin ein fosslier Brennstoff verbrannt!
Hochwertige E-Energie für Raum-Heizungszwecke zu verwenden?
Da sollten die Beteilgten doch besser nochmal die Schulbank drücken.
Thomas
Wie wärediese Gaserzeugung durch Fräking zu bewehrten ?
Dieses ist doch sowas von sauber u. für die Umwelt unschädlich!!!??
Und dann wird die Brennstofzellen Technik propagiert.
Was denken die tollen Techniker wenn dies dann noch in der
Brennstoff – Zellentechnik Verwendung findet?
Die Brennstoffzelle ist eine gute Sache ich bin sehr zufrieden. Ich 3 Stück im Betrieb, ich bin sehr zufrieden.
Als Brückentechnologie sind Brennstoffzellen und BHKW, die mit Erdgas betrieben werden, eine super Sache und rechnen sich.
Niemand sagt, wie denn nur mit PV und Wind die Energiewende gelingen soll. Woher kommen denn ab 2023 die 20 GW Erzeugungsleistung, die dann abgeschaltet werden? Von der Sonne (nachts??)?
Man könnte, man sollte, man müsste…. wer so denkt, wird in Ermangelung von echten, JETZT verfügbaren Alternativen wieder bei AKWs landen, wollt Ihr das?
Die Stromerzeugung mit Erdgas in einer BSZ emittiert weniger als 50% CO2 als der Deutsche Strommix….
Die Förderprogramme zum Austausch der Ölheizung finde ich super toll, da es eine gute Lösung für den Klimaschutz wäre. Die Kosten werden nebenbei die Kunden nicht so viel belasten, die Nachfrage wird vermutlich schneller steigen. Ich plane auch klimaneutrale Wärmeversorgung zuhause einrichten. Ich informiere mich noch aber davor, danke für die Info!
Gut zu wissen, dass die Brennstoffzelle auf Flüssiggas basiert und damit klimafreundliches Heizen möglich ist. Wir überlegen noch ob wir eine Biomasseheizung oder eine Gasheizung einbauen sollen. Dass 2026 das Einbauverbot für Ölheizungen in Kraft treten soll, finde ich super!
Danke für den Beitrag zum Thema Brennstoffzelle. Mir war nicht bewusst, dass sie so sauber sind! Wenn ich es richtig verstehe, braucht man mit Flüssiggas keinen Erdgasanschluss? Das finde ich echt interessant.
Ich habe gar nicht gewusst, dass Brennwertkessel hohe und konstante Energieeffizienz erreichen und einen Wirkungsgrad von bis zu 91 Prozent aufweisen. Zurzeit bin ich auf der Suche nach einer neuen Heizungsanlage, weil ich auf eine umweltfreundlichere Variante umsteigen möchte. Hoffentlich kann mir ein kompetenter Ansprechpartner in Sachen Heizungssanierung weiterhelfen.
Interessant, dass hier geschrieben wird, dass Gas die wirtschaftlichere Alternative ist. Ich denke, bei den stark steigenden Gaspreisen würde diese Aussage mittlerweile nicht mehr so getroffen werden. Ich werde mir für meine Heizung weiterhin Heizöl kaufen.