Niedersachsen fordert Bekenntnis zur Batteriezellproduktion am Standort Deutschland

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Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie zu erhalten, macht sich das Land Niedersachsen für die Förderung der Batteriezellproduktion am Standort Deutschland stark. Einen entsprechenden Antrag brachte Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) am Freitag in den Bundesrat ein. „Der Verkehr muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagte Weil in der Länderkammer: „Aber das betrifft den Kern der Automobilindustrie, der deutschen Leitindustrie schlechthin.“ Weil wies darauf hin, dass die Produktion von Elektroautos mit deutlich weniger Beschäftigung einhergehe als die Herstellung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Zudem sei die Batterie die wichtigste Komponente von E-Autos, das Herzstück und das Teil mit der höchsten Wertschöpfung. „Bislang konnte Deutschland bei der Automobilproduktion auf vollständige Wertschöpfungsketten setzen“, so Weil weiter. Es sei wichtig, diese Wertschöpfungsketten und damit die Arbeitsplätze auch beim Umstieg auf die Elektromobilität zu erhalten. Bislang würden die Produktionsstandorte für Batteriezellen in Europa jedoch noch nicht feststehen. Daher müsse Deutschland attraktive Standortbedingungen für die Batteriezellproduktion sicherstellen.

Um Deutschland als Produktionsstandort für Batteriezellen attraktiver zu machen, fordert Niedersachsen, die Stromnebenkosten für Batterieproduzenten abzusenken. Weil sprach sich im Bundesrat für „Erleichterungen für diese sehr energieintensive Produktion“ aus. Denkbar sei beispielsweise eine Befreiung der Unternehmen von der EEG-Umlage oder die Absenkung von Netzentgelten und Stromsteuer. Zudem sei es sinnvoll, Batteriezellfertigungen in räumlicher Nähe zu den Produktionsstandorten erneuerbarer Energien anzusiedeln. „Ohne die umfassende Förderung einer innovativen sowie treibhausgasarmen Batteriezellforschung und Batteriezellproduktion in Deutschland besteht auch die Gefahr, dass deutsche Hersteller, Zulieferer und Energieunternehmen auf einem zentralen Zukunftsfeld den Anschluss verlieren“, heißt es in dem Entschließungsantrag.

Der Bundesrat hat den niedersächsischen Antrag in die Fachausschüsse überwiesen. Diese sollen sich Ende April beziehungsweise Anfang Mai mit dem Vorschlag befassen.

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