Solar Cluster Baden-Württemberg: Preise für Photovoltaik-Heimspeicher sinken weiter

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2018 sind die Preise für Photovoltaik-Heimspeicher durchschnittlich um rund zehn Prozent gesunken. Das meldet das Solar Cluster Baden-Württemberg unter Verweis auf das Speichermonitoring der RWTH Aachen. Demnach müssen Anlageneigentümer im Schnitt 1200 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt ausgeben, und erste Systeme kosten inklusive Leistungselektronik und Mehrwertsteuer nur noch 800 Euro pro Kilowattstunde Speicherinhalt. Unterhalb dieser Schallgrenze sind die Powerpakete wirtschaftlich, so das Solar Cluster Baden-Württemberg, wenn die Lebensdauer der Speicher 20 Jahre betrage. Halte ein Gerät nur die garantierten zehn Jahre, würden sie sich nicht rechnen. Bei Solarbatterien, die noch zusätzliche Aufgaben für den Betrieb des öffentlichen Stromnetzes übernehmen, könne das jedoch anders aussehen.

Wie das Solar Cluster weiter mitteilt, waren Ende 2018 deutschlandweit rund 125.000 Photovoltaik-Heimspeicher installiert – 40.000 Geräte mehr als im Vorjahr und 30 Prozent mehr als 2017. Insgesamt sind demnach in Deutschland inzwischen Solarspeicher mit einer kumulierten Kapazität von über 900 Megawattstunden installiert. Zudem habe die Auswertung der RWTH Aachen ergeben, dass 90 Prozent der Speicher an neuen Photovoltaik-Anlagen installiert werden und nur zehn Prozent an Bestandsanlagen. Bei den neuen Anlagen werde inzwischen etwas mehr als die Hälfte mit einem Batteriespeicher ausgestattet. Die Batteriesysteme hätten im Durchschnitt eine nutzbare Kapazität von acht Kilowattstunden und würden rund 10.000 Euro kosten.

„Gut ausgelegte Systeme kommen auf 200 bis 250 vollständige Be- und Entladungen im Jahr“, erklärt Franz Pöter vom Solar Cluster. „Der selbst genutzte Solarstrom ergibt sich aus dem Speicherinhalt in Kilowattstunden multipliziert mit den Ladezyklen und der Lebensdauer in Jahren.“ Der Branchenverband liefert ein Rechenbeispiel: Ersetzt der Solarstrom aus dem Speicher – der für rund elf Cent pro Kilowattstunde vergütet worden wäre – den Bezug von Netzstrom zu 25 Cent pro Kilowattstunde (netto), so ergibt sich ein Plus von etwa 14 Cent je Kilowattstunde (netto). Bei einer Lebensdauer von zehn Jahren und 250 Zyklen im Jahr würden pro Kilowattstunde Energieinhalt 2500 mal 14 Cent pro Kilowattstunde und damit 350 Euro Stromkosten gespart. Zieht man die Verluste im Speicher ab, so reduziert sich der Wert um 10 bis 25 Prozent. Rechnet man eine moderate Strompreissteigerung von zwei Prozent pro Jahr mit ein, kommt man auf rund 400 Euro. Hält der Speicher 20 Jahre, erhöht sich die Wirtschaftlichkeitsgrenze auf rund 800 Euro pro Kilowattstunde Energieinhalt. Speicher mit Kosten unterhalb der genannten Grenzen sind damit wirtschaftlich, oberhalb sind sie es nicht.

Das Solar Cluster geht beim derzeitigen Marktwachstum von weiter sinkenden Kosten aus. Eine zusätzliche Nachfrage sei zu erwarten, wenn ab 2025 eine große Anzahl von Solaranlagen aus der EEG-Vergütung falle und sich ab diesem Zeitpunkt Eigenverbrauch und Speicherung geradezu aufdrängen würden.

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