In Schwerin ist das abgeschaltete Stromnetz in einem Versuch mit Unterstützung des Wemag-Großspeichers und Gasturbinen wiederaufgebaut worden. Zunächst sei eine Netzinsel zwischen der Gasturbinen-Anlage der Stadtwerke Schwerin, drei Umspannwerken der Wemag Netz GmbH und dem von Younicos entwickelten schwarzstartfähigen Batteriekraftwerk in Schwerin-Lankow geschaffen worden, teilte der Berliner Speicherpionier am Montag mit. Während des mehrstündigen Versuchs seien keine Verbraucher mit diesem abgeschlossenen Stromnetz verbunden gewesen, sondern über andere Leitungen versorgt worden. Nach dem Aufbau der Netzinsel sei es erfolgreich gelungen, mit Hilfe des Batteriespeichers die abgeschaltete Gasturbinen-Anlage wieder in Betrieb zu nehmen.
„Der Wemag-Batteriespeicher hat bewiesen, dass er für den Wiederaufbau des Stromnetzes nach Großstörungen oder einem Blackout sorgen kann. Bislang wird hierfür rein konventionelle Kraftwerkstechnik verwendet“, sagte Wemag-Vorstand Caspar Baumgart. „Der Test beweist eindrucksvoll die zentrale Bedeutung von netzbildenden Batteriekraftwerken für das Energiesystem der Zukunft“, ergänzte Stephen Prince, Vorstandschef von Younicos. Der Versorgungsaufbau im Ernstfall sei reibungslos über die Software möglich. Im Falle einer Großstörung bis hin zum vollständigen Ausfall des Übertragungsnetzes müssten die Betreiber von Erzeugungseinheiten und Stromnetzen zusammen die Wiederherstellung der Stromversorgung in den von ihnen betriebenen Netzen koordinieren.
Das Konzept des Schwarzstarts mit Hilfe von Batteriespeichern wollen die Projektpartner nach Abschluss der ersten Projektphase zur Marktreife bringen. Die Systemdienstleistung „Versorgungswiederaufbau“ werde dabei nicht nur von Netzbetreibern, sondern auch von der Industrie benötigt, um einen langandauernden kostenintensiven Produktionsausfall zu vermeiden. Daher sei geplant, das Stromnetz mit Hilfe des schwarzstartfähigen Batteriekraftwerks unter Einbeziehung von Erneuerbare-Energien-Anlagen aufzubauen. Zudem solle eine autarke Versorgung der aufgebauten Netzinsel über einen längeren Zeitraum bis zur Synchronisation mit dem Verbundnetz praktisch getestet werden.
Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel kündigte „weitere Tests mit verschiedenen Konfigurationen und unter Einbeziehung der Erneuerbaren“ an. „Das Risiko der Schäden durch Blackouts kann durch die innovativen Schwarzstart- und Netzwiederaufbaumethoden deutlich verringert werden.“ Dazu leiste der Wemag-Batteriespeicher seinen Beitrag, wie er nun gezeigt habe, so Pegel weiter. Das neue Schwarzstartkonzept wird Younicos zufolge von der Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“ des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Neben dem Berliner Speicherpionier waren auch die Wemag AG, die Wemag Netze GmbH, die Batteriespeicher Schwerin GmbH & Co. KG, die Schwerin GmbH & Co. Erzeugung KG und das Institut für Elektrische Energietechnik der Universität Rostock an dem Test beteiligt.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.