Alle Jahre wieder

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Zum alljährlich stattfindenden Workshop “Photovoltaik-Modultechnik”, der gemeinsam vom TÜV Rheinland und der Energieagentur NRW zum 13. Mal ausgerichtet wurde, trafen sich am Montag und Dienstag rund 150 Experten der deutschen Photovoltaik-Branche in Köln.
Im Mittelpunkt standen dabei Fragen zur Erhöhung der Lebensdauer der Module sowie zur Vermeidung und zielgerichteten Identifikation von Fehlern in Photovoltaik-Anlagen.

Axel Herguht von der Universität Konstanz berichtete über den neuesten Erkenntnisstand zur Regeneration hocheffizienter PERC-Solarzellen, die ohne eine gesonderte Behandlung unter Lichteinfluss im ersten Betriebsjahr deutliche Leistungseinbußen zeigen. Mit den Fortschritten bei der Fehlererkennung von Solarmodulen mittels Thermographie und Elektrolumineszenz befassten sich insgesamt drei der Vorträge. Dabei konnte Bernhard Weinreich von Hawe Engineering berichten, dass es ihnen inzwischen gelungen ist, anhand spezifischer Fehlersignaturen in Thermografieaufnahmen von Solaranlagen mehr als 40 verschiedene Fehlerursachen zu identifizieren und zuzuordnen.

Sehr aufschlussreich waren auch die Ergebnisse, welche Markus Schweiger vom TÜV Rheinland zu der Temperaturabhängigkeit der Performance unterschiedlicher Modultypen – sowohl kristallin als auch Dünnschicht – vorstellte. Der TÜV-Rheinland betriebt an fünf Standorten weltweit Freifeld-Messplätze, die jeweils in unterschiedlichen Klimazonen stehen. Mittels zeitlich hochaufgelöster Bestrahlungs-, Temperatur- und Leistungsmessungen an den Modulen über mehrere Jahre hinweg konnte der klimatische Einfluss auf die Energieerzeugung der Solarmodule auf vergleichbarer Basis in unterschiedlichen Klimazonen quantifiziert werden. Auch hinsichtlich der Fragestellung, auf welche Betriebsbedingungen Solarmodule zu optimieren sind, um unter den unterschiedlichen klimatischen Anforderungen jeweils den maximalen Ertrag zu bringen, sind die Ergebnisse von Markus Schweiger hilfreich. An den heißesten Standorten, im US-Bundesstaat Arizona und Indien, schwanken die temperaturbedingten Ertragseinbußen zwischen fünf und zehn Prozent gegenüber der Sollwerten entsprechend Standard-Test-Bedingungen (25 Grad Celsius), je nachdem welche Technologie sowohl bei den Zellen als auch den Modulen Anwendung fand.

Die weiter zunehmende Professionalisierung der Branche lässt sich daran ablesen, dass Fehlerursachen inzwischen viel besser verstanden werden und damit auch zielgerichtete Gegenmaßen entworfen werden können. Die zunehmende Relevanz der Photovoltaik im Stromnetz in einzelnen Ländern und ihre intelligente Verknüpfung mit Speichertechnologien werden beim nächsten TÜV-Modulworkshop 2017 wahrscheinlich einen noch größeren Rahmen einnehmen als in diesem Jahr. (Götz Fischbeck)

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