Goldbeck Solar: O&M-Geschäft soll organisch wachsen

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pv magazine: Was erwartet Goldbeck Solar von der Übernahme der Gehrlicher Solar Services für das eigene Geschäft?
Björn Lamprecht (Foto): Wir stärken unseren O&M-Bereich und erwarten Synergien. Durch den Zukauf dieses Spezial-Know-hows können wir uns weiter professionalisieren und technisch verbessern sowie unseren Kunden die besten Lösungen bieten. Außerdem können wir ein breiteres Servicespektrum zur Verfügung stellen. So haben wir beispielsweise Anlagen bisher überwacht, gewartet und repariert. Durch die neuen Mitarbeiter können wir – mit ihrem technischen Know-how – nun Reparaturen zum Beispiel an Zentralwechselrichter selbst durchführen. Das macht uns flexibler und unabhängiger. Gehrlicher Solar Services hat in der Vergangenheit mit anderen technischen Komponenten gearbeitet jetzt haben wir die Gelegenheit, unsere Produktkenntnis auszubauen, auch in der Beschaffung. Auch hat Gehrlicher Solar Services beispielsweise viel mit Dünnschichtmodulen gearbeitet, wir waren eher mit den polykristallinen Panels unterwegs.

Was bedeutet der Zukauf für Ihr internationales Geschäft?
Groß geworden ist Goldbeck Solar in Deutschland, auch haben wir um das Jahr 2008 herum viele Anlagen in Spanien gebaut. Heute sind wir viel in England, aber auch in Italien, Österreich oder in der Schweiz unterwegs. Durch die zugekauften Portfolien in diesem Jahr kommen einige Projekte in Deutschland, aber auch in Tschechien und Rumänien dazu, wo wir bisher wenig präsent waren. Mit dem Portfolio von Gehrlicher Solar Services erweitern wir also unseren Aktionsradius, um so unseren Bekanntheitsgrad im europäischen Ausland zu erhöhen.

Wie viele Mitarbeiter wurden übernommen?
Wir haben alle 15 Mitarbeiter aus dem Bereich O&M übernommen.

Wie groß ist das O&M- und Service-Segment nach dem Kauf?
Der Bereich O&M ist mit dieser Übernahme auf über 500 MW angewachsen.

Wird die Gehrlicher Solar Services als eigene Marke erhalten bleiben oder künftig unter dem Namen Goldbeck Solar agieren?

Die Marke Gehrlicher Solar Services wird während der Integrationsphase zunächst aufrechterhalten. Ziel ist es ab 2016 unter der Firmierung Goldbeck Solar GmbH am Markt aufzutreten.

Welche Perspektiven sehen Sie in diesem Segment generell?

Die Wachstumsmöglichkeiten in diesem Segment sind heute und meiner Meinung nach auch in der Zukunft groß. Sowohl was das organisches Wachstum betrifft, als auch durch Zukäufe. Die Marktkonsolidierung wird anhalten, daher werden immer wieder O&M-Portfolien frei werden.

Was wird sich bei O&M in den nächsten Jahren verändern?

Kunden werden ihre O&M von immer weniger Lieferanten beziehen. Analog zur Automobilindustrie werden sich viele Auftraggeber nur noch auf zwei Dienstleister verlassen. In der Beschaffung nennen wir das Dual Sourcing. Daraus folgt, dass wir ein breiteres Servicespektrum anbieten müssen, um vorne dabei zu sein. Zukünftig erwarten Kunden Dienstleistung „aus einer Hand“. Das heißt, Planer, Errichter und O&M-Dienstleister werden global von einem Unternehmen betreut. Aus diesem Grund müssen Lieferanten eine gewisse Größe mit der damit verbundenen Stabilität aufweisen. Kleinere Anbieter werden es zukünftig schwer haben. Der Druck hin zu möglichen Preisanpassungen wird zunehmen. Außerdem werden auf Wunsch des Kunden Prozesse zunehmend standardisiert und Reportings flexibilisiert.

Planen Sie künftig einen weiteren Ausbau des Geschäftsfelds, eventuell auch durch weitere Übernahmen?
Wir planen dieses Geschäftsfeld zukünftig durch organisches Wachstum auszubauen. Weiterhin werden wir selektiv die Ergänzung einzelner Portfolien prüfen.

Die Fragen stellte Sandra Enkhardt.

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