Doch kein Aufreger

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Letzte Woche veröffentlichteAgora Energiewende eine Studie, deren Kostenbetrachtung kurz zusammengefasst werden kann als „Speicher lohnen sich bis 2033 nicht“. Das müsste eigentlich ein ziemlicher Aufreger sein. Ist es aber nicht. Denn die Studie sagt genau betrachtet nichts aus, was für die aktuelle Politik von Belang wäre. Genau genommen ist die Studie, deren Lektüre viel Zeit verschlingen kann, ziemlich unnötig.

Sie bestätigt, dass die aktuelle Politik konsistent ist: Kohlekraftwerke laufen weiter, erneuerbare Energien werden in der von der großen Koalition abgeregelten Menge ausgebaut. Speicher sind dafür bis 2033 nicht unbedingt notwendig.

ImInterview mit pv magazine kommt Agora-Direktor Patrick Graichen außerdem zum für alle, die auf Batteriespeicher gesetzt haben, beruhigenden Schluss, dass sowohl das Markteinführungsprogramm für Hausspeicher fortgeführt werden sollte, als auch dass für Speicher die Beschränkungen, die die aktuelle Regulierung beinhaltet, abgebaut werden sollten.

Was das Niederspannungsnetz betrifft, mögen Kritiker vielleicht recht haben, dass die Studie das Potenzial zu gering schätzt. Agora kommt aber trotzdem zum Schluss, dass es dort einen sinnvollen Ausbau von Speichern gibt und dass Speicher in Niederspannungsnetzen „ein Element im Baukasten“ sein sollten. Den Rest kann man den Markt entscheiden lassen, der, wenn die Preise entsprechend fallen sollten, schnell wachsen kann.

Welche Studien brauchen wir?

Die eigentliche Frage, die wirklich mal eine Studie wert wäre, ist allerdings die nach den besseren Alternativen zur aktuellen Politik. Dafür braucht man die aktuelle Studie nicht lesen, denn diese Frage kristallisiert vor allem an den Netzausbauplänen. Ist es eventuell ökonomisch sinnvoll, Netze weniger oder ganz anders auszubauen, was sowohl die Ausbaupläne für erneuerbare Energien und Speicher betrifft? Dazu verweist Agora auf andere Studien, auf die so genannte Optimierungsstudie der Agora, und dieRoadmap Speicher.

Und, sind diese eindeutig? Die Studien rechenen Szenarien, bei denen der geplante Netzausbau verzögert kommt. Der Schluss, alle Alternativen sind teurer, scheint dann doch etwas gewagt zu sein. Alternativen können ja auch anders aussehen. Und darüber, wie fragwürdig die Netzausbaupläne im Detail sind, ist ja schon öfter geschrieben worden.

Allerdings müssen sich auch die an die Nase fassen, die wie Eurosolar an Alternativen glauben. Denn auch sie müssen im Detail vorstellen, wie die Alternativen aussehen sollen und am besten vorrechnen, warum sie ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind. Dazu reicht diemit der Eurosolar Pressemeldung verküpfte Webseite auch nicht aus.

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