Lohnt sich Solarstrom noch?

Teilen

Auch 2014 wird die Photovoltaik-Branche weltweit – ähnlich wie schon 2013 – um 20 Prozent wachsen. Damit rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Ursache ist das wachsende Interesse am Klimawandel, gesunkene Kosten für PV-Module und die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom.

Besonders in China, Japan, Südkorea, Taiwan und Kalifornien hat die PV einen Siegeszug angetreten wie noch vor kurzem in Deutschland. Aber hierzulande ist die große Koalition dabei, die erfolgreiche Zukunfts-Branche kaputt zu machen. Sogar im vernebelten Großbritannien wurde 2014 weit mehr zugebaut als bei uns: Auf der Insel wurden bisher in diesem Jahr 1100 Megawatt PV-Leitung installiert, in Deutschland im selben Zeitraum nur 460.

Die deutsche Solarbranche hofft aber, dass der Bundestag die Einwände des Bundesrats noch ernst nimmt. Gesetze werden noch immer vom Bundestag beschlossen und nicht von der Bundesregierung. Die MdBs könnten dabei auf die breite Unterstützung ihrer Wähler für die Solarenergie bauen. Vor allem eine „Sonnensteuer“ wie sie Energieminister Gabriel auf selbsterzeugten Solarstrom plant wird in der Öffentlichkeit abgelehnt. Sie wird als Lachnummer des Vizekanzlers empfunden.

Solarstrom rechnet sich noch immer

Erstens: Für die Natur und das Klima sowieso.

Und zweitens: Auch für den Geldbeutel. Stefan de Haan vom Analystenhaus IHS meint in der Süddeutschen Zeitung am 30.5.2014: „Trotz der gesunkenen Vergütung ist es für Hausbesitzer nach wie vor äußerst attraktiv, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Der Schlüssel liege im Eigenverbrauch."

Strom vom eigenen Dach sei heute nur noch halb so teuer wie Kohle- oder Atomstrom, der aus der Steckdose komme. Solarstrom könne für 12 bis 15 Cent pro Kilowattstunde selbst produziert werden, der Strom von Energieversorger koste im Schnitt 28 Cent.

De Haan hat ausgerechnet, dass die Betreiber einer Fünf-Kilowatt-Anlage mit einer Rendite von bis zu 13 Prozent rechnen könnten, wenn sie 30 Prozent ihres Stroms selbst verbrauchen statt ihn komplett einzuspeisen. Bei 20 Prozent Eigenverbrauch liege die Rendite immer noch bei ca. elf Prozent. Deshalb wird sich in den nächsten Jahren das Geschäft mit Solarstromspeichern positiv entwickeln.

Doch durch die Sonnensteuer-Pläne der Regierung wachse natürlich das Risiko, meint Stefan de Haan. Es gilt also das Motto: Bürger, zur Sonne zur Freiheit! Wir sollten in diesen Wochen darüber mit unseren Bundestagsabgeordneten sprechen.

– Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte aufwww.sonnenseite.com. Franz Alt schreibt dort regelmäßig. –

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.