Vattenfall stellt sich gegen Eon und RWE

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In der Diskussion über die Energiewende wird immer wieder auch die Einführung von sogenannten Kapazitätsmärkten gefordert. In der Regel machen sich Energiekonzerne wie RWE und Eon und deren Interessenverbände dafür stark, dass künftig auch das Vorhalten von Kapazitäten entlohnt werden soll – selbst wenn die konservierten Gas-, Kohle- oder Atomkraftwerke momentan gar keinen Strom liefern. Diese Notwendigkeit sieht man beim schwedischen Energiekonzern Vattenfall nicht. Deutschland habe "bis mindestens 2020" große Überkapazitäten bei den fossilen Kraftwerken, berichtet „Spiegel Online“ unter Bezug auf eine interne Analyse von Vattenfall. Es seien höchstens „regionale Kapazitätsprobleme“ zu erwarten, die sich aber mit einem „zügigen Ausbau der Übertragungsnetze“ beheben ließen, heißt es weiter.

Nach Ansicht von Vattenfall ist es vorerst ausreichend, dass die Regierung einige Kraftwerke festlege, die als strategische Reserve bereitstünden, sollte es zu einem besonders hohen Stromverbrauch kommen. Diese Kraftwerke zu benennen, fällt momentan der Bundesnetzagentur zu. Es sei nicht zu erwarten, dass in Deutschland mehr Kraftwerke vom Netz gingen, als die Stromversorgung verkraften könne. „"Wenn die unwirtschaftlichsten Kraftwerke ausscheiden, erholt sich das Strompreisniveau wieder, und die verbleibenden vorher unwirtschaftlichen Kraftwerke erlösen wieder ihre fixen Kosten", zitiert „Spiegel Online“ aus dem Papier weiter.

Der Vattenfall-Konkurrent RWE kündigte zuletzt an, das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Lingen vom 1. Mai bis zum 31. August zu konservieren. „Für diesen Zeitraum ist eine hohe Einspeisung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen zu erwarten. Da die ohnehin geringe Auslastung des Kraftwerks dadurch weiter sinken wird und die Großhandelspreise sich auf einem sehr niedrigen Niveau befinden, reagiert RWE Generation mit der temporären Konservierung“, hieß es zur Begründung. Schon zuvor legte RWE Gaskraftwerke vorübergehend still. (Sandra Enkhardt)

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