IHS: Marktprognose für 2014 unverändert

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IHS widerspricht den jüngst geäußerten Erwartungen entschieden, dass der Photovoltaik-Zubau im kommenden Jahr bis zu 55 Gigawatt weltweit sowie große Preisanstiege und Lieferschwierigkeiten sehen wird. Nach ihrem letzten Quartalsupdate zur Photovoltaik-Nachfrage bleiben sie bei ihrer Prognose, dass der Photovoltaik-Weltmarkt im kommenden Jahr bei etwa 40 bis 42 Gigawatt liegen werde. Dies sei eine Steigerung um 15 Prozent gegenüber diesem Jahr, in dem IHS mit einer neu installierten Photovoltaik-Leistung von rund 35 Gigawatt erwartet, wie auch dem „IHS Solar PV Demand Tracker“.

In China prognostiziert IHS für das kommende Jahr einen Zubau von 9,5 Gigawatt und damit weniger als das staatlich ausgegebene Ziel von zwölf Gigawatt. Dies liege begründet in den mangelhaften Rahmenbedingungen für Photovoltaik-Dachanlagen, auf die sich die chinesische Regierung künftig stärker fokussieren wollte. Immerhin acht Gigawatt wollte China in diesem Segment zubauen. Die relativ hohen Kosten für Dachanlagen sowie die fehlende Erfahrung bei der Installation und dem Netzanschluss scheinen dieses Ziel unrealistisch erscheinen. Dennoch werde die NDRC noch vor Jahresende einen Aktionsplan verkünden, der eine stärkere Konzentration auf Photovoltaik-Dachanlagen vorsieht, so die Analysten von IHS.

In Japan erwarten die Marktforscher für das kommende Jahr eine deutliche Marktabschwächung. Verschiedene negative Aspekte seien jüngst zutage getreten. Zunächst habe das zuständige Ministerium METI eine offizielle Überprüfung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen angekündigt. Dabei sei zu erwarten, dass eine Reihe von Solarparks gar nicht gebaut würden, die derzeit in der Projektpipeline seien, heißt es weiter. Außerdem laufe im kommenden Jahr das Programm mit Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Anlagen aus. Angesichts der Verschuldung des Landes sei es ungewiss, ob es eine Neuauflage der Solarförderung geben werde. Bei privaten Dachanlagen könnten die Einspeisevergütungen um 20 Prozent gekürzt werden. Nach Aussagen von IHS ist es aber dennoch nicht ausgeschlossen, dass der japanische Photovoltaik-Markt auch im kommenden Jahr noch stark sein wird.

Als weiteren wichtigen Punkt für eine weniger rasante Entwicklung des Photovoltaik-Marktes weltweit gibt IHS die aufstrebenden Märkte an. Dort werde sich der Zubau nicht so stark entwickeln, wie viele annehmen. IHS erwartet, dass sich die neu installierte Leistung in diesen Märkten von 5,4 Gigawatt in diesem Jahr auf 7.7 Gigawatt im kommenden Jahr steigern werde. Die Photovoltaik hänge in diesen Ländern nicht unbedingt von direkter Förderung ab, aber stattdessen von Ausschreibungen oder anderen Mechanismen, die oft nicht direkt zum Bau von Photovoltaik-Anlagen führten. So gebe es in Ländern wie Chile und Südafrika große Projektpipelines im Gigawattbereich, aber umgesetzt seien davon in diesem Jahr nur 100 bis 200 Megawatt, heißt es bei IHS weiter. Auch Brasilien sei ein gutes Beispiel für große Ankündigungen und wenig Umsetzung.

Insgesamt fällt der Ausblick von IHS für das kommende Jahr aber doch positiv aus. Ein zweistelliges Wachstum des Marktes sei zu erwarten und auch viele Photovoltaik-Unternehmen könnten ihre Profitabilität weiter verbessern. Nach den Analysen von IHS ist auch im kommenden Jahr nicht mit einer Knappheit bei Photovoltaik-Komponenten zu rechnen. Auch ein großer Preisanstieg sei nicht zu erwarten. IHS-Analysen zeigten eher einen moderaten Anstieg der Preise für Solarmodule, Wechselrichter und BoS-Kosten im kommenden Jahr. (Sandra Enkhardt)

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