Siemens schließt Solarsparte in Kürze

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Siemens hat keinen Käufer für sein Photovoltaik-Geschäft gefunden. Die Solarsparte werden nun geschlossen und die Fertigung in Kürze eingestellt, bestätigte ein Sprecher von Siemens auf Anfrage von pv magazine. "Nach sieben Monaten intensiver Verkaufsanstrengungen für das Solarthermie-Geschäft hat sich nun herausgestellt, dass aufgrund der zunehmend schwieriger werdenden Marktsituation kein Investor für das Geschäft gefunden werden konnte. Eine Transaktion, bei der die Interessen von Kunden, Mitarbeitern, Investoren und Siemens ausreichend Berücksichtigung finden, hat sich nicht abgezeichnet", sagte er. Es habe zwar zahlreiche Interessenten gegeben, aber eine Einigung sei nicht erzielt worden. Laufende Projekte wolle Siemens aber noch zu Ende bringen und auch die Gewährleistungspflichten erfüllen, sagte der Sprecher weiter. Die Entscheidung, dass Photovoltaik-Geschäft im Energy-Sektor zurückzufahren, sei bereits im Mai getroffen. Das Wechselrichter-Geschäft gehöre allerdings zum Industry-Sektor von Siemens. Daher konnte der Sprecher dazu keine Angaben machen.
Die Entscheidung für den endgültigen Ausstieg aus dem Solargeschäft sind insgesamt 280 Mitarbeiter betroffen, die meisten davon in Israel, berichtet das "Handelsblatt". Dort hatte der Münchner Konzern den Solarthermie-Spezialisten Solel übernommen. Insgesamt dürfte Siemens die Schließung dem Bericht zufolge einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag kosten. Die Gesamtverluste aus dem Photovoltaik-Geschäft dürfte sich damit auf knapp eine Milliarde Euro belauf
Bereits im Herbst 2012 hatte Siemens-Vorstandschef Peter Löscher den Rückzug aus dem Photovoltaik-Geschäft verkündet. Der Chef der Solarsparte Theodor Scheidegger verließ den Konzern zum Jahresende. Nach eigenem Bekunden will sich Siemens  künftig auf Wind- und Wasserkraft bei seinem Geschäft mit erneuerbaren Energien konzentrieren.
Auch das Wechselrichter-Überwachungsportal von Siemens ist seit einigen Tagen nicht erreichbar. Offiziell heißt es auf der Webseite, es werde derzeit „auf einen Server mit höherer Performance“ umgezogen. Wie Anlagenbetreiber in der Zwischenzeit ihre Photovoltaik-Anlagen überwachen können, ist dagegen unklar. Siemens betont auf seiner Website nur, dass keine Daten verloren gingen. Die Anfrage, wann die Seite wieder verfügbar sein werde, blieb bislang unbeantwortet. (Sandra Enkhardt)

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