Spotmarkt PV-Module: Ende des freien Falls

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Trotz des Aufwärtstrends, der Ende Januar vor allem bei chinesischen Tier-1-Herstellern noch erkennbar war, sind die Preise im Februar leicht gefallen: Die Werte des Preisindex liegen in jeder Kategorie unter den Vormonatswerten. Grund ist unter anderem, dass wegen der Knappheit an in Europa verfügbaren Modulen vermehrt Produkte von Tier-2-Herstellern über pvXchange vermittelt wurden. Bei Tier-1-Herstellern hingegen blieb der Preis konstant, für einige Modultypen lag der Preis sogar über den Januarwerten. Bei den kristallinen Modulen ist der Preisrückgang prozentual betrachtet erstmals wieder so gemäßigt ausgefallen wie seit April 2011 nicht mehr. In den Folgemonaten führten eine eher geringe Nachfrage und steigende Lagerbestände zu stark sinkenden Preisen. Erst durch das starke vierte Quartal, kombiniert mit einer ungewöhnlich hohen Nachfrage im Januar 2012, scheint der freie Fall der Modulpreise vorerst gestoppt zu sein.
In Deutschland haben die Diskussionen um die Solarförderung kurzfristig zu einem Ansturm auf Lagerware geführt, um geplante und zugesagte Projekte noch möglichst vor einer anstehenden Kürzung fertigzustellen. Einige Modultypen von chinesischen Tier-1-Herstellern waren kaum oder nur sehr schwer in Europa zu finden. Gleichzeitig hielten sich die meisten Händler mit Nachbestellungen bei Herstellern zurück, da es keine Klarheit dazu gab, wie die EEG-Änderungen aussehen werden. Schließlich wurden – zeitgleich mit der gemeinsamen Ankündigung der Ministerien für Umwelt und Wirtschaft, die Vergütungen in Deutschland bereits zum 9. März kürzen zu wollen – die Preise für Module von Tier-1-Herstellern bei einigen Lieferanten nach oben angepasst, sofern sie überhaupt noch verfügbar waren. Tier-2-Hersteller nutzten diese Gelegenheit, um ihre im Vergleich zu den Tier-1-Herstellern noch vorhandenen Lagerbestände zu verringern, teilweise mit leicht reduzierten Preisen. Somit wurden bei den europäischen Distributoren die enormen Lagerbestände von Ende 2011 größtenteils abgebaut.
Die Situation wird sich jedoch ändern, sobald der Bundestag die Änderung des EEG beschließt und so Klarheit darüber herstellt, wie es in Deutschland weitergeht. Danach wird der Preisrückgang vermutlich wieder größer werden, da global weiterhin das grundsätzliche Problem der starken Überkapazitäten besteht. Zudem kommen weitere potenzielle Probleme hinzu, welche die Situation im Markt für die Hersteller weiter erschweren könnten. In den USA läuft die Handelsklage gegen chinesische Hersteller, deren Ausgang noch ungewiss ist, und außerdem stehen abgesehen von Deutschland weitere Förderkürzungen in europäischen Märkten an. Daher rechnen wir damit, dass Hersteller bereits im zweiten Quartal wieder den Kostendruck spüren werden.
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Preisindex

Der Preisindex wird mit freundlicher Unterstützung der pvXchange GmbH erstellt. Die hier vorliegenden Daten wurden aus mehreren tausend Angeboten der gleichnamigen Online-Handelsplattform ermittelt. Das Unternehmen bietet darüber hinaus Beratungsleistungen rund um den Photovoltaikmarkt sowie eine umfangreiche Produktdatenbank an. Im Mittelpunkt steht die persönliche Betreuung der Kunden aus aller Welt. Die Teilnahme am internationalen Handelsplatz ist für Fachfirmen kostenlos.

www.pvXchange.com

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