Angriff aufs EEG

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Über ein Jahr ist es nun schon wieder her, seit CDU und FDP den letzten großen Feldzug gegen die Photovoltaikförderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) führten. Von einer Degression bis zu 30 Prozent war da die Rede. Am Ende wurden es zwischen acht und zehn Prozent, um die die Vergütung jährlich abgesenkt wird. Die Änderungen sind Anfang des Jahres mit der EEG-Novelle in Kraft getreten. Diese erhöhte Absenkung ist für die Branche schon eine große Herausforderung. Und in Zeiten der größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ist es für viele Firmen ein Segen, dass eine noch höhere Degression vergangenes Jahr mit vereinten Kräften verhindert werden konnte. Denn so haben PV-Anlagenkäufer bei den aktuellen, durch die Krise sehr niedrigen Modulpreisen eine wesentlich höhere Rendite als in den vergangenen Jahren. Und das ist auch gut so! Denn Teile der Branche liegen am Boden oder sind kurz davor. Die durch die niedrigen Modulpreise und die hohe Rendite aufkommende Nachfrage kann vielleicht das Schlimmste verhindern. Doch nun, wenige Wochen vor der Bundestagswahl, ist es offenbar wieder so weit. Allen voran die Liberalen blasen erneut zum Angriff aufs EEG. Sie glauben fest an den Markt und lehnen die im Vergleich zu anderen Erneuerbaren erhöhte Förderung für die Photovoltaik ab. Auch die Union will Strom aus erneuerbaren Energien lieber an die Strombörse bringen. Doch erstens ist es dafür bei der Photovoltaik zu früh, und zweitens befinden sich die Unternehmen der PV-Branche sehr wohl in einem Wettbewerb. Der findet vor allem untereinander statt und noch mehr im Wettlauf um die schnellste Kostenreduktion, nicht zuletzt angetrieben von der jährlichen Absenkung der Einspeisevergütung von durchschnittlich neun Prozent. Die CDU spricht sich zwar deutlicher für den Erhalt des EEG aus als die FDP, kann sich für die Photovoltaik aber auch weitere Kürzungen der Förderung vorstellen. Was CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke zu Photovoltaik, Klimaschutz und Energieversorgung noch alles im Programm haben, lesen Sie ab Seite 20.

Kaum eine Ankündigung eines Großprojektes hat je einen solchen Medienhype losgetreten wie die Pläne des Desertec-Konsortiums vor wenigen Wochen. Erstmals wollen deutsche Großkonzerne in riesigem Stil in erneuerbare Energien investieren. Mit vielen solarthermischen Kraftwerken verteilt über ganz Nordafrika soll Strom über immense Leitungen nach Europa geliefert werden. Bis 2050 soll Desertec ganze 15 Prozent der europäischen Stromversorgung decken und dann 400 Milliarden Euro gekostet haben. Schon im November soll eine Planungsgesellschaft die Arbeit aufnehmen. Doch Desertec hat nicht nur Befürworter. Einer der lautesten Kritiker ist Hermann Scheer, der in dem Projekt einen weiteren Angriff aufs EEG und den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland sieht (Seite 28).

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Karsten Schäfer

Chefredakteur

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