Wacker Chemie zieht sich aus Wafergeschäft zurück

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Die Wacker Chemie AG zieht sich aus dem Geschäft mit Solarwafern zurück. Den Anteil von 50 Prozent aus dem Gemeinschaftsunternehmen Wacker Schott Solar GmbH werde der bisherige Partner, die Schott Solar AG, übernehmen, teilte das bayerische Unternehmen mit. Beide Seiten hätten sich am Mittwoch über die wesentlichen Eckpunkte des Verkaufs geeinigt. „Wir beabsichtigen die Übernahme der Anteile“, bestätigte Schott-Sprecher Klaus Hofmann der photovoltaik.

Beide Seiten hätten sich darauf verständigt, aus der Waferfertigung nach EFG-Verfahren in Alzenau auszusteigen. Das Werk in Jena mit den 350 Angestellten werde Schott Solar aber weiterführen. Dort komme die wirtschaftlichere Ingot-Technologie zum Einsatz. Mit dem Betriebsrat in Alzenau solle für die rund 100 Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung gefunden werden, sagte Hofmann weiter. Die Zell- und Modulproduktion von Schott Solar in Alzenau sei aber von den Plänen unberührt, so Hoffmann weiter.

Wacker Chemie wolle sich künftig auf sein Kerngeschäft, die Herstellung von polykristallinem Reinsilizium, konzentrieren. Schott Solar hingegen habe seinen Schwerpunkt auf der Produktion von Solarzellen und Solarmodulen und bislang den Großteil der von Wacker Schott Solar in Jena produzierten Wafer abgenommen, hieß es weiter. Das Münchner Unternehmen erwartet durch die Transaktion eine Einmalbelastung von rund 50 Millionen Euro im Vorsteuerergebnis. Die Finanzschulden werden um etwa 65 Millionen Euro steigen, wie es bei Wacker Chemie weiter hieß. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der weltweit zweitgrößte Anbieter von Polysilizium für die Solar- und Halbleiterindustrie. Derzeit investiere Wacker Chemie massiv in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten. Schott Solar prüfe derzeit intensiv weitere erforderliche Schritte zur Senkung der Produktionskosten.

Wacker Chemie und Schott Solar hatten das Joint Venture erst im Sommer 2007 gegründet. Die ursprünglichen Pläne sahen vor, dass beide Unternehmen bis 2012 insgesamt 370 Millionen Euro in die gemeinsame Tochter investieren. Wacker Schott Solar sollte bis dahin zu einem der weltweit fünf größten Produzenten von Solarwafern aufsteigen. (Sandra Enkhardt)

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