Draußen zuhause

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Dieser Werbeslogan eines bekannten Outdoor-Artikel-Herstellers bekommt durch die Photovoltaik eine ganz neue Bedeutung. Denn wer sich heutzutage auf Reisen begibt und dabei nur mit Zelt und Rucksack unterwegs ist, der braucht nicht mehr auf all die kleinen elektronischen Helfer zu verzichten, die uns in immer größerer Zahl zur Verfügung stehen. Kamera, Handy, MP3-Player, vielleicht auch noch ein GPS-Gerät, ein Laptop oder Weltempfänger – all diese Geräte brauchen Strom, einige davon sogar ziemlich viel. Mit herkömmlichen Batterien oder Akkus ist es da nicht getan. Doch inzwischen gibt es Solarstrom auch für unterwegs. Einige Firmen bieten sehr spezielle Produkte für Outdoor-Freunde und Expeditionen an: von leichten falt- oder rollbaren Solarmodulen unterschiedlicher Leistungsklassen bis zu Ladegeräten mit integriertem Akku oder Rucksäcke mit bereits eingenähten Modulen. Gerade Expeditionsteilnehmer können heute auf ihre elektronische Ausrüstung nicht mehr verzichten. Für sie ist die solare Stromversorgung inzwischen unverzichtbar. Und solche Härteeinsätze zeigen eins: Die mobilen Module haben ihre Kinderkrankheiten hinter sich gelassen und halten so etliche Strapazen aus (Seite 48).

Ein Produkt, das dagegen noch einmal das Licht der Welt erblickt hat, ist die Pyrit-Zelle: eine Dünnschichtzelle auf der Basis von Pyrit – auch Katzengold genannt –, die der Schweizer Erfinder Nunzio La Vecchia entwickelt haben will. Sie soll einen Wirkungsgrad von 38 (in Worten: achtunddreißig) Prozent haben, vielleicht sogar noch mehr. Eine der ersten Anwendungen soll die Außenhaut des elektrischen Supersportwagens Quant sein, den die Pyrit-Zellen mit Strom versorgen. Gestandene Wissenschaftler bezweifeln allerdings, dass eine solche Zelle auch nur theoretisch möglich ist. La Vecchia selbst trägt noch dazu bei, die Skepsis zu vergrößern. Statt souverän mit der Kritik umzugehen, reagiert er verschnupft und verbietet uns, über ihn zu berichten, als er erfährt, dass wir auch Experten um ihre Einschätzung gebeten haben. Der Beitrag ist natürlich trotzdem im Heft. Allerdings mussten wir die Zitate aus dem Interview mit La Vecchia aus dem Text nehmen. Schade (Seite 62).

Ein Experte vermutet, dass sich La Vecchia bei seiner Pyrit-Zelle nur auf theoretische Berechnungen verlassen hat. Dass diese nicht immer das Mittel der Wahl sind, hat sich jetzt auch bei statischen Berechnungen für PV-Anlagen auf Flachdächern gezeigt. Anlagenplaner Igor Rauschen hat Modelle von in Planung befindlichen PV-Anlagen zur Kontrolle kurzerhand in den Windkanal gestellt. Das Ergebnis ist verblüffend: Oft werden die Kräfte aus Windlasten bei der Berechnung viel zu hoch angesetzt. Die Konsequenz: Mit neuen Berechnungsverfahren könnten viel mehr Flachdächer mit PV-Anlagen bestückt werden als bisher (Seite 66).

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Karsten Schäfer

Chefredakteur

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