Was tun in der Wirtschafts- und Baukrise? Mit Blick auf China

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Hintergründe zur aktuellen Lage und Entwicklung, die mit China im Zusammenhang stehen

In der gegenwärtigen Wirtschafts- und Baukrise ist es für Unternehmen entscheidend, flexible und wirksame Strategien zu entwickeln, um den Herausforderungen effektiv zu begegnen. Vor allem aber auch zu wissen, woher und worauf es ankommt.

Hohe Energie- und Personalkosten drücken besonders in dieser Zeit, die oft als „ungünstige Phase“ in der modernen Wirtschaftssprache beschrieben wird. Es ist für Unternehmen von höchster Bedeutung, qualifizierte Mitarbeiter zu halten, besonders dann, in denen Fachkräftemangel herrscht. Entlassungen sind keine Option, insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen, da die verfügbaren Talente bereits knapp sind.

Eine der größten Herausforderungen in der aktuellen Situation ist die zunehmende Planungsunsicherheit

Planungssicherheit ist für Unternehmen unerlässlich, da sie die Basis für Investitionsentscheidungen, Ressourcenmanagement, Budgetierung und die Entwicklung langfristiger Strategien bildet. Ohne diese Sicherheit wird es zunehmend schwieriger, effizient zu wirtschaften und Risiken adäquat zu managen.

Ein Blick auf China offenbart, dass auch diese Wirtschaftsmacht mit Herausforderungen konfrontiert ist

Ein Beispiel dafür ist die Stadt Tianjin, eine der wohlhabendsten und modernsten Städte Chinas, die dennoch mit einem hohen Leerstand zu kämpfen haben. Schätzungen zufolge stehen dort etwa 70% der Hochhäuser leer, wobei genaue Zahlen fehlen. Selbst eine Leerstandsquote von 20% wäre alarmierend. In einem gesunden Immobilienmarkt wird ein natürlicher Leerstand von 5-10% als normal und sogar notwendig erachtet, um Flexibilität für Mieterwechsel und Renovierungen zu ermöglichen. Ein höherer Leerstand kann auf verschiedene Probleme hinweisen, wie beispielsweise überhöhte Mietpreise, veraltete Gebäudeinfrastruktur, ein Überangebot an Flächen oder eben wie aktuell die wirtschaftliche Abschwungsphase.

Mehr dazu hier: Tianjins leere Türme: Symbole einer wirtschaftlichen Krise in China

Der Leerstand von Hochhäusern, insbesondere in städtischen Geschäftszentren, kann problematisch sein. Denn er führt zu verminderten Einnahmen für die Eigentümer und beeinträchtigt die wirtschaftliche Vitalität des umliegenden Stadtgebiets negativ.

Kurzum, die chinesische Immobilienkrise belastet die Volkswirtschaft des Landes stark. Seit Jahren verzeichnet der Immobiliensektor in China rückläufige Umsätze und steigende Leerstände. Mehrere große Baukonzerne wie Evergrande gerieten in finanzielle Schieflage und konnten Schulden nicht mehr zurückzahlen. Dies führte zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei Käufern und Investoren.

Die chinesische Regierung versucht, die Krise mit staatlichen Konjunkturprogrammen und Investitionen in Infrastrukturprojekte abzufedern. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Situation angespannt. Erschwerend kommt hinzu, dass China weiterhin mit einer hohen Jugendarbeitslosigkeit von über 20% zu kämpfen hat. Viele junge Chinesen finden nach ihrem Studium oder Ausbildung keinen adäquaten Berufseinstieg.

Mehr dazu hier: Chinas versteckte Jobkrise – Die verheimlichte Jugendarbeitslosigkeit ist so explosiv, dass Chinas Regierung die Zahlen zurückhält

Eine hohe Jugendarbeitslosigkeit ist ein Warnsignal für strukturelle Probleme in einer Wirtschaft

Energiewende und Solarenergie: Eine globale Perspektive

Die globale Energiewirtschaft befindet sich in einem Wandel, der durch die Notwendigkeit einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieerzeugung getrieben wird. Solarenergie, als einer der Hauptakteure dieses Wandels, hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Ein signifikanter Teil dieser Entwicklung ist auf die massiven Investitionen und Subventionen in der chinesischen Solarbranche zurückzuführen. China, als einer der größten Produzenten von Solarmodulen weltweit, hat die Solarindustrie mit staatlichen Zuschüssen gefördert, um Innovation zu beschleunigen und die Herstellungskosten zu senken.

Diese Subventionspolitik hat zu einer Flut von preisgünstigen, qualitativ hochwertigen Solarmodulen auf dem Weltmarkt geführt, mit China als Hauptexporteur. Jedoch ist diese Entwicklung nicht ohne Herausforderungen geblieben. Die Baukrise in China, die durch eine Überinvestition in den Immobiliensektor gekennzeichnet ist, hat zu einer Überproduktion in verschiedenen Industriezweigen geführt, unter anderem in der Solarbranche. Die daraus resultierende Überproduktion an Solarmodulen findet aufgrund der stockenden chinesischen Märkte kaum noch Absatz im Inland. Dies zwingt chinesische Hersteller dazu, ihre Produkte auf den internationalen Märkten, insbesondere in Europa, zu äußerst wettbewerbsfähigen Preisen zu verkaufen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet diese Entwicklungen mit großer Aufmerksamkeit. Europa als Hauptabnehmer der chinesischen Solarmodule muss abwägen, wie es auf die Importflut reagieren soll. Langfristige strategische Entscheidungen sind erforderlich, um die eigene Solarindustrie zu schützen, ohne dabei die Vorteile günstiger Importe vollständig aufzugeben.

Die Situation zeigt, wie verflochten und abhängig die globale Wirtschaft ist und wie lokale Ereignisse weitreichende Folgen haben können. Darüber hinaus erfordert die derzeitige Lage eine stärkere internationale Zusammenarbeit, um die Chancen und Risiken der Solarenergiebranche auszugleichen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Regierungen weltweit, zusammen mit dem privaten Sektor, robuste Mechanismen entwickeln, um die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der Solarenergie zu maximieren, während sie gleichzeitig die negativen Auswirkungen auf lokale Märkte und Industrien minimieren.

Mehr dazu hier, mit Grafiken und weiteren Details: