Stadtwerke Grevesmühlen sind KlimaStadtWerk des Monats November

Teilen

Radolfzell/Grevesmühlen, 19.11.2014: Die Stadtwerke Grevesmühlen GmbH in Mecklenburg-Vorpommern ist das „KlimaStadtWerk des Monats November“. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ehrt das Unternehmen für den frühzeitigen strategischen Ausbau der erneuerbaren Energien. Nach Ansicht der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation setzt der kommunale Versorger mit seiner Kombination aus Windkraft, Biogas und Photovoltaik beispielhafte regionale Impulse für das Gelingen der Energiewende.

Seit 2005 haben die Stadtwerke den Ausbau der Erneuerbaren konsequent verfolgt: Den Grundstein legte eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer maximalen Leistung von 600 Kilowatt. Darauf folgten in den Jahren 2008 und 2009 zwei Biogasanlagen. Die für die Biogasproduktion notwendigen Rohstoffe, überwiegend Gülle und Mais, liefern drei Landwirte aus der unmittelbaren Umgebung. Neben Strom erzeugt die Anlage auch erneuerbare Wärme. Das angeschlossene Fernwärmenetz versorgt rund 1.700 Haushalte, städtische Einrichtungen, Schulen, Kleingewerbe und Verwaltungsgebäude. Darüber hinaus betreiben die Stadtwerke eine Tankstelle für Bioerdgas und stellen Fahrern von Elektroautos kostenlos Strom zur Verfügung, der über den eigenen Solarcarport produziert wird.

„Mit einer Windkraftanlage, zwei Biogasanlagen und mehreren Photovoltaikanlagen produzieren wir heute so viel Strom, dass der komplette Bedarf aller Haushalte von Grevesmühlen bilanziell gedeckt werden kann“, resümierte der Geschäftsführer der Stadtwerke, Heiner Wilms.

Neben der nachhaltigen Energieerzeugung setzen die Stadtwerke auch beim Thema Energieeffizienz ein Zeichen. Die rund 1.700 Straßenlaternen sind inzwischen fast alle auf LED-Technik umgerüstet. Sowohl Grevesmühlen als auch die Stadtwerke profitieren von diesem Schritt: Der Energieversorger erschließt sich ein neues Geschäftsfeld und die Stadt spart Stromkosten.

„Die Stadtwerke unterstützen Grevesmühlen maßgeblich auf dem Weg zur energieautonomen Stadt und beim Klimaschutz. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien konnten so in den letzten zehn Jahren rund 52.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden“, erklärte Bürgermeister Jürgen Ditz.

Daria Junggeburth, Projektmanagerin im Bereich Kommunaler Umweltschutz der DUH, betonte bei der Auszeichnungsfeier: „Die Stadtwerke Grevesmühlen haben uns überzeugt, weil sie sich frühzeitig für die Erneuerbaren entschieden und den Ausbau gezielt vorangetrieben haben. Für das Gelingen der Energiewende sind Kommunen wie Grevesmühlen mit ihren Stadtwerken ein entscheidender Faktor.“ Junggeburth machte darauf aufmerksam, dass jedoch die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes vom August 2014 kleinen kommunalen Energieversorgern den Ausbau der erneuerbaren Energien erschwere, da das zukünftige Ausschreibungssystem höhere finanzielle Risiken berge als es im bisherigen Fördersystem der Fall gewesen sei.

Hintergrund:

Der DUH-Wettbewerb „KlimaStadtWerk des Monats“ wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Insgesamt 38 kommunale Energieversorger aus elf Bundesländern haben ihre Klimaschutzprojekte eingereicht. Im Dezember erfolgt die Auszeichnung des letzten von insgesamt sechs prämierten Stadtwerken. Kooperationspartner des Wettbewerbs sind der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Weitere Informationen zur Auszeichnung erhalten Sie unter www.klima-stadtwerk.de. Unter http://l.duh.de/ksw11 sind Bilder der Auszeichnungsfeier zu finden.

Stadtwerke können sich darüber hinaus für den „DUH-Strategie-Check“ bewerben. Dieser ermöglicht bis zu acht Versorgungsunternehmen die Entwicklung und Optimierung ihrer eigenen Klimaschutzstrategie gemeinsam mit der DUH. Die Teilnahme ist kostenlos. Bewerbungsunterlagen für den Strategie-Check können Sie hier herunterladen.