Sonnenfinsternis: Werden die europäischen Netze den Flexibilitäts- und Belastbarkeitstest bestehen?

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London/Frankfurt am Main, 19. März 2015 – „Die bevorstehende Sonnenfinsternis am 20. März wirft Fragen auf, hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Flexibilität des europäischen Stromerzeugermarkts. Netzinstabilität und Stromausfälle aufgrund der abrupt unterbrochenen Einspeisung von Solarenergie, wecken die Bedenken von Experten der Flexibilität und Belastbarkeit der Netzinfrastruktur.

 

Während der Sonnenfinsternis werden voraussichtlich 85 Prozent der Sonne verdeckt werden, was dafür dafür sorgen wird, dass ca. 34-35 GW weniger Solarenergie in das europäischen Netz eingespeist wird. Das entspricht etwa 80 herkömmlichen Kraftwerken. Die Auswirkungen werden je nach Land variieren, je nachdem wie viele Solarkraftwerke in Betrieb sind. In Ländern wie Deutschland, Italien und Spanien, in denen die Solarstromeinspeisung hoch ist, wird es einen größeren Einfluss haben als beispielsweise in Großbritannien, wo die Solarenergie einen relativ geringen Anteil am Energiemix hat.

 

Obwohl Netzbetreiber optimistisch sind, dass die europäische Netzinfrastruktur der Belastung standhalten und die notwendige Flexibilität aufbringen wird, um Ausfälle abgewenden zu können, versursacht die Sonnenfinsternis dennoch einige Unsicherheiten, die beobachtet werden müssen, um die europäische Energieversorgung sicherzustellen. Um in solchen Fällen adäquat agieren zu können, bedarf es Investitionen in Energiespeicher und Überwachungsverfahren, die die Flexibilität des Energiesystems erhöhen. Die periodische und die schlecht unvorhersehbare Verfügbarkeit erneuerbarer Ernergien hat jedoch bereits dazu beigetragen, dass Energieversorger in intelligente Netzbetriebslösungen investiert haben.  

 

Einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan zufolge, wird die Solarenergie andere erneuerbare Energiequellen überholen. Der Anteil der Photovoltaiktechnologie an der Gesamtkapazität der Energieerzeugung stieg im Zeitraum von 2012 bis 2020 dramatisch an. Sie entspricht heute 5,9 Prozent der weltweiten Kapazität. Deren Anteil an der globalen Energieversorgung variiert allerdings regional. Während der Anteil der Solarenergie am europäischen Kapazitätsmix nach unseren Hochrechnungen 12,4 Prozent betragen wird, wird dieser im Mittleren Osten und Afrika bei unter drei Prozent verbleiben.

 

In der Europäischen Union liegt die Gesamtkapazität aus Solarstrom heute bei 94 GW. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von elf Prozent, wird diese auf 144 GW im Jahr 2020 anwachsen sein. Zudem werden im gleichen Zeitraum massive Investitionen in eine flexible europäische Netzinfrastruktur notwendig. Verbraucher werden vermehrt zu sogenannten Prosumern, die sich aktiv in die Energieerzeugung einbringen. Dezentrale Versorgungsunternehmen werden regulatorische und andere marktspezifische Hürden abbauen, um den größten Nutzen aus einem flexiblen Stromnetz zu ziehen.

Über Frost & Sullivan

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