Rheinland-pfälzischer Windenergie- und Photovoltaik-Pionier GAIA mbH feiert 20jähriges Firmenjubiläum

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„GAIA ist nicht irgendein Energieunternehmen, GAIA ist ein Pionier der Energiewende. Noch vor Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 wurde GAIA gegründet“, betonte Ulrike Höfken, Staatsministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz, in ihrem Grußwort auf der Jubiläumsfeier der GAIA mbH Mitte Mai im Schloss Wachenheim vor rund 150 geladenen Gästen. Der Anteil der erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz an der Stromerzeugung betrug damals knapp 13 Prozent, ein Großteil davon war Wasserkraft. Im Jahr 2018 lag die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien bereits bei 50 Prozent. „Wer damals seinen Strom selbst erzeugte, galt bei vielen als unverbesserlicher Idealist. Die heutige Entwicklung zeigt: Sie lagen damals absolut richtig“, wandte Höfken sich an die beiden Gründer und Geschäftsführer Torsten Szielasko und Michael Wahl.

Der Diplom-Kaufmann Szielasko und der Elektroingenieur Wahl haben die GAIA mbH im Mai 1999 gegründet. Im Interview mit der Moderatorin des Abends, Anja Lange, blickten Szielasko und Wahl anhand von zahlreichen Anekdoten auf die letzten 20 Jahre zurück. Beim Ausblick auf die nächsten 20 Jahre, und angesichts der aktuellen Klimaschutz-Debatten, adressierten sie die Botschaft an die anwesenden Amtsträger, die erneuerbaren Energien als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz wieder stärker zu fördern.

Michael Reith, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim hob in seiner Rede die Synergieeffekte hervor, die sich durch die enge Kooperation der Verbandsgemeinde und des Unternehmens ergeben haben: „Aufgrund der Initiative der Firma GAIA waren wir die erste Kommune im Rhein-Pfalz-Kreis, die Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausgewiesen hat. Zusammen mit dem Unternehmen waren wir somit der Zeit schon einen Schritt voraus.“ Durch diese Kooperation stehen derzeit 12 Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim und eine Schnellladestation für Elektrofahrzeuge an der Verwaltungsstelle Lambsheim, welche damals die erste an einer Verwaltungsstelle im Rhein-Pfalz-Kreis war. „Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in der Verbandsgemeinde entspricht bilanziell einem Wert von 132 Prozent des örtlichen Stromverbrauchs. Wir sind bilanziell im Bereich Strom unabhängig und können sogar noch 32 Prozent abgeben“, sagte Reith.

Der Ortsbürgermeister von Lambsheim, Herbert Knoll, betonte ebenfalls die Vorteile der engen Zusammenarbeit mit GAIA: “Heute können wir uns glücklich schätzen, dass GAIA als mittelständisches Unternehmen ihren Firmensitz in Lambsheim hat, um die Klimaschutzziele zu erreichen und die Energiewende umzusetzen“. Er freue sich, dass zurzeit eine Windenergieanlage auf gemeindeeigenem Grundstück gebaut werde und die Pachtzahlungen zur Konsolidierung des Haushaltes beitrügen. Anschließend überreichte Knoll den Gastgebern als Geburtstagsgeschenk ein Bild des Lambsheimer Turmmalers Willi Foltz, das in drei Momentaufnahmen die Entwicklung des Firmensitzes von 1999 bis 2019 zeigt.

Flexible Anpassungen an Marktveränderungen und moderates Wachstum als Erfolgsrezept

Sowohl die Wind- als auch die Photovoltaikbranche erlebten in den zwei Jahrzehnten Höhen und Tiefen bis hin zu schweren Markteinbrüchen. Der Photovoltaikmarkt brach zusammen, als 2012 die Einspeisevergütung für Solarstrom drastisch gekürzt wurde. Eine Insolvenzwelle war die Folge. GAIA mbH konnte diese Krisenzeiten überstehen. „Wir haben jongliert“, sagt Szielasko zum Erfolgsrezept. „Wir haben mit Windenergie gestartet, dann wurde die Photovoltaik der Umsatzbringer. Als der Markt einbrach, haben wir umstrukturiert und neue Leitungsebenen eingezogen.“

Als Dienstleister ist GAIA für den Energieversorger EnBW Energie Baden-Württemberg und die wpd onshore GmbH & Co. KG aus Bremen, einen der größten deutschen Windenergieanlagenprojektierer, tätig.

Für die nächsten 20 Jahre setzen beide Geschäftsführer auch weiterhin auf moderates Wachstum und werden auf Marktentwicklungen reagieren. So ist das Unternehmen zum Beispiel jetzt stärker im Gebiet der Photovoltaik-Freiflächenanlagen tätig. Im ersten Quartal kommenden Jahres werden drei von GAIA projektierte Großanlagen in Betrieb gehen. Außerdem plant GAIA den Schritt ins EU-Ausland und führt erste Gespräche mit potenziellen international tätigen Kooperationspartnern.