Die meisten EU-Mitgliedsstaaten werden ihre Ziele für die Nutzung von Erneuerbarer Energien im Verkehr verfehlen. Der Anteil von Elektromobilität, Biokraftstoffen und anderen Alternativen lag in der EU im Jahr 2018 bei etwa 7,6 Prozent.
„Elektroautos und synthetische Kraftstoffe allein werden in den EU-Ländern und im Besonderen auch in Deutschland nicht das einzige Rückgrat sein können, um nachhaltig die CO2-Emissionen zu senken“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Biokraftstoffe wie Biodiesel, Bioethanol, Biomethan und Pflanzenöl seien daher ein erster und weiterhin auch wichtiger Bestandteil, um den Klimaschutz gerade auch im Verkehr voranzutreiben.
Laut Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU muss der Anteil an Erneuerbaren Energien bis 2020 auf zehn Prozent steigen. Nur Schweden (38,6 Prozent) und Finnland (18,8 Prozent) haben ihre Ziele bereits erreicht. Österreich und Frankreich sind mit 9,7 und 9,1 Prozent nah dran, Estland, Griechenland und Kroatien bilden die Schlusslichter.
Auch in Deutschland besteht im Verkehr weiterhin Handlungsbedarf. Erneuerbare Energien erreichten nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums 2017 einen Anteil von 5,2 Prozent. Rechnerisch bedeutet dies allerdings rund 7,0 Prozent, da Biodiesel aus Altspeisefetten doppelt auf das Ziel angerechnet werden darf. Im Verkehr wurden damit etwa 7,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduziert, wobei diese fast vollständig auf die Nutzung von Biokraftstoffen zurückzuführen ist. Elektromobilität trägt dazu bislang kaum bei. Mit knapp 4,6 Prozent des Energieverbrauchs im Verkehr erreichten Biokraftstoffe 2018 einen Anteil von 90 Prozent aller im Verkehr eingesetzten Erneuerbaren Energien. Zusammen mit Erneuerbaren Strom sind es 5,6 Prozent.
Um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, müssen also weitere Maßnahmen ergriffen werden. „Eine Reduzierung der CO2-Emissionen ist von großer Bedeutung, gleichzeitig kann ein CO2-Preis in wirksamer Höhe neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien zu ihrer Reduzierung beitragen“, so Brandt. Auch bei der Europawahl an diesem Wochenende haben diese Fragen eine große Bedeutung, denn Klimaschutz spielt dem ARD-Europatrend zufolge bei der Wahl eine übergeordnete Rolle. Wie der ARD-Europatrend (17.5.) zeigt, sagten 48 Prozent der Befragten, dass die Themen Umwelt- und Klimaschutz bei ihrer Wahl die größte Rolle spielten.
Aus gutem Grund: Die CO2-Emissionen sind der Europäischen Energieagentur zufolge in der EU 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent gestiegen. Der Anstieg sei vor allem auf den Verkehrssektor zurückzuführen. Zwar werde die EU damit das gemeinsame Emissionsreduktionsziel für 2020 noch knapp erreichen, das bisher bestehende 2030-Ziel ist jedoch noch in weiter Ferne – unabhängig von notwenigen Verschärfungen nach dem Pariser Klimaabkommen.
Pressekontakt:
Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
Annika Schwalbe
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 / 200 535 52
a.schwalbe@unendlich-viel-energie.de
www.unendlich-viel-energie.de
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