Neun Prozent Rendite auf PV-Anlage

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Die BÄKO-Zentrale Süddeutschland eG in Ladenburg hat seit Juni 2015 eine Photovoltaikanlage mit 500 Kilowattpeak (kWp) Leistung, deren Strom das Kühl- und Warenlager zu 90 Prozent selbst verbraucht. Die Folge: Die Genossenschaft erzielt mit der 500.000 Euro teuren Anlage eine Kapitalrendite von neun Prozent.

Am zweiten Standort in Nürnberg hatte die BÄKO Süd seit 2008 gute Erfahrungen mit einer PV-Anlage, die dort ihren Ertrag aber ins öffentliche Netz einspeist. Im Zuge einer Dachsanierung des 1973 in Ladenburg errichteten Gebäudes entschied die Geschäftsleitung dieses Jahr, die 6400 Quadratmeter Dachflächen ebenfalls mit einer PV-Anlage zu bestücken.

Beauftragt wurde die Goldbeck Solar GmbH im vier Kilometer entfernten Hirschberg, die dem Auftraggeber wegen guter Referenzen aufgefallen war. Deren Planer richteten die Anlage auf einen bestmöglichen Eigenverbrauch aus. BÄKO-Geschäftsführer Gunter Hahn: „Die Ost-West-Ausrichtung bringt nicht den maximalen Ertrag, ermöglicht aber, dass wir 90 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbrauchen.“ In Summe produziert die Anlage so 450.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr.

Günstig war dabei die hohe Grundlast, bedingt durch die umfangreiche Kühltechnik, die auch am Wochenende Strom verbraucht. Sind mindestens -22 Grad erforderlich, um Himbeeren und Heidelbeeren aus Chile oder Serbien tiefgekühlt zu lagern oder Zwetschgen aus deutscher Ernte, kann  die Kälteanlage wochenends als Pufferspeicher auf bis zu -26 Grad herunterfahren.

Durch exakte Berechnungen von stündlich benötigter Strommenge und erzielbarem Stromertrag unter Einbezug der Verbrauchsprozesse, kostet die kWh Strom nun gerade noch 6,2 Cent gegenüber 16,5 Cent, die die Einheit zuvor inklusive EEG-Umlage gekostet hatte. Und: 2016 steigt die Umlage erneut um 0,18 Cent je kWh auf dann 6,354 Cent.  

„Die wichtigsten Parameter, um eine Anlage profitabel zu dimensionieren, sind Eigenverbrauchsquote und Autonomiegrad des Kunden“, sagt Goldbeck Solar-Geschäftsführer Björn Lamprecht. Denn viel wichtiger als die produzierte Strommenge ist der Anteil, den ein Unternehmen selbst verbraucht.

Bei der BÄKO, deren Zentrale in Ladenburg 75 Beschäftigte hat, denkt Hahn deshalb bereits über Möglichkeiten nach, den Autarkiegrad des Betriebs weiter zu steigern. Denn eine neue Kühlanlage, die Anfang 2016 in Betrieb geht , reduziert deren Stromverbrauch um mindestens ein Drittel, so dass der Autonomiegrad sich weiter erhöht. Auch das Thema Elektromobilität gilt es weiter zu beobachten, beliefern doch  19 eigene Lkw die 16 BÄKO-Regionalgenossenschaften in Süddeutschland, Österreich und Frankreich  die ihrerseits rund 7500 Backbetriebe  anfahren.

Neben den neun Prozent Rendite, die die PV-Anlage bringt, ist die regenerative Stromgewinnung für den Vorstand auch ein Imagefaktor, um im härter werdenden Wettbewerb mit Nachhaltigkeit zu punkten und glaubwürdig zu bleiben. Veröffentlichungen in der Bäcker-Fachpresse zeugen von diesem Interesse. Goldbeck Solar realisiert bundesweit seinerseits gut 50 solcher Projekte pro Jahr.

Dabei verfolgt der Spezialist für regenerative Energien einen ganzheitlichen Ansatz, der die Energie-autonome Firma zum Ziel hat. Lamprecht: „Das fängt beim Energiemanagement an, reicht über Solarenergie bis zum Blockheizkraftwerk und hört bei der Speichertechnik längst noch nicht auf.“ Wer bereits beim Neubau die Voraussetzungen schafft, erziele mit diesem Know-how auch Renditen von zwölf Prozent.

www.baeko-zentrale-sued.dewww.goldbeck-solar.de