Die EU-Energieminister und der Europäische Rat haben sich darauf geeinigt, dass ausschließlich für unkonventionelle Biokraftstoffe 2030 noch eine 3%ige Verwendungspflicht bestehen soll, aber nicht für Wasserstoff. Außerdem soll nur für unkonventionelle Biokraftstoffe der energetische Anteil mit dem zweifachen Energiegehalt auf die Zielmarke von 14 % erneuerbarer Energien an der im Verkehr eingesetzten Gesamtenergie angerechnet werden.
Dieses kommt einer wirtschaftlichen Förderung der Biokraftstoffe von 100 % gleich und ist eine wesentliche Benachteiligung des Wasserstoffs. Damit wird dessen unbedingt erforderliche zeitnahe Markteinführung mehr als fraglich. Die Folgen wären nicht nur für die Dekarbonisierung von Kraftstoffen, sondern auch für die systemdienliche Kopplung des Strom- und Mobilitätssektors fatal.
Power-to-Hydrogen bietet wie kaum eine andere Energietechnik die Möglichkeit, die zunehmende fluktuierende Stromerzeugung aus Wind und Sonne wirtschaftlich effizient auszubalancieren. Wasserstoff, der mit erneuerbaren Strom produziert wird, kann zugleich unmittelbar die Emissionen im Verkehrssektor mindern und in Kombination mit Brennstoffzellen langfristig völlig vermeiden.
Der neue Entwurf hätte zur Folge, dass mit der einseitigen technologischen – und damit de facto auch wirtschaftlichen – Bevorzugung unkonventioneller Biokraftstoffe die EU die nächste große industriepolitische Chance vergibt.
Für Europa stehen mehrere hunderttausend Arbeitsplätze und der Erfolg einer bezahlbaren europäischen Stromwende auf dem Spiel! Die Mitglieder des Europäischen Parlaments sind nun gefordert, den Grundsatz der Technologieoffenheit in die RED II einzuarbeiten und damit den Grundstein für eine zeitnahe Einführung von Power-to-Hydrogen auf breiter Marktebene zu legen. Nur wenn Wasserstoff, der mit erneuerbarem Strom erzeugt wird, den unkonventionellen Biokraftstoffen gleichgestellt wird, ist ein fairer Wettbewerb der Technologien gewährleistet.
Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV)
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) ist seit 1996 als Interessenverband auf die Förderung einer zügigen Markteinführung des Energieträgers Wasserstoff und der Brennstoffzellentechnologie ausgerichtet. Ziel ist es, alle Aspekte einer künftigen Versorgungsinfrastruktur mit Wasserstoff, dessen Herstellung und energetische Nutzung — insbesondere die Energieumwandlung mittels Brennstoffzellen — in eine Sach- und Perspektivdiskussion einzubringen sowie die Marktentwicklung aktiv mitzugestalten. Unsere 219 persönlichen Mitglieder und 90 Mitgliedsinstitutionen und ‑unternehmen stehen für bundesweit mehr als 1,5 Millionen Arbeitsplätze; der Verband repräsentiert somit einen bedeutenden Teil der deutschen Wirtschaft (www.dwv-info.de).
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