EIB unterstützt den Stromnetzausbau der TEAG in Thüringen

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Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt einen Kredit von 400 Millionen Euro an den kommunalen Energie-Versorger Thüringer Energie AG (TEAG) für die Modernisierung und Digitalisierung des Stromnetzes in Thüringen.

Das von der EIB mitfinanzierte Projekt mit einem Volumen von insgesamt rund 600 Millionen Euro wird das Stromnetz im ländlichen Raum von Thüringen ertüchtigen und ausbauen, um den Anforderungen der Energiewende zu genügen.

Die TEAG ist der führende Energiedienstleister im Freistaat Thüringen und versorgt dort die Regionen mit Strom, Gas und Wärme sowie mit Telekommunikationsdiensten und öffentlicher Ladeinfrastruktur für E-Mobility. Mit 84,8 Prozent halten rund 620 Thüringer Gemeinden und Städte die Mehrheit an dem seit 2013 rekommunalisierten Unternehmen, das zuvor zum Energieversorger EON gehörte.

Die Transformation besonders der Stromnetze wird der Schwerpunkt des Netzbetriebs der TEAG-Tochter TEN in den kommenden Jahren sein.  Die TEAG verdoppelt in den nächsten Jahren die Investitionen in Energienetze und -anlagen. Die kommunalen Anteilseigner der TEAG haben hierzu bereits 2023 das Eigenkapital erhöht. Weiterhin sollen bis 2028 mindestens 300 zusätzliche Fachkräfte gewonnen werden, um das ambitionierte Investitionsprogramm zu realisieren. Die Recruiting-Kampagne für das neue Personal startet in Kürze.

Im Rahmen des Investitionsprogramms werden Stromkabel und Freileitungen aller Spannungsebenen erneuert oder neu verlegt. Umspannwerke und Ortsnetzstationen müssen neu errichtet werden. Außerdem sind moderne Netz-Komponenten zur automatisierten und digitalisierten Netzsteuerung erforderlich. Die Investitionen sind notwendig, um mehr dezentrale Erzeuger von Solar- und Windstrom an das Netz anschließen zu können, und auch, um auf der Verbraucherseite den Anschluss von Wärmepumpen, Wallboxen und die digitale Transformation zu ermöglichen.

Übergeordnetes Ziel ist, die Verlässlichkeit und Sicherheit der Stromversorgung in Thüringen bei wachsendem Strombedarf zu garantieren. Die TEAG zeigt, wie ein kommunaler Energiedienstleister und Netzbetreiber im regionalen Kontext eines Freistaates den umfangreichen Netzausbau und die Netzdigitalisierung organisieren und realisieren kann, wenn der Zugang zu günstigen Finanzierungen auf europäischer Ebene möglich ist.

Die Stromnetze in Deutschland sind derzeit noch oft ein Engpass für einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ihr Ausbau ist daher von entscheidender Bedeutung für die Energiewende, die das europäische RePowerEU-Programm beschleunigen will: Es ermöglicht damit der EIB, mehr als 50 Prozent an diesem Projekt zu finanzieren.

Nicola Beer, Vizepräsidentin mit Aufsicht über die EIB-Finanzierungen in Deutschland, sagt: „Die Modernisierung der Stromnetze ist von entscheidender Bedeutung dafür, dass wir die Energieversorgung für die Bürger und Unternehmen in Thüringen zukunftssicher und nachhaltig gestalten können. Es gilt die Netze fit zu machen für die Einspeisung größerer Mengen Strom aus Wind- und Sonnenenergie. Der Ausbau der Netze auch im ländlichen Raum wird dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen zu verringern und die Energiesicherheit für die Thüringer zu verbessern.

Stefan Reindl, Vorstandsvorsitzender TEAG Thüringer Energie AG: „Die TEAG steht, wie die gesamte deutsche Energiebranche, vor der enormen Herausforderung, dass der Um- und Ausbau der Energienetze umfangreichste Investitionen erfordert. Ohne Zugang zu verlässlichen und günstigen Finanzierungsmöglichkeiten, sind diese Infrastrukturvorhaben im Netz nicht zu stemmen. Versorger wie die TEAG dafür brauchen leistungsstarke Finanzpartner, die uns bei Projekten dieser Dimension helfen können – wie die Europäische Investitionsbank EIB. So ist eine Verdopplung unserer Investitionspläne bis 2028 möglich geworden.“