EEG-Reform im Bundestag: Eigenverbrauch von Solarenergie bleibt für viele Unternehmen und Privathaushalte dennoch attraktiv

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München, 13. Mai 2014: Die meisten Reaktionen auf die EEG-Reform malen für die Zukunft der Solar­energie in Deutschland ein düsteres Szenario. Für Grabesreden besteht jedoch kein Anlass: Eine Studie* von REC, Europas größtem Solarmodulhersteller, zeigt, dass Solarenergie für den viel diskutierten Eigen­verbrauch für viele Unternehmen und Privathaushalte attraktiv bleibt. Die vorgesehene EEG-Umlage von 50 Prozent auf den Verbrauch von Solarstrom hat für zahlreiche Anlagen weiterhin keinen entscheiden­den Einfluss auf die Amortisationsdauer und Rentabilität. Insbesondere Unternehmen im Handel, die hohe Steuern und Abgaben auf eingekauften Strom zahlen, können mit Eigenverbrauch weiterhin ihre Energie­kosten reduzieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

„Die geplante Belastung des Eigenverbrauchs setzt aber ein falsches Signal für die Energiewende und beschneidet ausgerechnet eines der wenigen Geschäftsmodelle, bei dem Solarenergie frei von Subven­tionen wettbewerbsfähig ist“, kritisiert Luc Graré, Senior Vice President von REC. „Die aktuelle Diskussion zeigt, dass die eigentlichen Ziele der Energiewende vergessen wurden“, kommentiert Graré weiter. Dabei sind Klimaschutz und der Umstieg auf Erneuerbare Energien spätestens seit Fukushima gesellschaftlicher Konsens, von dem alle profitieren. „Die Debatte um die Energiewende dreht sich mittlerweile fast nur noch um die Verteilung der Kosten. Es wird jedoch außer Acht gelassen, dass jede Investition in Erneuerbare Energien dazu beiträgt, die milliardenschweren Kosten des Klimawandels in zehn bis zwanzig Jahren zu reduzieren.“

Studienergebnisse: Eigenverbrauch lohnt sich weiterhin

Mit einer EEG-Umlage von 50 Prozent auf den Eigenverbrauch verlängert sich die Amortisationsdauer einer Solaranlage mit 95 Kilowatt Peak (kWp) Größe für ein Handelsunternehmen an einem Standort mit mittlerer Sonnenstrahldauer um nur rund acht Monate. Die Rentabilität einer solchen Anlage liegt bei 9,3 Prozent; der Gewinn** beträgt immer noch 466 €/kWp. Für ein Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe, das geringere Steuern und Abgaben auf den eingekauften Strom zahlt, ergibt sich bei einer 190 kWp Eigenverbrauchsanlage am gleichen Standort mit der 50prozentigen EEG-Umlage weiterhin ein Gewinn von 86 €/kWp. Die Amortisationsdauer steigt im Vergleich zur aktuellen Gesetzgebung um rund 2,5 Jahre und die Rentabilität beträgt 5,9 Prozent. An Standorten mit längerer Sonnenscheindauer in Süddeutschland kann der Gewinn einer Eigenverbrauchsanlage für produzierende Unternehmen in Zukunft sogar um 240 €/kWp betragen. Je nach Standort können also auch Unternehmen aus dem produzierenden Sektor in Zukunft deutliche Einsparungen erzielen und aktiv zum Klimaschutz beitragen.

Das gilt auch für Privathaushalte: Die EEG-Reform sieht vor, dass der Eigenverbrauch von Strom aus Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt Peak weiterhin komplett von der Umlage befreit bleibt. Fast alle Anlagen im privaten Bereich fallen unter diese Grenze. Somit können auch Privat­personen trotz der Reform mit Eigenverbrauchsanlagen weiterhin ihre Stromkosten reduzieren und sich gleichzeitig an der Energiewende beteiligen.

*Auf der Intersolar in München vom 4. bis zum 6. Juni 2014 erläutert REC am Stand 390 in Halle A2 die Studienergebnisse im Detail. Die ausführliche Studie zum Betrieb von Solaranlagen für den gewerblichen Eigenverbrauch sowie zu den Auswirkungen der EEG-Reform auf das Geschäftsmodell gibt es ebenfalls unter: http://www.recgroup.com/de/Produkte/Studie-zum-Eigenverbrauch/. Die Studie unterteilt Unterneh­men anhand ihrer Stromabgaben in die drei Segmente Handel, produzierendes Gewerbe und Schwer­industrie. Zur Analyse hat REC in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen für Energie- und Wasserwirtschaft, BET Aachen, reale Lastprofile aus den drei Segmenten herangezogen.

** Messgröße für den Gewinn einer Eigenverbrauchsanlage ist der Nettobarwert: Das ist die (mit dem WACC; gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz) abgezinste Summe des Cashflows und einer der wichtigsten Messwerte für die Wirtschaftlichkeit einer Eigenverbrauchsanlage. Der Wert weist den Gewinn einer Anlage aus, nachdem alle Investitionskosten abgegolten sind.

Mehr zu REC finden Sie unterwww.recgroup.com/de/.