E-Mobility: VDE|DKE entwickeln Standard für IT-sicheres Plug & Charge

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Eine große Hürde für den Roll-Out der Elektrofahrzeuge ist das Thema Datensicherheit beim Lade- und Abrechnungsvorgang. Um den Prozess zu beschleunigen, haben die Normungsexperten von VDE|DKE deshalb den Arbeitskreis „Informationssicherheit für Elektromobilität“ gegründet. Ihr Ziel: Ein Standard, der IT-Security von Beginn an in den Systemansatz integriert. Mit der neuen VDE-Anwendungsregel „Zertifikats-Handhabung für E-Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur und Backend-Systeme im Rahmen der Nutzung von ISO 15118“ (VDE-AR-E 2802-100-1) beschreiben die Experten den sicheren Austausch des digitalen Schlüsselmaterials und der digitalen Zertifikate zwischen den beteiligten Akteuren und setzen damit das Prinzip Plug & Charge aus der ISO 15118 um. „Der gesamte Geschäftsprozess erfordert einen sicheren und manipulationsfreien Lade- und Abrechnungsvorgang und involviert dabei eine Vielzahl an Akteuren im E-Mobilitätsmarkt. Wichtig ist, dass diese reibungslos miteinander kommunizieren und die nötigen Informationen austauschen können“, erklärt der VDE-Vorstandsvorsitzende Ansgar Hinz.

Für den Datenaustausch kommen sogenannte Public-Key-Infrastrukturen (PKIs) zum Einsatz, deren Verwendung die neue VDE-Anwendungsregel genau spezifiziert. Sie zeigt mögliche technische Alternativen zur Installation eines Vertragszertifikats in das Fahrzeug sowie die nötigen Prozesse für die Bereitstellung und das Zurückziehen der Vertragszertifikate auf. „Letztendlich ist es die Standardisierung der IT-Sicherheit, die für die Nachhaltigkeit und Investitionssicherheit aller beteiligten Akteure sorgt“, sagt VDE-Chef Hinz. Die VDE-Anwendungsregel VDE-AR-E 2802-100-1 ist Teil des vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie geförderten Projektes „Datensicherheit und Datenintegrität in der Elektromobilität beim Laden und eichrechtskonformen Abrechnen“ (kurz: DELTA) und erscheint Anfang Oktober 2017.

Über den VDE:
Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen) und 1.600 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. Die Themenschwerpunkte des Verbandes reichen von der Energiewende über Industrie 4.0, Smart Traffic und Smart Living bis hin zur IT-Sicherheit. Der VDE setzt sich insbesondere für die Forschungs- und Nachwuchsförderung sowie den Verbraucherschutz ein. Das VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Hauptsitz des VDE ist Frankfurt am Main.
www.vde.com.

Über VDE|DKE:
Die vom VDE getragene DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE erarbeitet Normen und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Sie vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) und in der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC). Rund 5.500 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung erarbeiten das VDE-Vorschriftenwerk in der DKE. Die VDE-Bestimmungen basieren heute größtenteils auf Europäischen Normen, die zu etwa 80 Prozent das Ergebnis der internationalen Normungsarbeit der IEC sind.