Dynamische Stromtarife als Türöffner für innovative Stromprodukte – naturstrom und exnaton machen es vor

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Seit dem 1. Januar 2025 sind Energieversorgungsunternehmen in Deutschland gemäß §41a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) dazu verpflichtet, ihren Stromkund:innen dynamische Stromtarife anzubieten. Dies ist eine zentrale Maßnahme der Bundesregierung zur Förderung der Energiewende. Denn die Tarife erlauben es Verbrauchenden ihren Energiebedarf gezielt zu verlagern. Haushalte und Unternehmen, die ihren Strom dann nutzen, wenn Wind- und Solarenergie im Überfluss vorhanden sind, profitieren von niedrigeren Preisen und können dadurch nicht nur die eigenen Energiekosten senken, sondern tragen auch zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Durch eine netzdienliche Verbrauchssteuerung lassen sich zudem Lastspitzen reduzieren, wodurch die Notwendigkeit teurer Netzausbauten und zusätzlicher Speicherkapazitäten sinkt. Dynamische Tarife werden damit zu einem wesentlichen Element eines erneuerbaren und zukunftsfähigen Energiesystems.

“Dynamische Tarife bieten eine enorme Chance, den Strommarkt flexibler und effizienter zu gestalten Sie sind ein entscheidender Hebel, um Stromnachfrage und erneuerbare Erzeugung besser in Einklang zu bringen und Verbraucher:innen aktiv an der Energiewende zu beteiligen.” erklärt Liliane Ableitner, CEO und Mitgründerin von exnaton, einem Softwareanbieter spezialisiert auf die Abrechnung und Visualisierung von Energiedaten. „Doch bisher haben viele Energieversorger die Potenziale dieser Tarife unterschätzt oder nur halbherzig umgesetzt.“

Trotz der gesetzlichen Vorgabe gestaltet sich die flächendeckende Einführung dynamischer Stromtarife weiterhin schleppend. Während einige Energieversorger rechtzeitig reagiert und entsprechende Tarife implementiert haben, verharren andere in einer abwartenden Haltung. Als zentrale Herausforderungen werden die gestiegene Abrechnungskomplexität sowie infrastrukturelle Hürden angeführt. Anders als bei klassischen Fixtarifen, bei denen monatlich ein fester Arbeitspreis verrechnet wird, erfordert die Abrechnung dynamischer Tarife die Verarbeitung von rund 35.000 Verbrauchsdatenpunkten pro Jahr und Kund:in – eine erhebliche Umstellung für viele bestehende IT- und Abrechnungssysteme der Energieversorgungsunternehmen. Gleichzeitig bremst der stockende Rollout intelligenter Messsysteme die Einführung, da diese als essenzielle Grundlage für eine präzise Verbrauchserfassung und Abrechnung dienen.

Ökostromanbieter naturstrom zeigt wie es geht

In der Praxis zeigt sich jedoch: Wo der Wille zur Veränderung vorhanden ist, gibt es längst funktionierende Lösungen. Ein Vorzeigebeispiel dafür ist der Ökostromanbieter naturstrom, der mit seinen Tarifen naturstrom flex und naturstrom smart verschiedene Kund:innengruppen adressiert. Das Ziel:  Kund:innen mit unterschiedlicher technischer Ausstattung einen Zugang zur neuen flexiblen Energiewelt ermöglichen,.

Mit naturstrom flex bietet der Öko-Energieversorger einen Tarif für Haushalte ohne intelligente Messtechnik an. Der Arbeitspreis orientiert sich an den monatlichen Terminmarktpreisen und passt sich so der Strompreisentwicklung an der Börse an. Das bedeutet: Die Kosten pro Kilowattstunde variieren von Monat zu Monat, abhängig von den Marktbedingungen.

Stromkund:innen, die über einen Smart Meter verfügen, können dank des Tarifs naturstrom smart den eigenen Verbrauch gezielt an Marktpreisschwankungen anpassen und somit direkt von Zeitfenstern mit niedrigen  Börsenstrompreisen profitieren .

Doch naturstrom geht noch einen Schritt weiter und überträgt das Prinzip dynamischer Strompreise auf die Elektromobilität. naturstrom smart kann auch für das intelligente Laden von Elektrofahrzeugen genutzt werden. Statt zu festen Zeiten oder zu einem einheitlichen Tarif zu laden, erfolgt der Ladevorgang eben dann, wenn der Anteil erneuerbarer Energien hoch und die Preise niedrig sind. Über die zugehörige Web-App legen Nutzer:innen einfach den gewünschten Ladestand und die Ladedauer fest – das Fahrzeug wird automatisch zur kosteneffizientesten Zeit geladen. Dies senkt nicht nur die Ladekosten, sondern trägt auch zur besseren Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz bei.

Mit diesem Angebot zeigt naturstrom, dass dynamische Tarife weit über den Haushaltsstrom hinaus einen echten Mehrwert bieten. Eine ähnliche Lösung für Wärmepumpen ist bereits in Entwicklung.

„Dynamische Stromtarife sind mehr als eine regulatorische Vorgabe – sie sind eine echte Chance, Endkund:innen unkompliziert an der Energiewende zu beteiligen. Sie erlauben nicht nur eine flexiblere Nutzung erneuerbarer Energien, sondern schaffen auch die Grundlage für innovative Stromprodukte, die Verbrauch und Erzeugung intelligenter verknüpfen”, meint Seraphine Wagner, Produktmanagerin im Bereich Strom und Gas bei naturstrom.

exnaton als Technologiepartner für Transparenz und Abrechnung

Dynamische Stromtarife stellen nicht nur hohe Anforderungen an die Abrechnung, sondern auch an die transparente und nutzerfreundliche Visualisierung von Preisdaten und Verbrauchsinformationen. Denn ihr wirtschaftlicher Nutzen für Verbraucher:innen hängt maßgeblich davon ab, wie verständlich und zugänglich diese Daten aufbereitet werden. Intuitive Kundenportale, die Echtzeit-Preise, historische Entwicklungen und Prognosen übersichtlich darstellen, sind entscheidend, um Marktveränderungen nachvollziehen und den eigenen Verbrauch gezielt anpassen zu können. Sowohl bei der Abrechnung als auch der Visualsierung wird naturstrom von dem Schweizer Softwareanbieter exnaton unterstützt.

„Unser Ziel ist es, Energieversorgungsunternehmen eine Lösung an die Hand zu geben, die sie sofort einsetzen können“, sagt Liliane Ableitner. „Gemeinsam mit naturstrom zeigen wir, dass dynamische Tarife keine Hürde sind, sondern der Schlüssel zu einer effizienteren, nachhaltigeren Energieversorgung und vor allem der Türöffner für innovative Stromprodukte.” Für exnaton ist das sogenannte Smart Charging von Elektroautos nur der Anfang. In Zukunft werden noch viele weitere Anwendungen, wie das solare Laden in Energiegemeinschaften, Wärmepumpentarife und flexible Speicherlösungen folgen.