Bundesnetzagentur warnt: Stromausfälle wegen E-Autos

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Der Strombedarf von E-Autos und Wärmepumpen ist eine Herausforderung für das Stromnetz. Bis zu 100 Kilowattstunden Strom verbraucht der Ladevorgang eines E-Autos. Das ist mehr als der Verbrauch einer Glühlampe in einem Jahr. Werden viele E-Autos zeitgleich geladen, geraten Stromnetze schnell an Kapazitätsgrenzen, was zu Stromausfällen führen kann. Deshalb möchte die Bundesnetzagentur Strom rationieren.

Statt Stromrationierung setzt ein Hamburger Startup bzw. Stromanbieter auf Anreize, um netzdienlichen Stromkonsum zu fördern. Die Idee: E-Auto-Besitzer oder Wärmepumpenbetreiber laden dann, wenn genügend oder überschüssige Kapazitäten im Stromnetz vorhanden sind. Das ist regelmäßig nachts oder bei viel Wind der Fall.

„Strom ist teuer und alle möchten sparen. Deshalb bieten wir Strom zu dynamischen Tarifen bzw. Echtzeit-Preisen der Strombörse. Diese orientieren sich an Angebot und Nachfrage und fallen im Tagesverlauf regelmäßig unter fixe Strompreise herkömmlicher Tarife. Einfach weil mehr Strom vorhanden ist, als nachgefragt wird. Das heißt: Wer günstig lädt, lädt in der Regel netzdienlich“, erklärt Jan Rabe, Physiker und Gründer von Rabot Charge. Zeitgleich wird der Konsum grüner Wind- und Solarenergie gefördert, da die Preise auch bei viel Wind und Sonne sinken, weil dann viel grüner Strom verfügbar ist.

Mit seiner Idee schlägt Rabot Charge drei Fliegen mit einer Klappe: Netzdienliches, günstiges und grünes Laden. Hierfür überwacht das Startup automatisiert die Börsenstrompreise. Fallen diese, startet die App automatisch den Ladevorgang innerhalb eines zuvor festgelegten Zeitfensters.

20 Prozent der realisierten Stromkosteneinsparungen behält das Startup als Service-Entgelt ein. Ein Risiko gehen Verbraucher mit Börsenstrompreisen nicht ein, sagt Rabe. Einerseits wegen der Strompreisbremse und andererseits, weil Börsenstrompreise regelmäßig günstiger als Fixpreise sind.