Der Petitionsausschuss des Bundestags befasste sich am Montag mit der Forderung, Kleinspeicher in Mieter-Haushalten mit einem „Smart-Meter Light“ auszurüsten und sie so als Beitrag zur Netzstabilität zu nutzen. Aktuell scheitere dies an der fehlenden Zertifizierung der intelligenten Messsysteme, stellte Stefan Rouenhoff (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, in der öffentlichen Sitzung heraus. Er machte den Petenten auch wenig Hoffnung, dass diese Zertifizierung schnell möglich sein wird. Die Diskussion über die aktuellen Smart Meter hätte dies gezeigt: Die Zertifizierung der Smart-Meter Light wäre „ein langwieriger Prozess“, sagte Rouenhoff nach einem Bericht des Bundestags.
In Deutschland sind aktuell rund zwei Millionen Kleinspeicher mit 18,5 Gigawattstunden Kapazität installiert. „Das ist die Hälfte aller Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland“, sagte Andreas Schmitz, der die Petition im Frühjahr startete und bereits in der Vergangenheit mit einem Vorstoß zur Entbürokratisierung von Photovoltaik-Balkonanlagen via Petion erfolgreich war. Diese Speicher könnten das Netz stabilisieren, Stromspitzen abfedern und auch helfen, Ortsnetztrafos zu entlasten. Die meisten täten das aber nicht, „weil sie es nicht dürfen“, so Schmitz weiter.
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Die herkömmlichen Smart-Meter, also ein intelligentes Messsystem mit Smart-Meter-Gateway und Steuerbox, seien für viele Haushalte ohne größere Erzeugungsanlagen oder steuerbare Verbraucher und eher niedrigem Stromverbrauch „nicht kosteneffizient und technisch zu komplex“, heißt es in seiner Petition. Für einen netzdienlichen Betrieb dieser Kleinspeicher sei jedoch eine zeitgenaue Erfassung des Verbrauchs erforderlich, die durch eine moderne Messeinrichtung mit vereinfachter Datenkommunikation ohne Rückkanal effizienter und günstiger möglich wäre. Damit könnte zudem der Smart-Meter-Rollout in Deutschland erheblich beschleunigt werden. Bislang ist die Abdeckung von Haushalten mit intelligenten Messsystemen marginal.
Der Vorsitzende des Bundesverbandes Steckersolar, Christian Ofenheusle, war ebenfalls bei der Anhörung im Petitionsausschuss dabei. Er verwies darauf, dass das Preistreibende am Smart-Meter nicht das Gerät selbst sei, sondern die Technik drumherum, die Datentransfers und die eingebauten Sicherheitsstufen. Diese seien aber für Miethaushalte ohne Wärmepumpe oder Wallbox überflüssig.
Rouenhoff sagte in der Sitzung weiter, dass die Bundesregierung alle Speicher stärken wolle und dies gerade mit Blick auf die Netzdienlichkeit. Er erklärte einschränkend: „Nicht alles, was wir uns wünschen, ist technisch eins zu eins umsetzbar.“ Die Nutzung von Kleinspeichern sei mit einem sehr hohen Prozessaufwand verbunden und die Verteilnetzbetreiber seien aktuell noch nicht in der Lage, „das tatsächlich umzusetzen“, so Rouenhoff.
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Einmal abwatschen und ab nach Hause. Dass die Smart Meter Light nicht kommen überrascht mich nicht (bis man da was hat, könnte man besser mal die Smartmeter die man schon hat produzieren und ausliefern).
Dass man offenbar wenig Interesse an der Nutzung der Speicher hat überrascht mich auch nicht (siehe Gas Kathi). Das was es da aktuell Entwurf gibt ist eher ein Almosen und führt sicher nicht zu gesteigerter netzdienlicher Nutzung aber das will die Lobby ja auch nicht. Btw. für jede Netzdienlichkeitsmessung oder auch jegliche Art von dynamischen Tarifen wäre ein Smartmeter erforderlich, also vermutlich geht es in 10 Jahren oder so voran, bei dem aktuellen Ausbautempo, was Kathi vermutlich noch zu flott ist, so lange kann man ja mit Gaskraftwerken Kohle machen.
Was die Nutzung von Kleinspeichern mit den Anschlüssen von Großspeichern zu tun haben sollen weiß vermutlich auch nur Herr Rouenhoff und ob die VNB „nicht in der Lage“ sind oder schlicht keine Lust haben das eigene Geschäftsmodell zu schädigen, sei dahingestellt. Wo der Prozessaufwand liegt, weiß ich auch nicht so genau. Man muss halt Signale geben in irgendeiner Form. Wenn das Konzept steht, ist es aber für jeden Kleinspeicher gleich. Aber bei Mutti war halt das Internet auch Neuland, so hört sich das bei der CDU auch an, wenn sie Lobbyarbeit für VNB und Stromkonzerne macht.
In jedem anderen Land in Europa sind Smart Meter günstig und einfach umsetzbar. Nur in Deutschland nicht. Das ist beim Smart Meter Light genauso, es ist also fehlender politischer Wille des BMWE und von Frau Reiche, dass es nicht einfach zu machen ist.
Der Smart-Meter-Rollout ist einer der genialsten Bremshebel der Netzbetreiber. Die haben noch ein paar mehr, aber der hier ist ein extrem guter. Auch weil man den so schön mit scheinbar objektiven Argumenten tarnen kann.
Ohne ordnungspolitischen Druck geht es bei dem Thema nicht weiter. 2035 haben dann vielleicht 4-5 % der Haushalte einen Smart Meter… yeeha, auf in die Zukunft!
Das ist doch alles sehr merkwürdig. „Ein Smart Meter light sei angeblich zu komplex und die Verteilnetzbetreiber nicht in der Lage.“ Ja, die Verteilnetzbetreiber haben ebenfalls die Digitalisierung verpennt, aber sichere Daten-Kommunikation zum EVU funktioniert bei mir seit 2 Jahren (ziemlich problemlos) mit dem Tibber Pulse und der kostet einmalig ca. 100€.
Nur Deutschland schafft es nicht intelligent Messsystem einzuführen und ein parlamentarisch er Staatssekretär stellt sich hin und jammert. Das ist hochnotpeinlich und symptomatisch.
Meinen kleinen Heimspeicher kann ich heute schon so einstellen, dass er netzdienlich lädt und nicht zur Mittagszeit die überschüssige Energie ins Netz eingespeist wird. Man muss es nur wollen, aber die aktuelle Regierung wird es zum zweiten mal schaffen, die Energiewende abzuwürgen.
So verlieren wir wertvolle Zeit um die CO2-verursachte Erderwärmung noch etwas einzudämmen.
Das krasse oder traurige daran ist doch: Es ist so extrem einfach. Die Technik, alles drumherum existiert seit Jahren, markterprobt in Massen verfügbar zu günstigen Preisen.
Da werden Geschäftsmodelle abgewürgt. Man will das Potenzial hinter dem Thema einfach nicht erkennen. Das ist mutwillige Zukunftszerstörung. Hauptsache das „Verbrenneraus“ wird gekippt (dann kaufen die Amis und die Chinesen sicher wieder millionenfach unsere tollen Betrugsautos und der Trend dreht sich wieder!).
Wer ist dieser Herr ? Stefan Rouenhoff, CDU – wieso äußert er so einen Unsinn? Und man hält da noch still. Wir sind wieder an der gleichen Stelle wie immer. KEINE Fakten akzeptieren, verschieben, verschieben….
Wir haben zertifizierte SmartMeter ( mindestens drei !!! ) bitte produzieren und ausliefern. Und, so wie oben beschrieben, brauchen wir die Zertifizierung nicht für das erläuterte Vorhaben. Da will jemand eindeutig nicht. Bezahlen wir den, wenn ja, entlassen – sofort.
Andere Sparten wie Gas, Wasser oder Fernwärme nutzen doch auch solche „light“ Systeme wie z.B. Miyoty oder M-Bus. Das ist doch wieder eine faule Ausrede der Regierung.
Ja, wenn es doch aber an der Zertifizierung liegt, da kann man eben leider so gar nichts machen. Dann müssen es eben doch die Gaskraftwerke richten.
Oh weh!
Tja, dann „müssen“ wir wohl notgedrungen Nordstream wieder aktivieren…. Jammerschade, aber wir hatten ja keine Wahl – kann man einfach nix machen.
das pv-magazin sollte bitte dr. andreas schmid/martin oster zu der sache interviewen!
Das PV Magazin hat lieber von der Petitionsausschuss Seite abgeschrieben und und ihr eigenes Copyright auf diesen Text geklatscht. Hier hätte man sich wirklich mal eine eigene Berichterstattung gewünscht.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Smartmeter, also die Ermächtigung von Stromkunden, am Energiemarkt teilzunehmen und echte Akteure zu werden und nicht nur passive Konsumenten, passt der Politik anscheinend gar nicht.
Stattdessen wird eine triviale Technologie verkompliziert und eine Zeit lang in speziell gesicherten Transportbehältern ausgeliefert. 🤬
Ist es nur die deutsche Zertifizierungswut oder die nicht progressiven Entscheider?
Dass es der Politik nicht unsäglich peinlich ist, dass uns das europäische Umland in fast jeglicher Hinsicht inzwischen überholt
Spanien, Frankreich, Italien, Niederlande, Finnland, Schweden, … Was haben diese Länder gemeinsam? Es sind EU-Länder, die bereits in 90-100% aller Privathaushalte Smartmeter installiert haben. Auch für diese Länder gelten die identische EU-Datenschutzgrundverordnung und andere Regulierungen. Die haben alle Smartmeter light ausgerollt. Natürlich gibt es seit vielen Jahren rechtskonforme Smartmeter und dass wir erst neue Zertifizierungen bräuchten, ist ein Strohmannargument. Es sind dann Zertifizierungen, die man absichtlich zur Verhinderung einfordert. Künstlich aufgestellte Hürden.
Ob Smartmeter light jetzt noch der richtige Weg sind, da habe ich allerdings auch Zweifel. Natürlich: Wohnungen in Mehrfamilienhäusern werden eher keine Wärmepumpen, keine Wallboxen, keine großen Batteriespeicher und somit keine großen schaltbaren Verbraucher/Lasten bekommen. Insofern ist Stand heute fraglich, ob die jemals von der Steueroption profitieren. Aber wer weiß, wie Markt und Technik in 10 Jahren aussehen?
Die maßgebliche EU-Richtlinie zu Smartmetern ist aus dem Jahr 2009. 16! Jahre später haben große Teile der EU 90-100% aller Haushalte versorgt. Deutschland 2-3%, weil wir 15 Jahre an bidirektionalen Smartmetern und Zertifizierungen gebastelt haben. Jetzt haben wir bidirektionale Smartmeter und Zertifizierungen und nun wollen wir
sie nicht mehr ausrollen? Das ergibt wenig Sinn. Die Hardware für bidirektionale Smartmeter ist kaum teurer als für Smartmeter light. Die Probleme liegen eher in der Software, in Schnittstellen auf Seiten der Verteilnetzbetreiber. Und bei denen schauen wir schon viel zu lange passiv zu, wie sie mit ihrer Digital-Inkompetenz effektiv die Energiewende sabotieren.
( jeder Arbeitgeber hat die Mitarbeiter*innen die er sich verdient, auch der Staat(?)
Auch deshalb ist und war bspw. ‚Google‘ (ABC Konzern) einer der beliebtesten und kreativsten Arbeitgeber(?)
Wo soll der grosse Unterschied sein, ob sich die Waschmaschine bzw. der Geschirrspüler um 10.00, 12.00, 14.00 oder 16.00 einschaltet bzw. eingeschaltet wird? und das werden ‚Smart Meter‘ der Netzbetreiber (mit Wechsel aus der Politik?) dann ’schalten‘ und ’steuern‘?
(Sorry, da kann man nicht, da muss man die ‚Termine‘ vom Amt wahrnehmen(?) )
Na dann, ein ‚Hoch‘ auf die Meinungsfreiheit(?) )
Gernot meinte:
„Wohnungen in Mehrfamilienhäusern werden eher keine Wärmepumpen“
Vorsicht mit dieser Aussage. Ich kenne Mehrfamilienhäuser mit Wärmepumpen (Luft-Luft, also eher Klima) in den Wohnungen. Da kommen die gleichen Geräte zum Einsatz wie auch in diversen Hotels.
Siehe Westnetz…. aufgrund einer IT-Umstellung verzögern sich leider die PV-Auszahlungen….. auf „irgendwann, vielleicht, oder auch nicht“. Tja.. höhere Gewalt diese vermaledeite Technik! Kann man einfach absolut gar nichts machen.
Gut, dass die maßgeblich Hauptverantwortliche dafür jetzt… ach Gott, ich will es nicht sagen müssen….
Das PV Magazin verhält sich hier relativ neutral, schade. PV ohne Speicher ist Vergangenheit, vielleicht soltle man dies auch im Titel des Magazins reflektieren.
Warum mal nicht eine Serie von Interviews mit Experten auf diesem Gebiet und ein paar technisch saber recherchierte Berichte?
Mit dem lächerlichen rollout von Smartmetern an etwa 3% der Haushalte in Deutschland wird die Energiewende bewusst verlangsamt bzw. sabotiert. Die großen Energiekonzerne dürfen zu Lasten der privaten Verbraucher ordentlich abkassieren. Die Unfähigkeit der deutschen Parteien die notwendige Energiewende in ein gutes Fahrwasser zu bringen, kann die vernünftigen Bürger zur Verzweiflung und zum Widerstand treiben.
Ich finde es gut, dass es zumindest einmal eine klare Aussage seitens der Politik gibt, damit kann man arbeiten.
Wir brauchen keine jahrelangen Diskussionen mehr darüber welche Zähler mit welchem Standard benötigt werden. Das ist ja der Grund, warum wir in Deutschland bei dem Thema Schlusslicht sind. Ob es gewollt ist, aus Kostengründen z.B., oder einfach nur blockiert werden soll, so sieht es zumindest aus, kann man an der Stelle nicht rausfinden, das müssen die großen Player beantworten. Aber bitte schön ehrlich bleiben dabei.
Ich weiß auch nicht, wie man mit einem Kleinspeicher, mit (offizieller) Anschlussleistung von maximal 800 Watt, das Netz unterstützen kann? Man kann damit eigentlich nur den Eigenverbrauch des Solarstroms erhöhen. Und das zu einem sehr günstigen Preis.
Weiterhin muss jedem klar sein, dass beim Einsatz eines Intelligenten Messsystems auch die Leistung gemessen wird. Wer jetzt behaupten kann, dass sein 1600 Watt Wechselrichter mit 800 Watt läuft, kann sich zurücklehnen. Alle anderen werden spätestens dann auffallen, wenn es wirklich digitale Zähler gibt.
Im Prinzip ist die beste Lösung sogar der gute alte analoge Zähler ohne Rücklaufsperre, dann benötigt man auch keinen Speicher mehr, da der Zähler ja (noch) rückwärts läuft. Nur mal so am Rande bemerkt.
Zu den, wieder mal erwähnten, dynamischen Stromtarifen:
Hat sich schon mal jemand ausgerechnet, was man denn damit sparen kann?
Nehmen wir einen Jahresverbrauch von 2000 kWh, der mit einer Kleinanlage mit 4 Modulen unterstützt wird. Wenn es gut läuft, produzieren diese Anlagen ca. 1000 bis 1500 kWh Strom/Jahr.
Geht man davon aus, dass man nur 1000 kWh Solarstrom selbst verbraucht, müssen also 1000 kWh zugekauft werden.
Mit einem Laufzeittarif mit niedriger Grundgebühr kommt man auf Kosten von 470 Euro/Jahr, bei einem Strompreis von 35 Cent (brutto) plus Grundgebühr 120,- Euro. 470 Euro geteilt durch 1000 kWh macht einen Strompreis von 47 Cent/kWh.
Möchte man das fair vergleichen, kann man nur die Jahresmenge ran ziehen, da die Preise bei einem dynamischen Tarif ja schwanken. Achtung, auf der Stromrechnung werden in der Regel die Preise netto berechnet und zum Schluss kommt die Märchensteuer noch dazu.
Grundsätzlich kommt noch dazu, dass man sich ständig mit dem Einkauf beschäftigen muss, also deutlich mehr Aufwand betreiben muss, um die maximale Einsparung erzielen zu können. Da denke ich immer an die Tankstellen Hatz, bei der Jagd nach dem günstigsten Spritpreis.
Im Prinzip sollte man eigentlich auch von selbst darauf kommen, dass es sich bei diesen Strommengen oft nicht rechnet, den dynamischen Tarif zu wählen, weil einfach die Mengen zu gering sind.
Rechnet man das Beispiel mal mit einem Zukauf von 500 kWh, sieht es sogar noch schlimmer aus.
Das wären dann 295,- Euro geteilt durch 500 kWh. Macht einen Strompreis von 59 Cent/kWh.
Danke für diese Ausführungen.
Dieser Hype um dyn/flex Tarife ist mir ebenfalls nicht erklärbar – de-facto werden fossile Erzeuger „über die Nacht gebracht“ und dito am frühen Nachmittag eher ins Geld.
Bleiben wir einmal bei der größten Zielgruppe, den E/2FH, ca. 16,3 Mio Gebäude, hier wäre die günstigste Erzeugungsart: PV vom Dach. Damit kann das eAuto bestens geladen werden und zu ca. 30 auch die Wärmepumpe im Winter.
Ein eAuto wird idR auch mit 4,2 kW voll und eine WP benötigt ebenfalls keine 4,2 kW (damit bleibt auch der Netzfürst mit seiner Steuerbox außen vor).
Dazu kommt das im Winter zwar im Norden der Wind wehen kann aber die Stromkonzerne trotzdem hohe Tarife um die Abendzeit aufrufen werden.
Wenn jetzt eine WP möglichst 24/7 laufen sollte, kann sie kaum günstige Stromtarife abgreifen. Wenn dann eher mit Stromspeicher, der dann aber entsprechen groß sein müßte. Kostenmäßig nicht mehr das Thema, aber ein eAuto mit V2H ist deutlich günstiger (Kia PV5 mit 77 kWh Batterie für ca. 40 k€ – nur so als Beispiel) und ist auch eher ein Stehzeug.
Somit nicht sich mit sog. dyn/flex Tarifen wuschig machen lassen, sondern in eine PV-Dachanlage investieren (Macht das Dach voll !).
Und das Thema Datenschutz haben wir noch gar nicht diskutiert.
Die Netzbetreiber haben alle Daten am ONT und wer unbedingt ein sog. SmartMeter haben will, bitte schön – aber keinen Zwangsrollout !
Die Energiekonzerne reiben sich konstant die Hände, sie bekommen alle Verbrauchsdaten frei Haus und werden zukünftig entsprechend die Tarife „optimieren“.
Man kann eine Million Kleinspeicher zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenlegen und hat dann 800 MW am Netz. Das Potenzial ist natürlich trotzdem begrenzt, wenn man berücksichtigt, dass die Durchschnittslast in Deutschland bei 57 GW liegt.
Ihre Unterstellung, dass mit dem Smartmeter-Rollout reihenweise Haushalte auffallen, die am BKW 1600 W WR-Leistung statt erlaubter 800W haben, ist substanzlos. Wer ein Balkonkraftwerk anmeldet, bekommt seit Jahren recht schnell einen digitalen Zähler (Amtsdeutsch: Moderne Messeinrichtung), weil Netzbetreiber und Stromversorger so gar nicht auf rückwärts laufende Ferraris-Zähler stehen.
Ob sich ein dynamischer Stromtarif rechnet, können Sie z.B. unter smartstromcheck.de für den konkreten Einzelfall ausrechnen. Pauschalisierungen sind meist dumm, aber bei Ihren groben Rahmendaten (nur 2000 kWh Jahresverbrauch + BKW) kann man gesichert sagen, dass sich ein dynamischer Stromtarif nicht lohnen wird. Damit sich ein dynamischer Stromtarif lohnt, braucht es größere schiebbare Lasten (Elektroauto laden, Speicher laden, Nachtspeicheröfen, ggf. Wärmepumpe). Die haben Sie nicht und dann ist ein dynamischer Stromtarif sinnlos.
Das man sich bei dynamischen Stromtarifen andauernd mit dem Stromeinkauf beschäftigen muss und größeren Aufwand hat, ist kompletter Unsinn. Natürlich erfolgt die preissignalgesteuerte Stromnutzung automatisch. Für die Umsetzung gibt es verschiedene Optionen. Die Apps vieler Wärmepumpen, Speicher, Elektroautos und Wallboxen können das. Apps der Anbieter von dynamischen Stromtarifen auch. Daneben kann die Steuerung automatisch über Smart-Home-Systeme/HEMS erfolgen. Einmal einrichten und dann läuft das.
„Ich weiß auch nicht, wie man mit einem Kleinspeicher, mit (offizieller) Anschlussleistung von maximal 800 Watt, das Netz unterstützen kann? Man kann damit eigentlich nur den Eigenverbrauch des Solarstroms erhöhen. Und das zu einem sehr günstigen Preis.“
Wenn dann mal die Smartmeter zum Standard werden sollten, weiß ich sehr wohl, welchen Nutzen sie bringen können. Einfach mal hochrechnen, was potenziell 50 GWh (und auch deutlich mehr) in 5-10 Millionen Mietwohnungen mit Kleinstspeicher bringen können. Diese 50 GWh können (vor allem im Winter) über das Netz die Spitzenlast vermeiden helfen, indem ganz simpel bei günstigen Preisen aus dem Netz geladen wird und bei teuren Preisen ausgespeichert wird… im Hintergrund z.B. in der Besenkammer nur am Netzstecker hängend. Es spart den einzelnen Menschen viel Geld und es spart der Gesellschaft durch Vermeidung teurer Spitzenlast ebenso viel Geld.
Und sorry, Ihr Blick für dyn. Tarife mag ja für Sie „heute“ und ganz persönlich richtig sein. Aber der stellt doch nicht die Zukunft dar. Mietwohnungen brauchen für niedrige Strompreise zukünftig einfach nur einen kleineren 5-10 kWh Speicher für die alltägliche Glättung, vielleicht demnächst noch mit kleinen billigeren Netzanschluss, das war es.
Aber EFH Besitzer haben ja „zukünftig“ ganz andere Möglichkeiten, mit dem E-Auto und mit der Wärmepumpe den Stromverbrauch zu verschieben. 10000 bis 15000 kWh jährlich werden damit bald schon üblich sein und da wäre man wirklich dumm, die üppig vorhandenen sehr preiswerten EE-Phasen dafür nicht bevorzugt zu nutzen…. es tut nicht einmal weh, passiert alles vollautomatisch im Hintergrund. Und das Beste daran ist, dass die effiziente Nutzung der EE allen Stromkunden hilft… beim günstigen Netzausbau, für weniger Redispatch und für Wertschöpfung im eigenen Land mit günstigsten Strom, statt ihn billig zu exportieren oder gar wegzuschmeißen.
… und ich vergaß noch zu erwähnen, dass es ja nicht nur die Einspeisung von 800W ins interne Hausnetz ist. So ein Minispeicher ist auch neben Dauerverbrauchern eine gute Option, um diese direkt an der Speichersteckdose mit 2 kW und mehr anschließen zu können.
Das kann prädestiniert eine Split-Klima Anlage sein, der Heizstab oder die Brauchwasserwärmepumpe, die laufen gerade im Winter viele Stunden durch. Und warum nicht in Zukunft, wenn die Dinger mit 5-10 kWh und mit Natrium nur noch 200-300 Euro kosten, nicht gleich mehrere Speicher in der Wohnung einsetzen… (dann mit Elektriker, ggf. durch neue techn. Methoden auch nicht) für jede Phase und mit 2,4 kW ins interne Hausnetz. Das ist in jeder Mietwohnung machbar, ähnliche dezentrale Konzepte verfolgen bereits die Hersteller von Minispeichern. Es ist absurd viel möglich, um teure Spitzenlast für „alle“ Stromkunden zu vermeiden… ganz besonders im Winter, wenn alle elektr. Heizungen laufen. Eigentlich auch ein riesiges Feld mit innovativen und marktwirtschaftlichen Produkten für Bürger, Mittelstand und Handwerk, die günstige Glättung von Volatilität für alle mit Gewinnen nutzbar zu machen.
@ Gernot
Vielen Dank für die Reaktion auf meinen Kommentar.
Ich möchte an der Stelle nochmal betonen, dass es mir nicht darum geht keine Kleinspeicher und Kleinanlagen zu installieren, ganz im Gegenteil, bitte mehr davon auf die Häuser schrauben und die AC-Speicher z.B. in den Keller. Günstiger kann man nicht an der Energiewende teilnehmen.
Das Netz wird auch dadurch entlastet, indem der Solarstrom möglichst selbst verbraucht wird, nichts anderes ist mit dem Kommentar gemeint.
Ich bin pro Solar eingestellt und jedes Modul zählt.
Es ist sogar so, dass man, insofern die Investition in einem Mehrfamilienhaus z.B. für eine zentrale PV-Anlage mit offiziellem Mieterstromkonzept zu teuer erscheint, man den Interessierten Möglichkeiten aufzeigt, wie man günstige Lösungen ohne großen Umbau der Hauselektrik realisieren kann, damit sind Kleinanlagen gemeint. Vermieter könnten dann z.B. die Anlagen selbst anschaffen und über eine kleine Mieterhöhung die Investition amortisieren.
Platz für Solarmodule gibt es mehr als genug.
Zur Annahme, dass die Netzbetreiber die alten Ferraris Zähler in Verbindung mit Kleinanlagen nicht mögen, gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Es gibt aber anscheinend grade jede Menge Arbeit bei den Netzbetreibern, sodass man dort wohl nicht mehr hinterherkommt. Im Prinzip ist mein Kommentar ein kleiner Seitenhieb in Richtung Netzbetreiber. Ich habe sogar in meinem Haus ein konkretes Beispiel, hier läuft in einer Wohnung eine Kleinanlage mit 2 Modulen seit fast einem Jahr mit einem Ferraris Zähler, ohne Speicher versteht sich, Uups.
Zum Thema mit der Leistungsbegrenzung auf 800 Watt hätte ich noch einen Vorschlag/Idee: Man könnte sich mal dafür einsetzen, insofern man diese Geräte mit einer festen Verkabelung installiert, Elektriker erforderlich, die Leistung auf 1500 Watt anzuheben.
Machmal hat man aber das Gefühl, dass selbst ein Elektriker noch zu teuer zu sein scheint.
Im Grunde geht es aber um die Sicherheit. Aber wäre das nicht mal ein Ziel, welches man weiterverfolgen sollte?
Zu Ihrem Kommentar bezüglich der dynamischen Stromtarife:
Zitat: „Pauschalisierungen sind meist dumm,“ möchte ich Sie bitten, die versteckte Polemik für sich zu behalten. Das ist nicht zielführend und auch nicht das Niveau eines Fachmagazins. Ich mache deshalb von meinem 14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch und gebe die Polemik wieder zurück. (Bitte den Humor dabei erkennen.)
Ziel des Kommentares ist einzig und allein die Anregung, dass sich jeder selbst ein Bild davon machen sollte, welcher Tarif für die jeweilige Situation der richtige ist. Also bitte die Stromrechnung in die Hand nehmen und dynamische Tarife gegenüber Laufzeittarifen vergleichen wie beschrieben. Ich würde mich freuen, wenn man später einmal vergleichen kann, wer am Ende mehr für den Stromzukauf bezahlt hat, und mit welchem Aufwand das erreicht wurde.
Bei dem genannten Rechenbeispiel sind die Mehrkosten für ein intelligentes Messsystem, das benötigt man ja, um ein Preissignal zu bekommen, übrigens noch nicht berücksichtigt. Aber jetzt ist zumindest klar, dass es eben nur ein System geben wird. Nochmal, es hat viel zu lange gedauert, bis man sich in Deutschland auf einen Standard einigen konnte, siehe Kommentar oben.
P.S.
Ich nutze bereits seit 2016 aus beruflichen Gründen ein iMSys. Das ist dann logischerweise nicht vom lokalen VNB 😉
Ein Vergleichsportal für Stromtarife brauche ich auch nicht, ich habe selbst, als Vertriebsmensch im Tarifbereich, genügend Anbieter im Portfolio.
Detlef K. fragte:
„„Ich weiß auch nicht, wie man mit einem Kleinspeicher, mit (offizieller) Anschlussleistung von maximal 800 Watt, das Netz unterstützen kann?“
Indem man die Mittagsspitze reduziert, statt am Morgen schon die dann eigentlich im Netz benötigte Leistung zu reduzieren, während Mittags dann der Speicher voll ist. Diese Fahrweise ist nicht nur bei Kleinspeichern vorteilhaft.
Der Kleinspeicher hat aus Netzperspektive um die Mittagszeit den „Vorteil“, die Lastspitzen von Waschmaschine etc. nicht völlig zu glätten (800W Einspeisung vs 2000W Heizelement), während trotzdem eine Nutzung zur Spitzenerzeugung (also typischerweise Mittags) für den Endkunden/Nutzer von Vorteil ist, da zu anderen Zeiten der Solarbeitrag noch geringer wäre. Damit können die Einspeisespitzen von grösseren Anlagen noch teilweise absorbiert werden.
@Dirk Schiller
Das Zitat war nicht von mir und ich habe es selber für meine Argumentation dagegen bemüht… und natürlich haben Sie völlig recht.
Für mich könnte die Killerapplikation eine Klimaanlage oder eine Brauchwasserwärmepumpe zum Kleinspeicher sein. Beides auch im Sommer für die Mittagsspitze nutzbar, aber genauso im Winter zur Vermeidung der teuren Spitzenlasten… das ist win win für die persönliche Nutzung, als auch ganz allgemein für den Stromkunden über die einsparende effiziente Nutzung des Netzes.
Und es könnte so extrem simpel sein, wenn die Smartmeter mal vorhanden sind. Den Speicher neben den (oder jeden größeren) Verbraucher stellen und einfach die 2kW Steckdose verwenden, das geht dann sogar bis hin zu ganz normalen 1-phasigen Wärmepumpen (ohne Heizstab). Nebenbei werden die 800W im Hausnetz ausgeglichen.
… bin mir ziemlich sicher, dass das noch ein riesiges Geschäftsfeld wird, lohnend für alle Seiten… wenn Frau Reiche nur die Voraussetzungen dazu schafft.
Das sagt der Youtuber
Andreas Schmitz (Der Akku Doktor) zu eurem Beitrag :
Oje ich lese aktuell die Medienberichte von verschiedenen Zeitungen zur Petition:
1. Der Petitionsausschuss hat als erstes berichte und das FALSCH!
2. Dann hat PV Magazine das so übernommen inklusive Fehler.
3. Der Rest (Tagesspiegel, Heise, usw.) hat dann von der Petitionsseite abgeschrieben oder von PV Magazine. Ist nicht mehr nachvollziehbar.
Quellenangaben mögen die alle irgendwie nicht.
4. Mit uns hat niemand gesprochen. Warum auch ^^
Es wurde also eine falsche Nachricht verbreitet und das OHNE uns zu fragen. Niemand hat mit mir oder Christian gesprochen. Die haben einfach alle voneinander abgeschrieben… Unfassbar mal wieder.
Schön, dass Andreas Schmitz wenigstens vorher mit uns geredet hat… nicht *Ironie off*
Sehr geehrte Frau Sandra Enkhardt,
wären Sie auch für eine inhaltliche Stellungnahme zur Kritik (einseitige und fehlerhafte Berichterstattung) bereit?
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Meyer
Ja, natürlich.