Der Flexibilitätsanbieter Terralayr hat mit dem Vermarktungsansatz „Enhanced Trading of Flexibility“ (ETF) den nach eigenen Angaben „weltweit ersten, risikoadjustierten Portfolio-Effekt für Speicherbetreiber“ geschaffen. Der Ansatz wird nun von drei Unternehmen zur parallelen Optimierung identischer Speicher genutzt. Entrix, Suena Energy und The Mobility House Energy teilen sich dabei die Speicher für den von ihnen durchgeführten Handel auf verschiedenen Energiemärkten von Intraday bis Regelleistung.
Die von Terralayr bereitgestellte Plattform Layr ermöglicht den Angaben zufolge eine dynamische Aufteilung der Speicherkapazität. Diese kann „jederzeit mit nur einem Klick zwischen Optimierern umverteilt werden“. Die Ziele dieses Ansatzes lauten: höhere Markteffizienz, geringere Erlösvolatilität und ein stabileres Risiko-Ertrags-Profil für die jeweiligen Betreiber. Die Dispatch-Fahrpläne der drei Optimierer gleichen sich dabei regelmäßig aus, so Terralayr. Diese „Netting-Off-Effekte“ führen demnach auch zu einer Reduzierung der tatsächlich physisch durchgeführten Speicherzyklen und schonen damit auch die Batterie.
Grafik: Terralayr
Bei der Speichervermarktung erfolgt ein Großteil der Transaktionen virtuell, ohne dass am Ende tatsächlich Strom aus dem Speicher entnommen oder in ihn eingespeichert wird; gleichzeitig muss aber ein realer Transfer immer möglich sein. Indem die Layr-Plattform die Fahrplan- und Regelleistungssignale der Optimierer bündelt und unter Berücksichtigung der technischen Gegebenheiten auf den physischen Speicher verteilt, lässt sich ein „Multi-Optimierer-Portfolio“ erzeugen. Damit, so Terralayr, reduziere sich das Risiko und gleichzeitig werde die Performance einzelner Speicher transparent vergleichbar.
Hierher rührt auch die beabsichtigte Namensparallele zu den ETFs der Finanzbranche: Ähnlich wie diese ein diversifiziertes Portfolio bündeln und dadurch die Risiken einzelner Aktien streuen sollen, ermöglicht Layr über das Enhanced Trading of Flexibility eine Diversifizierung von Handelsstrategien im Strommarkt. „Statt einer exklusiven Vermarktung durch einen Anbieter kombinieren Speicherbesitzer künftig die Optimierungsansätze in einem Portfolio“, so Terralayr. Die Auswahl der drei jetzt beteiligten Unternehmen sei über einen Ausschreibungsprozess inklusive Live-Tests erfolgt.
Das Angebot löse für die Speicherbesitzer ein Problem, „das Kapitalgeber mit am meisten fürchten: das binäre Risiko der Wette auf eine einzige Handelsstrategie“, sagt Philipp Man, Gründer und CEO von Terralayr. Betreiber könnten stattdessen mit dem „Multi-Optimierer-Modell“ ihr Risiko über die besten Optimierer diversifizieren: „Diese Eliminierung von Performance-Risiken ist der nächste logische Schritt in der Professionalisierung des europäischen Speichermarktes.”
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