Solarstrom ist inzwischen in Deutschland grundsätzlich die günstigste Stromquelle. Selbst unter Berücksichtigung der Batteriespeicherung in den Gestehungskosten, den Levelized Cost Of Energy (LCOE), ist dieser günstiger als Strom aus nicht erneuerbaren Quellen. Aber was sagen die LCOE aus, wenn Batterien ohne jedwede Subvention ökonomisch betrieben werden.
Solarstrom wird beständig günstiger und schon seit einigen Jahren ist er aus großen Photovoltaik-Anlagen die günstigste Stromquelle. Die Preise für Photovoltaik sind seit 1976 um 99.99 Prozent gefallen, die Batteriepreise fallen seit einigen Jahren ähnlich drastisch wie die Preise für Photovoltaik-Anlagen zuvor. Auch wenn zwischenzeitliche Unterbrechungen des Trends auftreten, so sind diese nicht von Dauer.
Aktuelle Preise für große Batteriespeicher liegen bei wenigen Cent je Ladezyklus. Das Fraunhofer ISE weist Gestehungskosten für die Speicherung von Solarstrom in Photovoltaik-Kraftwerken von circa 2,5 bis 4,0 Cent pro Kilowattstunde aus, damit sind die Gestehungskosten von kombinierten Photovoltaik-Speicher-Anlagen bereits unterhalb der Kosten fossiler Kraftwerke.
Fraunhofer ISE 2024: Studie: Stromgestehungskosten erneuerbare Energien (August 2024)
Die Nutzung der Strompreisschwankungen, etwa der Kauf und die Einspeicherung von sehr günstigem Strom (oder sogar der Bezug zu negativen Preisen) in der sonnigen Mittags- und frühen Nachmittagszeit und der Verkauf des gespeicherten Stroms in den folgenden Spätnachmittags- und Abendstunden zu vergleichsweise hohen Preisen bietet eine ökonomische Gelegenheit, die nicht ungenutzt bleibt. Diese Nutzung der Strompreisdifferenzen, auch als Strompreisarbitrage bezeichnet, finanziert die Batterien, ohne die Strompreise zu erhöhen. Im Gegenteil, die Strompreisarbitrage führt insgesamt zu sinkenden Stromkosten. Die Preise bei der Wiedereinspeisung liegen unterhalb der Preise von (Gas-)Spitzenlastkraftwerken, das wird durch den Wettbewerb und die Merit Order der Strombörse sichergestellt. Bei Strombezug zum Laden der Batterien, in Überschusszeiten, haben Batterien kaum Einfluss auf den Preis, da das Überangebot am Strommarkt entsprechend groß ist.
Viele der bereits installierten großen Batteriespeicher nutzen vorwiegend Arbitrage und Regelenergiemärkte zur Refinanzierung der Anlagen. Die Batterien erwirtschaften Gewinne, ohne subventioniert zu werden. Diese Entwicklung wird zusätzlich unterstrichen durch vielen geplanten und zur Genehmigung beantragten Batteriespeicherparks.
Die Opportunität der Strompreisarbitrage, die sich im gegenwärtigen Strommarkt ergibt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch längere Zeit erhalten bleiben. Zwar erhöhen sich die Zuwachsraten der Batteriekapazitäten, doch es werden in Deutschland immer noch weitaus mehr Photovoltaik-Anlagen und Windparks neu installiert. Allein mit dem Zubau in Photovoltaik kann die Batteriekapazität innerhalb einer Stunde ausgeschöpft werden. Das zeigt, dass die Möglichkeiten zur Strompreisarbitrage noch für einige Jahre gegeben sein werden.
Die Trends in skalierbaren Technologien – wie Photovoltaik und Batteriespeicher – werden nach aktuellen wissenschaftlichen und empirisch untermauerten Kenntnissen zu Technologietransitionen noch länger anhalten, so die Oxford Uni. Der Trend zeigt ein exponentielles Wachstum der Kapazität und ein ebensolches Fallen der Preise auf. Die mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin schnell fallenden Batteriepreise werden selbst bei geringeren Strompreisschwankungen noch wirtschaftlich sein.
Der von der Oxford Uni aufgezeigte Trend zwischen Kapazitätssteigerung und Preisreduktion lässt sich ökonomische wie folgt Skizzieren: Das hohe Marktpotential in Batterien lockt Investoren in diese Technologie, fördert weitere Forschung, ermöglicht Fortschritte in der Effizienz der Batterien, incentiviert den Bau neuer effizienterer Fertigungsstätten und ermöglicht durch den so erzielten Preisrückgang die Erschließung neuer Märkte. Dieses eröffnet weiteres Marktpotenzial, was wiederum Investoren anlockt, und so weiter.
Der Preistrend in Batterien zeigt etwa alle 3 Jahre eine Halbierung der Kosten auf. Das gilt nicht notwendig für eine spezifische Batterietechnologie wie die Lithium-Ionen-Akkus, es gilt für die Batterietechnologie im Allgemeinen. Somit sind auch die Rohstoffkosten von Lithium kein limitierender Faktor für die Preisreduktion. Eindrucksvoll bestätigt wird der Trend der Preisentwicklung aktuell durch BYD, deren Haohan battery system soll noch in diesem Jahr in die Fertigung gehen und Speicherkosten von circa 1,4 US-Dollarcent pro Kilowattstunde ermöglichen.
Natürlich hat exponentielle Wachstum der jeweiligen Technologien Grenzen. Auch Bäume wachsen nicht in den Himmel, trotz ihres langen andauernden exponentiellen Wachstums. Die Empirie hat aufgezeigt, dass das Wachstum in skalierbaren Technologien bis zur rund 50-prozentigen Ausschöpfung des Marktes exponentiell, danach zunächst linear verläuft, bevor es zum Schluss gegen den Markt konvergiert. Durch die wahrscheinlich weiterhin schnell fallenden Preise erschließt sich ein gewaltiges Potenzial für die Stromspeicherung, was auch den weltweiten Ausbau der Photovoltaik und dessen Kostendegression unterstützt. Computersimulationen auf der Basis der Empirie der Technologietransitionen zeigen, dass sowohl der Ausbau der PV als auch der Batterien bis 2034 mit grosser Wahrscheinlichkeit exponentiell verlaufen.
Das legt nahe, dass sich die Speicherkosten somit weder in der aktuellen Stromlandschaft noch in der sich entwickelnden zu einer Belastung für den Strompreis entwickeln werden.
Somit zeigt sich, dass die Erzählung von der teuren Stromspeicherung falsch ist. Aber genau diese falsche Erzählung der teuren Speicherung führt zu Fehlschlüssen, sie führt zu politischen Fehlentscheiden und Verzögerungen im Ausbau der Photovoltaik und Erneuerbaren im Allgemeinen als auch der Batteriespeicher. Bei den inzwischen erreichten Kosten neuer Anlagen in Erneuerbare und Batterien schadet jede Verzögerung der Ökonomie. Das belastet sie weiter mit den hohen Kosten der fossilen Stromerzeugung.
In einer globalen Wirtschaft birgt jede Verzögerung in der Nutzung von Vorteilen erhebliche Risiken, die sich in der Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit und im erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen in den Ökonomien niederschlagen könnten. Dieses würde zu weiteren ökonomischen Belastungen und damit in eine gefährliche Abwärtsspirale führen. Wir sollten es nicht anderen Ökonomien überlassen, die jetzt erreichten Vorteile in der Energieversorgung zu nutzen.
— Der Autor Uwe Dahlmeier ist promovierter Mathematiker und Inhaber einer auf mathematische Modellierung und Risikomanagement spezialisierten Firma. Mit seinem Team hat er ein empirisch basiertes mathematisches Modell entwickelt, um Umfang, Geschwindigkeit und Kosten der Energietransition hin zu einer CO2 neutralen Ökonomie verlässlich zu prognostizieren. Gute Prognosen sind unabdingbare Voraussetzung für das Chancen- und Risikomanagement der Transition zur CO2 neutralen Ökonomie. Gute Prognosen erfordern eine aktuelle und verlässliche Grundlage, wozu auch die Entwicklungen der einzelnen Technologien und deren Einsatzgebiete gehören. Insbesondere die Entwicklung der Batterietechnologie und deren schnell sinkenden Kosten unterstreichen damit die seit acht Jahren bestehende hohe Prognosegüte der empirisch basierten Modellierung. Insbesondere die mit der Modellierung aufgezeigte wahrscheinliche weitere Strompreisentwicklung, hin zu günstigeren Gestehungskosten, wird eindrucksvoll bestätigt. —
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Anzumerken ist das die letzte Ausschreibung Oktober 2025 fuer PV+Speicher Zuschlaege zw. 4,8 cents und 5,6 cents erbrachte.
https://www.pv-magazine.com/2025/10/08/germany-wraps-up-solar-plus-storage-tender-with-average-price-of-e0-0531-kwh/
Fraunhofer ging in der 2024 erschienen Studie noch vom Jahr 2035 aus in welchem solche Stromgestehungskosten erreicht werden koennten.Wir haben 10 Jahre uebersprungen 🙂
Danke für den Kommentar. Die Preise fallen schnell und beständig. Der Link im Artikel (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S254243512200410X) zeigt die empirisch fundierte wahrscheinliche weitere Entwicklung auf. Ihr Punkt passt zu der prognostizierten Entwicklung, er bestätigt die Prognose.
Solche artikel gehören als irreführende informationen eigentlich verboten!
Echõner Artikel. Leider gibt es im privaten Bereich praktisch keine PV Anlage mit Batterie, die ins Netz einspeist. Die Anlagen, die das können, dürfen nur mit 60%0der installierten Leistung laufen, um die Leitungsnetze zu schützen. Das hat erheblichen Einfluss auf die Rendite dieser Anlagen. Auch für diese Anlagen gilt: es wird Strom produziert, wenn er wertlos und ist. Außerdem müssten die Batterien viel größer sein, als jetzt ùblich. Derzeit sind die Batterien so dimensioniert, dass diese mit den Verbrauch des Hauses in der Nacht gut decken. Wie heißt es doch so schön: wess Brot ich fress, des Lied ich sing.
Vielen Dank für Ihren Kommentar und auch für den Hinweis auf den Unterschied zu Privatanlagen. Als Betreiber dieser Anlagen bleibt, dass wir mit jeder gespeicherten kWh die Abgaben (Netzgebühr, Mehrwertsteuer, Stromsteuer, etc.) für diese kWh sparen. Im Mittel sind dieses in Deutschland ca. 19 ct./ kWh. Dadurch wird der Betrieb einer Batterie auch im privaten Sektor schnell attraktiv.
Es gibt einen ortsunabhängigen Abnehmer, der nicht nur 24/7 zur Verfügung steht, sondern auch noch sekündlich bedenkenlos zu- und abgeschaltet werden kann. Bitcoin Mining nimmt den PV-Überschuss ab, stemmt sich gegen Abgregelung und/oder Nulleinspeisung und zieht uns noch dazu in den Sommernächten den Speicher leer. Und wenn man dann noch die Abwärme sinnvoll nutzen kann umso besser.
Mein Lösungsansatz ist hier zu sehen : https://www.youtube.com/watch?v=Qhs8aGurny8&t=506s
In dieseem Youtube Beitrag wird ausführlich auf das „Puzzle Stück“ für die Energiewende eingegangen: „Vergeudete ENERGIE verlorenes KAPITAL“ – Dr. Harald Rauter https://www.youtube.com/watch?v=ZjhamBslRMw&t=1164s
Viel geredet und nix gesagt. Typisch für solche artikel.
Solange es nicht mehr Energie gibt als gebraucht wird ist Bitcoin einfach nur eine sinnlose Vernichtung von Ressourcen.
Meine Güte, was für Propaganda.
Im Sommer ist die Batterie immer voll und im Winter, wenn ich den meisten Strom brauche, immer leer und dann verschandel ich mein Haus ja nicht umsonst, sondern will eine ordentliche Rendite sehen, was bedeutet, dass ich den Strom ganz sicher nicht für ein paar Cent hergeben werde. Nicht umsonst muss der Steuerzahler jedes Jahr 20 Milliarden drauflegen, sonst würde das ja niemand machen.
Michael Schimpf meinte:
„Im Sommer ist die Batterie immer voll und im Winter, wenn ich den meisten Strom brauche, immer leer“
Ja, ja, das habe ich die Tage schon einmal gehört. Glücklicherweise lagen in dem Fall nicht nur die Export- sondern auch die Erzeugungsdaten vor. Einige Solarbesitzer haben offensichtlich schon ganz vergessen, wie viel Strom sie vorher selbst verbraucht haben und sind auf beiden Augen blind gegenüber, was sie tatsächlich im Winter für Strom bezahlen würden, wenn die Solaranlage nicht da wäre.
Dass diese angebliche Verschandelung vom Frühling bis zum Herbst den Strombedarf ganz deckt, ist dir wohl am Ende des Herbstes schon entfallen? Schon mal geschaut, was für horrende Summen man dieser Tage bezahlt, wenn man kein Solar hat?
Es braucht nur Grundschulwissen, um einmal auszurechnen, was man ohne Solar tatsächlich über das Jahr bezahlen würde.
Aktueller Börsenstrompreis aufgrund von wenig Sonne und Wind, dafür viel Gaskraftwerke = 10 Cent/kWh
Börsenstrompreis bei viel Wind und Sonne = 0 Cent/kWh
Und da fordern einige mehr Gaskraftwerke.
Viel mehr Sinn macht ein schnellerer Ausbau weiterer günstiger PV-/Windkapazitäten und dazu Speicher. Denn selbst heute gibt es Menschen, die dank großer PV-Anlage und Speicher keinen Strombezug haben und damit sehr günstig versorgt werden. Alles stand heute sofort möglich und durch weiter fallender Speicherpreise immer günstiger.
Na und? Den Batterien ist es doch egal, mit welchem Strom sie geladen werden.
Hauptsache es ist ökonomisch vorteilhaft. Und dann rutscht man eben von Stufe zu Stufe, je nachdem, was gerade Energie liefert. Ihr Argument ist daher gegen etwas gerichtet, um das es überhaupt nicht geht. Die haben das Prinzip offenbar nicht verstanden, setzen -> 6.
Hallo 🙂
Im zweiten Absatz steht, die Preise für Photovoltaik seien um „99.99 Prozent“ gefallen. Das stimmt doch so sicherlich nicht, oder?
Schöne Grüße!
Ich hab diese Seite gefunden.
https://ourworldindata.org/grapher/solar-pv-prices
In 1975 war der Preis bei 128$/Wp und 2024 bei 0,26$/Wp. Das sind 0.2% des Ausgangspreis.
Doch… würde ich (ohne es nachweisen zu können) mitgehen.
Aber auch hier: Irreführend.
1976 = also bitte.
Ich hab mal die KI befagt:
„Die genauen Kosten der ersten PV-Anlage sind nicht bekannt, aber sie war extrem teuer; eine kleine Anlage für ein Einfamilienhaus hätte in den 1950er Jahren rund
1,4 Millionen Dollar gekostet. Die erste praktisch nutzbare Solarzelle wurde 1954 von den Bell Labs vorgestellt und war zunächst nur für die Raumfahrt wirtschaftlich einsetzbar, da die Herstellungskosten sehr hoch waren“
Aber welche Aussagekraft hat das.
Wenn morgen das erste Fusionskraftwerk an’s Netz gehen WÜRDE = was würde die erste kWh wohl rechnerisch kosten? Milliarden.
Vielen Dank für den Hinweis. Seit 1976 sind die Preise für PV-Panels von $ 100/ Wp auf unter $ 0.1/ Wp gefallen. Die Aussage ist richtig.
Ist doch immer erstaunlich, wie gerade im Bereich der erneuerbaren Energien die Meinung und die wirklichen Tatsachen auseinander liegen. Da helfen gut recherchierte Berichte wie oben immer mal wieder, einiges klar zu stellen.
Wer da noch Kohle-, Gas oder Ölförderung unterstützt denkt nur an die eigenen Taschen und nicht für die Zukunft der Volkswirtschaft.
Sehr zweideutig.
„und Speicherkosten von circa 1,4 US-Dollarcent pro Kilowattstunde“
Die Kosten des Speichers kosten 0,014 USD/kWh oder die Speicherung einer kWh würde soviel kosten?
Da wir aber um die 50-100€ die kWh liegen wird es dann wohl eher die Speicherung selbst sein.
Nur dann sollten mehr Daten erfolgen. Wie z.B. die Zyklen und 20-80% (?) Ladebereich etc.
Alles andere ist Augenwischerei bzw. nette PR-Werbung
Nein, ist es nicht. Es ist ganz einfach zu verstehen. Sie „wollen“ es falsch verstehen.
Hallo,
leider bleibt in dem Artikel unberücksichtigt, dass man für das EE-Elektrizitätssystem neben Batterien noch massiven Netzausbau und Saisonspeicher benötigt, beides ebenfalls kostentreibend.
Danke für den Hinweis. Der Artikel legt einen Fokus auf PV, entsprechend der Ausrichtung des PV-Magazine.
Kurz zum Netzausbau. Batterien senken nicht nur den Strompreis, die können auch als Virtuelle Power-Lines fungieren. Im Tagesverlauf gibt es noch erhebliche ungenutzte Kapazitäten im Netz. Z.B. Windkraftanlagen könnten einen Teil des Stroms, in Spitzenlastzeiten des Netzes, in Batterien speichern und in den lastärmeren Zeiten ins Netz einspeisen. Verbrauchsnah aufgestellte Batterien könnten den Strom dann speichern und in der nächsten Lastspitze wieder abgeben. Ebenso lässt sich die Einspeisung von PV-Anlagen zeitlich moderieren. Das würde die Notwendigkeit zum Netzausbau und damit die vielfach dargestellten Kosten drastisch reduzieren. Möglich wird das durch die drastisch gefallenen Batteriepreise. Vor wenigen Jahren war das noch nicht denkbar.
Saisonspeicher lassen sich durch einen Ausbau der Windenergie und die Kopplung mit PV und Batterien vermeiden. Es bleibt nur die Überbrückung von Dunkelflauten. Das lässt sich mit Gas-Spitzenlastkraftwerken und Biogas (sehr gut speicherbar) gewährleisten.
Dank aktueller Projekte, bestätigt sich, dass bei kluger Ausnutzung von PV und Vor-Ort-Speicher der häusliche Netzanschluss von 30kVa auf 10kVa senken lässt. Und das trotzt Wärmepumpe, E-Auto und Home-Office.
Und was im kleinem geht, klappt durch Skalierung auch im großen. Dadurch lassen sich viele, viele Kabel einsparen.
Hallo,
eine Ergänzung: Den Netzausbau brauchen wir trotzdem – wenn auch in geringerem Maße. Im Noden wird nun mal viel mehr EE-Strom erzeugt als im Süden. Will man diesen Transport in belastungsarme Zeiten legen, braucht man an beiden Enden der Nord-Süd-Trassen Speicher. Um auch im Winter genug Strom zu erzeugen, braucht man zu anderen Zeiten eine erhebliche Überproduktion. Für langfristige Speicherung werden die Batterien nicht ausreichen. Überproduktion kann man machen, erhöht aber den Preis, das kann auch Power-to-X nicht auffangen. Für dessen Nutzung zur Wasserstoffproduktion sind die Betriebszeiten der Elektrolyseure dann zu kurz.
Hallo Herr Wienke
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Wind- und Solarstrom ergänzen sich. Wenn starker Wind weht, scheint selten die Sonne und umgekehrt. In Deutschland ist im Winter die Windsaison. Daher werden grundsätzlich keine Langfristspeicher benötigt. Die heute schon produzierten Biogasmengen reichen absolut aus, sie müssten nur für die eventuelle Dunkelflaute gespeichert werden.
Der Netzausbau lässt sich weitgehend vermeiden. Der Windstrom kann nachts übertragen werden, wenn das Netz erhebliche freie Kapazitäten aufweist. Natürlich werden dann Batterien in der Nähe der Windstromanlagen wie auch in Verbrauchernähe benötigt. Das ist genau die Idee der Virtuellen-Power-Lines (Virtuelle Stromleitungen). Das verdoppelt zwar die Speicherverluste, ist aber ungleich effektiver, als die Windstromerzeugung abzuriegeln.
Hallo,
eine Simulation mit Zahlen zu den Ausführungen wäre sehr interessant!!!
Hi, the image in the article has the caption „2024 Fraunhofer Institute study“,
but the image is from the 2021 version of the study, maybe it is a type error
the 2024 version of the study is this image / set of data:
https://www.ise.fraunhofer.de/en/publications/studies/cost-of-electricity/jcr:content/contentPar/sectioncomponent/sectionParsys/imagerow/imageComponent1/image.img.4col.large.png/1728050961342/Levelized-Cost-of-electricity-2024.png
As someone already noticed, the last „Innovation tender“ in Germany for PTV+BESS ( ratio 3:2 ) set kwh prices inferior to both 2021 and 2024 study data set
My bad. Many thanks! Now it should be correct.
In der Analyse fehlt noch das Puzzlestück für die Energhiewende.
Bitcoin-Mining, das oft wegen seines hohen Energieverbrauchs kritisiert wird, erweist sich als stabilisierende Kraft. Durch die Nutzung von Stromüberschüssen und die Monetarisierung erneuerbarer Energien trägt es entscheidend zur Flexibilität eines Stromnetzes bei.
Texas – jahrzehntelang Symbol für Öl, Cowboys und Steaks – entwickelt sich still und leise zum Energie-Labor der Zukunft.
https://www.forbes.com/sites/beccabratcher/2025/11/02/bitcoin-mining-the-unlikely-catalyst-for-cheaper-energy-in-texas/
Auch in unseren Breitengraden setzt sich mittlerweile diese Erkenntnis durch und die Entwicklung stimmt sehr zuversichtlich. Die EBEA (European Bitcoin Energy Association) leistet in dieser Hichsicht Pionioerarbeit. Dieser Beitrag geht ausführlich darauf ein:
https://www.youtube.com/watch?v=_TguyR5d9xE&t=822s
Aber auch im privaten Umfeld läßt sich nichtproduzierter, weil abgeregelter oder schlecht vergüteter (oder künftig nicht mehr vergüteter) PV Überschussstrom mittels Bitcoin Mining monetarisieren. https://www.youtube.com/watch?v=Qhs8aGurny8&t=514s
Darüberhinaus kann somit im Sommerhalbjahr der Speicher (i.d.R. für diese Zeit überdimensioniert) „leergesaugt“ und wieder für den nächsten Sonnentag aufnahmefähig gemacht werden. Wenn dann auch noch die Abwärme genutzt werden kann (Gewächshaus, Pool, Luftkanal zur Brauchwasserwärmepumpe, Heizung in der Übergangszeit etc) um so besser.
Es baut keiner eine PV Anlage mit Speicher kommerziell betreiben ohne sich über das EEG und adrr Zuschüssen abzusichern. Wir gekommen seit Jahrzehnten erzählt wie günstig das alles sei, geändert hat sich daran nichts und ist auch nicht wie behauptet falsch.
Ein Arbitrage Betrieb nur mit PV ist Blödsinn. 40 GW deutsche Pumpspeicher werden immer mit Börsenpreisen gefüttert, bei Batterien wird das genauso laufen. Mehr als 8ct übers Jahr Arbitrage sind nicht drin.
Bloß wenn da mal mehr als 100 GW Speicher n Betrieb sind nehmen die sich gegenseitig das Geschäft und die Rendite weg. Das „exponentielle“ Wachstum wir sich diesen Realitäten gegenübersehen.
Vielen Dank für diese aufschlussreiche Veröffentlichung mathematischer Modelle.
Diese sind auch dem #E.ON Konzern nicht nur bekannt, sie sind für ihn maximal bedrohlich. Entsprechend wird derzeit bis zur Rechtsbeugung der Anschluss mit allen möglichen strittigen Argumenten verzögert, eigentlich muss es heißen verhindert. Speicher > 500 kW bis < 500 MW, gehen nur zu rund 5 % ans Netz vs neuer PV-Leistung.
Ja, die Preise würden massiv sinken, ganz ohne staatliches zutun. Das bedeutet jedoch auch, das Steuereinnahmen für Strom massiv sinken würden und sich zudem in der Folge noch mehr Leute ein BEV und / oder WP anschaffen.
Für den E.ON-Konzern, aber auch viele VKU ist das ebenfalls eine Alarmsirene.
Gerade die Stadtwerke generieren über die Strompreisarbitrage enorme, hochrentable Umsätze. Bürgermeister wissen und schätzen das.
Die Regierungspolitik ist da in der haushaltstechnischen Zwickmühle.
Diese Geschäft lässt sich dennoch nicht aufhalten, so sichert man es für sich, nun über Giga-Speicher an Anschlüssen der ÜNBs (380 kV bzw. 525 kW-DC), in harmonischer Zusammenarbeit mit internationalen "Investoren-Konstrukten".
Der E.ON-Konzern und alle seine VNB-Töchter helfen zusammen, um dieses mathematische Modell für den freien Markt zu schwächen, auf Kosten der Bürger und des Mittelstandes. Bzw. engagieren sich es auf Ihre Seite zu ziehen, damit der Strompreis eben oben bleibt (klimaüberhitzendes Erdgas will ja auch weiter verkauft werden).
Die EU-Nachbarländer werden wohl die große Wirtschaftschance ebenfalls ergreifen, sofern deren Netze nicht auch in Händen der E.ON sind.
Frankreich macht es bereits mit V2G mit Renault vor, um den spanischen und deutschen Solarstrom in landeseigne Rendite zu wandeln.
Und so sieht das dann ganz aktuell für Errichter von Speichern in der Praxis aus. Bericht des ÖR- Rundfunk https://youtu.be/Gq8hmDtAXBA?si=A7_gnpF18Hy9EeJS
Wir brauchen Stromerzeuger für für die Dunkelflaute und dezentrale
und kostengünstige Langzeitspeicher.
Haben wir die nicht bereits. Die Biogasproduktion in Deutschland kann jede Dunkelflaute abdecken. Biogas ist sehr gut speicherbar, Speicher sind ausreichend vorhanden. Wenn zukünftig der Erdgaseinsatz zurückgeht, braucht nur noch das Biogas gespeichert werden. Gas-Spitzenlastkraftwerke stehen bereits zur Verfügung.
Eine Dunkelflaute bricht nicht plötzlich über uns herein, die lässt sich schon viele Tage im Voraus prognostizieren, die Wetterberichte sind inzwischen gut. Dann können die (noch zu installierenden) Batterien aufgeladen werden, was die erforderliche Leistung der Reservekraftwerke deutlich reduzieren wird.
Das Biogas wird bereits heute produziert und verbraucht, das würde die Brennstoffkosten grundsätzlich nicht zusätzlich belasten.
Manfred Thümler schrieb:
„Wir brauchen Stromerzeuger für für die Dunkelflaute“
Hier stimme ich zu. Bisher haben sich da Solar und Batterie hervorragend bewährt. Die Sonne ist eben auch in der Dunkelflaute genau da wo sie immer ist und die Erde dreht sich auch weiter. Jedes zusätzliche Solarmodul erhöht die Menge an Solarstrom, der in Dunkelflauten verfügbar ist. Das kann man sehr schön auf energy-charts[punkt]info beobachten.
Manfred Thümler schrieb:
„Wir brauchen Stromerzeuger für für die Dunkelflaute“
Aus meiner Sicht wird noch viel zu wenig berücksichtigt, dass Wärme in Zukunft viel mehr mit Strom erzeugt wird. Wir brauchen also noch deutlich mehr Erneuerbare, damit auch dieser Markt bedient werden kann.
Wärme lässt sich wesentlich einfacher als Strom für die Dunkelflaute speichern.
Ich finde die statische Sichtweise zu eingeschränkt. Die Kosten für das Zwischenspeichern einer kWh hängen sehr empfindlich davon ab, wie oft der Speicher gebraucht wird. Den Minimalwert erreicht man nur, wenn der Speicher fast jeden Tag des Jahres einen Vollzyklus schafft. Werden es mehr Speicher, wird nicht mehr jeder Speicher einen Vollzyklus pro Tag schaffen, gleichzeitig sinken die möglichen Arbitrage-Gewinne, weil mehr Speicher um den Ladestrom und Entlademöglichkeiten konkurrieren. Überlässt man die Sache dem freien Markt, stößt der Speicherausbau relativ schnell an eine Grenze, was verhindert, dass genug Speicher gebaut werden, um das Stromsystem in allen Situationen, in denen das sinnvollerweise mit Batterispeichern gemacht wird, stabil zu halten. Dann muss ein anderes Finanzierungssystem für Batteriespeicher her, bei dem die Netzbetreiber, so wie sie heute Regelenergie für kurze Zeiten einkaufen, ein paar Tege im Voraus den Speicherfahrplan festlegen und entsprechend ausschreiben. Dann werden die Speicher auch fürs Nichtstun bezahlt, wenn sie zufällig doch nicht zum Zuge kommen. Das wird ihre Einnahmen verstetigen. Die Ausschreibungskonkurrenz wird aber dafür sorgen, dass sie im Normalfall nicht mehr verdienen als sie für einen wirtschaftlichen Betrieb benötigen.
Der promovierte Mathematiker wird verschiedene Preis- und Volumenszenarien modellieren und dann auch ein geeignetes Ausschreibungsdesign empfehlen können.