Anfang Oktober gab es in Berlin 53.000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 459 Megawatt. Dies geht aus dem am Dienstag von der Berliner Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey (SPD), vorgelegten jährlichen Bericht zur Umsetzung des Solargesetzes sowie entsprechender Fördermaßnahmen für den Photovoltaik-Ausbau hervor. Nach den Schätzungen lassen sich damit aktuell rund 5,6 Prozent des in der Hauptstadt benötigten Stroms erzeugen.
Angesichts der vom Senat selbst gesteckten Ziele, bis 2035 eine installierte Photovoltaik-Leistung von 4400 Megawatt und einen Solarstromanteil von 25 Prozent zu erreichen, bleibt viel zu tun. Die Ziele sind im Masterplan „Solarcity“ verankert.
Allerdings zeigt sich in den Zahlen auch, dass die zu Jahresbeginn 2023 eingeführte Solarpflicht den Photovoltaik-Ausbau in der Hauptstadt voranbringt. Seither müssen Gebäude im Neubau oder im Zuge wesentlicher Dachumbauarbeiten verpflichtend mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Zum Start der Solarpflicht verfügte Berlin über rund 15.000 Photovoltaik-Anlagen mit 194 Megawatt. Die Zahlen erhöhten sich auf 26.000 Anlagen und 284 Megawatt bis Ende 2023 sowie 42.000 Anlagen und 381 Megawatt bis Ende vergangenen Jahres. In diesem Jahr kamen bislang nochmal rund 11.800 neue Anlagen mit insgesamt 78 Megawatt hinzu.
Zudem fand der Bericht noch eine Methode, wonach Berlin Spitzenreiter bei der Photovoltaik ist: Dies ist der Fall, wenn die Gesamtleistung der installierten Anlagen in Relation zur Landesfläche gesetzt wird. Dann ist kein Bundesland besser als Berlin.
Interessant ist auch, dass in dem Bericht auch die Befreiungsanträge aufgelistet werden. So besteht die Möglichkeit, dass unter bestimmten Voraussetzungen keine Photovoltaik-Anlage bei Neubauten oder Dachumbauten installiert werden muss. Bei der zuständigen Senatsverwaltung sind demnach seit Einführung der Solarpflicht 315 Anträge auf Befreiung eingegangen – jährlich liegt sie damit auf einem niedrigen dreistelligen Niveau. Nach dem Bericht sind 92 Anträge bestätigt worden, 152 negativ beschieden oder zurückgenommen worden. 71 Anträge auf Befreiung von der Solarpflicht befänden sich noch in Bearbeitung.
„Wir sehen an den stark steigenden Zahlen, dass die Berlinerinnen und Berliner mitziehen und auch immer mehr Unternehmen die Vorteile des Solarstroms erkennen“, sagte Wirtschaftssenatorin Giffey. „Bis zum Jahr 2035, also in gut zehn Jahren, wollen wir 25 Prozent des in Berlin erzeugten Stroms aus Sonnenlicht gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir insbesondere große Anlagen mit viel Leistung auf die Dächer bringen.“
Giffey sieht hierbei noch großes Potenzial bei den Berliner Unternehmen. Die Informationskampagne werde sich daher auf Unternehmen fokussieren. Zudem will der Berliner Senat im kommenden Doppelhaushalt 26/27 jährlich 10 Millionen Euro in das „SolarPlus“-Förderprogramm investieren. Giffey kündigte zudem an, dass das Programm insgesamt weiterentwickelt werden soll, damit „Berlin seine Spitzenposition beim Solarausbau behält“.
Das Förderprogramm hat bisher fünf Module. So werden Gutachten, Stromspeicher und Messplätze, Sonderanlagen und Photovoltaik-Balkonanlagen in Berlin finanziell unterstützt. Das Programm startete im September 2022. In den drei Jahren seien insgesamt rund 27.000 Bewilligungen im Umfang von 26,5 Millionen Euro ausgesprochen worden. Rund 5000 Anträge mit einem Volumen von 10 Millionen Euro befänden sich noch in Bearbeitung. Die Abwicklung erfolgt über die Investitionsbank Berlin IBB. Parallel dazu werden auch im „SolarZentrum Berlin“ Beratungen für Privatpersonen und Unternehmen angeboten, die die Senatsverwaltung finanziert. Seit seiner Einrichtung im Mai 2019 erfolgten demnach insgesamt 4400 Beratungen und mehr als 100 Informationsveranstaltungen.
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Bereits in Frau Giffeys Zeit als Reg. Bürgermeisterin trieben so zähe Strukturen der Senatsverwaltung, dass allein bis zur Aufstellungsgenehmigung für ein Baugerüst nicht selten viele Monate Frust und Stillstand eher Regel als Ausnahme waren, Bau- und Umbauwillige schier zur Verzweiflung.
Sollte die jetzige PV Protagonistin Giffey es zwischenzeitlich tatsächlich fertiggebracht haben, diesem, einst selbstgeschaffenen Hemmschuh jederlei schnellen Bauvorhabens, ernshaft zu Leibe zu rücken?
Ich habe mit mehreren privaten Hausbesitzern gesprochen, die theoretisch daran gedacht haben, neu zu bauen und Mietraum zwecks Einnahmen zu schaffen. Die lassen konsequent die Finger davon, mit der Aussage: Die Auflagen seien viel zu hoch und alles zu kompliziert.
Die Schatten der alten Regierung machen auf mich vor allem den Eindruck, dass man irgendwie mit aller Gewalt EE voran pushen will und unkontrolliert wie konzeptlos irgendwas treibt. Sie wirken fast wie getriebene, die vor lauter Fluchtbewegung nicht zum planen kommen.
In so einer Situation sollte mal erst mal anhalten und durchatmen.
Wir haben mehrere Probleme (nicht nur eins):
-Wohnungsnot
-Rezession
-Globale Erwärmung
-Rentenkassen
-Sozialsysteme
Naja, die Neubauten gibts ja kaum noch, wegen den Auflagen, wozu diese natürlich nicht zählt.