In den ersten drei Quartalen haben die erneuerbaren Energien fast 57 Prozent des Bruttostromverbrauchs gedeckt. Dies entspricht etwa dem Vorjahresniveau, wie BDEW und ZSW auf Basis ihrer vorläufigen Berechnungen am Dienstag veröffentlichten. Das schwache erste Quartal – aus Sicht der Erneuerbaren – sei damit kompensiert worden.
Schwach waren besonders die Windverhältnis zu Jahresbeginn. Die Photovoltaik-Anlagen laufen dagegen seit Monaten auf Hochtouren. Bereits am 14. September twitterte Bruno Burger, Gründer und Leiter von Energy-Charts am Fraunhofer ISE, dass die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland bereits mehr Solarstrom erzeugt haben als im gesamten Jahr 2024. Seine Daten beziehen sich auf die öffentliche Nettostromerzeugung, also den Strommix, der aus der Steckdose kommt. Am letzten Tag des Monats September zeigen seine Daten eine Photovoltaik-Erzeugung von 65,4 Terawattstunden bislang in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 59,7 Terawattstunden.

Grafik: Fraunhofer ISE/Energy-Charts
Bei BDEW und ZSW heißt es weiter, dass das „ungewöhnlich windschwache 1. Quartal“ durch die gestiegene Photovoltaik-Erzeugung und mehr Windstrom in den Sommermonaten ausgeglichen worden sei. Die Erzeugung von Solarstrom stieg demnach in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum an. Die anhaltend hohe Dynamik beim Zubau sei für den Zuwachs verantwortlich. Nach drei Quartalen liege die neu installierte Leistung um fünf Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Photovoltaik größte Erneuerbaren-Quelle nach neun Monaten 2025
Von den 57 Prozent Erneuerbaren entfallen beim Bruttostromverbrauch 21 Prozent auf die Photovoltaik nach den ersten neun Monaten. Im vergangenen Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt noch 17 Prozent. Damit haben die Photovoltaik-Anlagen sogar die Windkraft an Land überholt. Sie kommt in diesem Jahr auf einen Anteil von 19 Prozent nach drei Quartalen – 21 Prozent waren es im Vorjahreszeitraum. Die Offshore-Windkraft trug erneut fünf Prozent bei, während der Anteil der Biomasse von neun auf acht Prozent sank und auch die Wasserkraft von vier auf drei Prozent zurückging, wie BDEW und ZSW veröffentlichten.
In Zahlen ausgedrückt lag die Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen von BDEW und ZSW nach drei Quartalen bei 366,0 Terawattstunden und damit 0,9 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt erzeugten die Erneuerbaren 216,0 Terawattstunden, was einen minimalen Rückgang gegenüber den ersten drei Quartalen 2024 darstellt. Gemessen an der Erzeugung fiel ihr Anteil leicht von 60 auf 59 Prozent im Jahresvergleich. 78,9 Terawattstunden entfielen nach BDEW/ZSW-Angaben auf die Photovoltaik und 70,5 Terawattstunden auf die Windkraft an Land. Aus konventionellen Energieträgern seien rund 150,0 Terawattstunden erzeugt worden, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Bruttostromverbrauch in den drei Quartalen 2025 war mit einem Minus von 0,4 Prozent leicht rückläufig.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.







Weiß jemand, ob/wie die PV-Stromerzeugung erfasst wird, die direkt durch die erzeugenden Bürger/Unternehmen verbraucht wird? Der Anteil steigt ja kontinuierlich, und nach meinem Verständnis taucht der nirgends auf. Ich melde bei meiner PV jedenfalls nur den Strom, der eingespeist wird. Was direkt in meiner Waschmaschine oder meinem Elektroauto landet, taucht demnach in keiner Statistik auf.
Wenn also gerne und wortreich über Deindustrialisierung geklagt wird und als Indiz der sinkende Stromverbrauch im Lande angeführt wird, könnte dieser tatsächlich daran liegen, dass ein immer größerer Anteil von Stromerzeugung und -verbrauch außerhalb der Statistik stattfinden
Genau diese Überlegung hatte ich auch schon. Bisher ist aber noch kein Artikel auf diesen Punkt eingegangen.
In der Bruttostromerzeugung ist auch der PV-Eigenverbrauch enthalten, in der Nettostromerzeugung hingegen nicht. Die Differenz ist also der Eigenverbrauch, der wahrscheinlich nicht wirklich erfasst, sondern anhand der Erzeugungsdaten hochgerechnet wird.