ADS-Tec Energy plant nach eigenen Angaben eines der weltweit größten Batteriespeicherprojekte an einem noch nicht näher benannten Standort in Süddeutschland. Das Unternehmen mit Sitz in Nürtingen (Baden-Württemberg) will „in einem Schritt und an einem Standort“ rund 1 Gigawatt Leistung und „gut 2 Gigawattstunden Kapazität“ installieren. Geplant ist außerdem eine Photovoltaik-Anlage „im zweistelligen Megawatt-Bereich“; diese soll für den Eigenverbrauch genutzt werden.
Der Anbieter von batteriebasierten Speicher- und Schnellladesystemen sieht in dem Projekt „einen wichtigen Meilenstein in der Firmengeschichte“. Den Angaben zufolge wird die gesamte Projektplanung inklusive Finanzierung ebenso wie Umsetzung, Betrieb und Wartung von ADS-Tec verantwortet. Das Unternehmen verweist auf 15 Jahre Erfahrung im Bereich Lithium-Ionen-Speichertechnologien und darauf, dass es bereits Frequenzregelkraftwerke errichtet hat, „die seit über einem Jahrzehnt erfolgreich am Netz sind. Mit dieser Expertise und gemeinsam mit internationalen Partnern schafft ADS-Tec Energy die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung.“
Die Bekanntgabe des Projekts erfolgt neun Monate nach dem Beginn der Entwicklungsarbeiten. Mittlerweile liege die einstimmige Genehmigung des örtlichen Stadtrats vor und außerdem die „positive Bewertung“ des Übertragungsnetzbetreibers für den Anschluss ans Hochspannungsnetz. Projektentwicklung und Finanzierung sollen bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein, die Inbetriebnahme ist vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung für 2029 geplant. Anschließend soll die Anlage mehrere Jahrzehnte lang betrieben werden.

Grafik: ADS-Tec; Quelle: P3 Group
Die Kombination aus Batteriespeicher und Photovoltaik-Anlage „fördert nicht nur die Energiewende, sondern steigert zusätzlich die Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage“, so die Einschätzung von ADS-Tec. Das Unternehmen schätzt das Potenzial „sowohl aus Betreiber- als auch aus Anlegersicht“ sehr positiv ein, es seien „erhebliche Einnahmen zu erzielen“. Betrieb und Vermarktung des Batteriespeicher-Kraftwerks eröffneten ADS-Tec „den Zugang zum europäischen Energiegroßhandelsmarkt, zum Kapazitätsmarkt und allen physischen Netzdienstleistungen“. Eine vergleichbare Anlage hätte im Jahr 2024 (und basierend auf den Marktdaten für 2024) einen Umsatz von mehr als 230 Millionen Euro erzielt (siehe Grafik) und erheblich von der Teilnahme an Großhandels- und Kapazitätsmärkten profitiert.
Thomas Speidel, CEO und Gründer von ADS-TEC Energy, sieht das Vorhaben als „ein unglaubliches Vorzeigeprojekt für kritische Infrastruktur“. Vollkommen allein ist man indes mit den jetzt geplanten Dimensionen auch im deutschen Raum nicht. So kündigten im Juni die Unternehmen Luxcara, BKW und Trianel für 2026 den Baubeginn des Batterieparks Walltrop in Nordrhein-Westfalen mit 900 Megawatt/1800 Megawattstunden an.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.







Die unglaublichen Gewinne muss doch jemand bezahlen. Genau die Verbraucher zahlens. Wenn der Strom billig ist kassieren die Betreiber die Garantien, gehäuft wird um Nulltarif und dann wird Reibach gemacht. Und von netzdienlich kann diese Art Speicher nicht sein. Zu 100 % darauf ausgerichtet an den Unzulänglichkeiten der volatilen Energie auch noch abzusahnen. Mit derartigen Speichern lässt sich gut die Taschen füllen, aber zur Netzstabilität wird nichts beigetragen. Im Gegenteil. So funktioniert’s garantiert nicht.
Ich weiß das gehört mittlerweile zum guten Ton, sich im Netz ohne Ende aufzuregen, aber hier verstehe ich echt nicht warum sich über die Batteriespeicher so maßlos aufgeregt wird. Preissetzend sind in den Morgen/Abendstunden die Gaskraftwerke (über die Gewinne die günstigere Kohlekraftwerke da mitnehmen redet keiner) und Nachts Gas oder Kohlekraftwerke. Der Batteriespeicher kommt am Markt nur zum Zuge, wenn er die von Gas- und Kohlekraftwerken aufgerufenen Preise unterbieten kann. Da freue ich mich als Verbraucher erstmal, will ja schließlich keinen teureren Gasstrom bezahlen. Darüber hinaus sind die Speicherrenditen heute vielleicht gut, so denn aber mal die GWh an Speicherkapazität deutlich ansteigen setzt Wettbewerb ein und der wird Preise senken. Ich lese hier mal wieder viel Schrödingers Wirtschaft: „Machts alles ohne Subventionen aber verdient bitte kein Geld wenn ihrs macht“
Damit man damit noch grössere Volatilitätsgewinne (bspw. für Redispatch und über dynamische Netzgebühren) erzeugen kann, will man auch noch eine/mehrere Strompreiszonen(?)
Ein Batteriespeicher in der Dimension wäre perfekt für die Energiewende.
Leider führt das festhalten an einer Stromgebotszone in DE dazu, dass dieser Speicher auch nicht netzdienlich betrieben wird und dad Stromnetz weiter belasten kann.
Wenn im Norden viel Wibd weht steht viel günstiger strom zur verfügung. Wenn aus dem süden dieser Strom erworben wird, muss im norden abgeregelt und im süden durch gaskraftwerke erzeugt werden, damit der batteriespeicher seine erworbene kwh im süden auch erhalten kann.
Damit würden die Netzkosten weiter steigen und für alle Stromabnehmer der Strom teurer werden.
Sobald wir min. 2 Stromgebotszonen einführen besser nodal pricing würde der Batteriespeicher Netzdienlich arbeiten. Es braucht Preisindikatoren, die netzdienliches Verhalten belohnen.
Das ist alles richtig… und trotzdem sind Speicher immer noch auch ohne Strompreiszonen hilfreich. Die Zonen boosten halt um 20-50% die Effizienz und statt 300 Millionen sind es dann vielleicht nur 150 Millionen Euro, die eingespart werden… das ist immer noch gegenüber heute effizienzfördernd, kosteneinsparend und deutlich besser, als Null.
Will sagen, es ist sinnvoll und keineswegs verkehrt, jetzt Speicher bis zum Abwinken aufzubauen, auch wenn die Regeln noch teilweise kontraproduktiv sind. Sie können (und müssen) auch noch später angepasst werden.
Ja,
genau wie Sie beschreiben, wird durch Batteriespeicher es noch sinnvoller, räumlich variable Strompreise, mindestens zwei Strompreiszonen, zu bilden.
Raimund Kamm
Das Festhalten der CxU an einer gesamtdeutschen Strompreiszone ist ein Riesenproblem, auch ohne Batteriespeicher. Auch Firmen betreiben ja zunehmend Lastverschiebung in Richtung der billigen Stromzeiten und bekommen hier völlig falsche Anreize gesetzt, deswegen steigen die Redispatch-Kosten ja ständig.
Wollte man unbedingt aus ideologischen Gründen nur eine Strompreiszone ohne unnötig hohe Kosten für alle, müsste man wenigstens dafür sorgen, dass das Netz und WKA im Süden massiv ausgebaut würden. Komischerweise steht bei den selben Punkten auch wieder die Gasministerin auf der Leitung.
In jedem Fall ist es gut, dass solche Speicher hier gebaut werden, wie andere hier ja auch schon geschrieben haben. Sie senken die Stromkosten für uns alle.