Wer seid ihr?
Hendrik Abel (Mitgründer Enerkii): Wir sind Enerkii, und wir revolutionieren die Energieversorgung von Industrie und Gewerbe mit nachhaltigen Energielösungen im Energy-as-a-Service Modell. Das bedeutet für unsere Kunden: Wir kümmern uns um die gesamte Energiebeschaffung – von der optimalen Planung und Finanzierung (null Capex-Kosten) über den Bau bis zum Betrieb der Lösungen. Unsere Kunden sparen bis zu 50 Prozent der Energiekosten, ganz ohne Risiko.
Wer sind eure Kunden?
Unsere Hauptkunden sind Automobilzulieferer, Kunststoffhersteller, Verpackungsunternehmen, Maschinenbauunternehmen – kurz: mittelständische Unternehmen mit hohem Stromverbrauch.
Welches Problem, welche Herausforderung haben eure Kunden?
Deutschlands hohe Strompreise, Netzentgelte und Umlagen ersticken die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands. Obwohl Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeicher große Einsparpotenziale bieten, scheitern viele an zwei Hürden:
- den hohen Investitionskosten
- der fehlenden internen Expertise für Planung und Betrieb
Kaum ein Mittelständler hat ein eigenes Team für Stromeinkauf und -optimierung. Das ist auch einfach nicht ihr Fokus. Genau hier kommen wir ins Spiel: Wir nehmen die finanzielle und operative Last ab – entwickeln wirtschaftliche Konzepte und setzen diese auch um.
Welche Lösungen gibt es dafür bisher auf dem Markt?
Bisher dominieren „Solar-only“-Anbieter, die klassische Photovoltaik-Anlagen verkaufen. Diese Lösungen sind oft kostspielig, selten optimal kombiniert mit Batteriespeichern und nicht auf maximale Wirtschaftlichkeit ausgerichtet. Externe Energieberater schließen teilweise die Lücke, aber tragen dann selten zur Umsetzung bei.
Start-up des Monats von pv magazine und Vireo Ventures

In Kooperation mit Vireo Ventures, einem Frühphasen-Investor für eine vollständig elektrifizierte Welt, präsentieren wir monatlich ein aufstrebendes Unternehmen, das an Innovationen für die Solarbranche arbeitet und das wir für interessant halten. Wir wollen aufzeigen, was die Visionen der Unternehmer sind, aber auch wo diese Start-ups heute stehen und wo es konkrete Möglichkeiten für Kooperationen gibt.
Wenn du Dein Start-up als Start-up des Monats präsentieren möchtest, fülle bitte den folgenden Fragebogen aus:
-> Zum Fragebogen
Du kannst uns auch per Email an pv magazine und Vireo kontaktieren:
-> Start-up-des-monats@vireo.vc
Wir freuen uns auch über für Rückmeldungen zu den vorgestellten Unternehmen, zu deren Fragen (siehe ganz unten) und zu unserer Auswahl an diese E-Mail-Adresse.
Hier finden Sie die bisherigen Start-up des Monats
Wie unterscheidet ihr Euch von anderen bestehenden Lösungen?
Unser Fokus liegt exklusiv auf Gewerbekunden, für die wir maßgeschneiderte Energielösungen entwickeln. Während herkömmliche Anbieter oft nur verkaufen und installieren, liegt unsere Stärke in der ganzheitlichen Optimierung der gesamten Anlage basierend auf den individuellen Verbrauchsdaten. Unser Geschäftsmodell garantiert dabei absolute Interessengleichheit: Wir verdienen, indem wir die Einsparungen und Autarkie unserer Kunden nachweislich maximieren. Das treibt uns an, stets die optimalen und kosteneffizientesten Systeme zu entwickeln.
Das müsst ihr erklären. Das heißt, ihr unterscheidet euch zum Beispiel von dem Angebot von Energy Partners, die zu Maxsolar gehören? Vereinbart ihr monatliche Ratenzahlungen, oder rechnet ihr monatliche Ersparnisse aus und bekommt daran Anteile? Tragt ihr ein Risiko, dass sich die Einsparungen als geringer erweisen als angenommen?
Die konkrete Vergütung richtet sich nach dem Anwendungsfall. Installieren wir eine Photovoltaik-Anlage, schließen wir einen Stromliefervertrag mit dem Kunden. Der Kunde zahlt dann eine feste Summe für jede Kilowattstunde, die er von der Anlage bezieht. Darüber hinaus entstehen für den Kunden keine Kosten. Implementieren wir hingegen einen Stand-Alone-Batteriespeicher zur Lastspitzenkappung und smarten Beschaffung, berechnen wir eine Gebühr, die sich an den erzielten Gesamteinsparungen bemisst. Das Risiko, das mit Lastspitzenkappung oder Atypik einhergeht – Stichwort verpasste Lastspitze – tragen dabei ausschließlich wir. Im Klartext bedeutet das: Wir verdienen nur, wenn der Kunde wirklich Einsparungen erzielt.
Welche Lösung bietet ihr euren Kunden an und gibt es bei euch ein Alleinstellungsmerkmal?
Die Zeit der „Solar-only“-Lösungen ist vorbei. Wir bieten umfassende, autarke Energielösungen mit drei Säulen:
- Eigenstromerzeugung mit Photovoltaik
- On-Site-Strommanagement mit Batteriespeichern
- Smarte Reststrombeschaffung
Unser USP: das selbstentwickelte Enerkii-OS-Tool, das in Echtzeit maßgeschneiderte Lösungen konfiguriert.
Bitte beschreibt an einem Beispiel, was man mit dem Tool macht.
Damit analysieren wir die Lastgänge der Kunden und entwickeln so eine Konfiguration für das optimale Energiesystem. Lassen wir es über einen Lastgang laufen, erfahren wir, wie viele Benutzungsstunden ein Kunde verzeichnet, und wie sich die Stromrechnung aus Netzentgelten, Stromkosten, Steuern und Abgaben zusammensetzt. Außerdem visualisieren wir den Lastgang, um Verbrauchsmuster sofort erkennen zu können. Doch was das Tool auszeichnet, sind vor allem die konkreten Handlungsempfehlungen, die uns automatisiert ausgegeben werden:
- Rechnet sich ein dynamischer Stromtarif? Das Tool vergleicht die Festpreise des Kundens mit den aktuellen Börsenpreisen. So erkennen wir auf einen Blick, wie groß das Einsparpotenzial wäre.
- Macht Lastspitzenkappung Sinn? Dafür rechnet das Tool aus, wie sich gekappte Lastspitzen zur erforderlichen Batteriegröße verhalten und gibt so das wirtschaftliche Optimum bei der Lastspitzenkappung aus.
- Kann an der atypischen Netznutzung teilgenommen werden? Die aktuellen Hochlastzeitfenster eines jeden Netzbetreibers liegen im Enerkii OS ab. So wird automatisiert analysiert, wie groß die erforderliche Abweichung für eine Teilnahme an der Atypik wäre und geprüft, inwieweit der Kunde schon heute “atypisch” ist.
Gibt es bereits Nachweise, dass die Lösung funktioniert, und Referenzen?
Ja. Wir haben 18 Verträge mit deutschen Industrieunternehmen abgeschlossen, Anlagen mit über 87 Megawatt in Planung. Unsere Kunden sparen im Schnitt 30 Prozent. Beispiel: Ein Mittelständler aus Thüringen erreichte mit Photovoltaik und Batteriespeicher 80 Prozent Autarkie und halbierte seine Stromkosten.
Inwiefern bringt diese Lösung die Energiewende voran?
Die Technologie ist ausgereift – die Probleme liegen im Netzausbau und in der Komplexität.
Wir machen Unternehmen unabhängig vom Netz, reduzieren die Netzbelastung und übernehmen Planung, Finanzierung, Bau & Betrieb. Damit wird die Energiewende für jedes Unternehmen zugänglich.
Bei 80 Prozent Autarkie nehmen wir an, dass das Unternehmen im Winter noch Netzstrom benötigt. Habt ihr analysiert, wie viel dessen Netzanschlussleistung durch die Photovoltaik-Anlage sinkt?
Generell gilt, dass Photovoltaik-Anlagen keinen verlässlichen Effekt auf die Lastspitze haben, da eine einzelne Viertelstunde nach Sonnenuntergang ausreicht, um die Lastspitze zu setzen. Aus diesem Grund haben Photovoltaik-Anlagen auch keinen signifikanten Einfluss auf die benötigte Netzanschlussleistung. Es muss für den Kunden also auch mit Photovoltaik-Anlage zu jeder Jahreszeit die volle Bezugsanschlussleistung zur Verfügung stehen.
Die Bezugsanschlussleistung zu reduzieren ist in dem konkreten Projekt aber auch kein Fokus. Der finanzielle Anreiz ist durch die aktuelle Netzentgeltregelung so gesetzt, dass wir auf Eigenverbrauch optimieren. Der Ertrag durch die Einspeisung ist bei rund 6 Cent pro Kilowattstunde recht überschaubar – und bei negativen Strompreisen entfällt die Vergütung. Die Überschusseinspeisung trägt somit bedingt zur Wirtschaftlichkeit bei, ist aber deutlich weniger lukrativ als der direkte Verbrauch.
Euer Team setzt sich teilweise aus sehr erfahrenen Gründern zusammen. Welche Schlüsselqualifikationen bringt ihr mit und wie können wir uns die Zusammenarbeit innerhalb des Teams vorstellen?
Aus unserer vorherigen Gründung bei gridX bringen wir viel Wissen über Energiemanagement mit. Daher wissen wir, wie man schnell und effektiv messbaren Mehrwert für Kunden schafft. Diese Erfahrung hilft uns außerdem, Prozesse von Anfang an effizienter zu gestalten und auf ein bewährtes Netzwerk zurückzugreifen.
Neben den Hard Skills in Projektplanung, Energiemanagement und Business Development zeichnet sich unser inzwischen 15-köpfiges Team durch Neugierde, Lösungsorientiertheit und eine ausgeprägte Hands-on-Mentalität aus. Unsere teamübergreifende Zusammenarbeit ist immer auf Augenhöhe – wir sind nicht nur Kolleginnen und Kollegen, sondern arbeiten in einem freundschaftlichen Umfeld zusammen.
Wie seid ihr finanziert?
Unser Hauptinvestor ist der World Fund, Europas größter Climate-Tech-Fund.
Habt ihr Fragen an die Leser von pv magazine?
- Wie managen Sie aktuell die steigenden Energiekosten in Ihrem Unternehmen?
- Wo sehen Sie die größten Herausforderungen bei der Eigenversorgung mit grünem Strom?
Bitte schicken Sie Ihre Fragen und Anmerkungen an Start-up-des-monats@vireo.vc (pv magazine und Vireo). Wir leiten Sie an unsere Gesprächspartner weiter.
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Alles schön und gut, aber nichts wirklich Neues. Die Behauptung, bisherige Anbieter würden nur „Solar Only“ machen zeugt entweder von mangelnder Marktkenntnis oder Überheblichkeit. Enviria macht zum Beispiel schon seit vielen Jahren genau das gleiche wie diese Neugründung. Von den klassischen großen Energiekonzernen mal abgesehen, die zusätzlich noch einen erheblich besseren Marktzugang und eine deutlich tiefere Datenbasis haben.
Für uns war die größte Herausforderung die unkalkulierbaren Energiekosten und die Vielzahl an Themen von Beschaffung über Technik bis hin zu Betrieb und Wartung.
Der Ansatz von Enerkii klingt zwar spannend, aber ich hatte vor kurzem ein sehr informatives Gespräch mit der Wattstor GmbH in München und fand deren Lösung für uns als Unternehmen noch passender. Die Wattstor GmbH plant, baut und betreibt die Anlage komplett am eigenen Standort und hat zudem ein eigenes Energiemanagementsystem, das PV und Speicher intelligent steuert.
Besonders das Thema Price Protect hat für mich den Unterschied gemacht. Bei Wattstor habe ich das Gefühl, dass unser Unternehmen nicht nur Kosten senkt, sondern auch langfristig stabil und zukunftssicher aufgestellt ist ohne dabei auf Flexibilität zu verzichten.