Nicht nur der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) schaut mit Argusaugen in Richtung des Bundeswirtschaftsministeriums. Eigentlich seit Ende August wird die Veröffentlichung des Energiewende-Monitorings erwartet, das Ministerin Katherina Reiche (CDU) als „Realitätscheck“ angekündigt hat. Der Verband fürchtet dabei, dass es nicht nur beim Check bleibt, sondern der zweite vor dem ersten Schritt getan wird.
„Die Vorstellung des Energiewende-Monitorings wurde auf kommende Woche vertagt. Offenbar sollen unmittelbar politische Konsequenzen für die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Kraftwerksbedarf daraus abgeleitet werden“, erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter am Freitag. Sie forderte, die Ergebnisse nach der Veröffentlichung „zunächst gewissenhaft von allen Stakeholdern“ bewerten zu lassen.
Die Weiterentwicklung solle „zielsicher nach den Kriterien der Kosteneffizienz, Systemdienlichkeit und Klimaneutralität erfolgen“. Aus Sicht des BEE sind dafür der weitere Ausbau und die Marktintegration von Photovoltaik und Windkraft ebenso wichtig wie die Stärkung heimischer steuerbarer Backup-Kapazitäten. Hierbei sieht der Verband vor allem Potenzial bei Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Speichern, KWK und Sektorenkopplung.
„Diese stehen als Alternativen zu unsicherem und teurem fossilen Gas zur Verfügung“, sagt Peter weiter. Sie reflektiert damit Befürchtungen, die bereits nach der Veröffentlichung des Monitoringberichts der Bundesnetzagentur zur Versorgungssicherheit aufkamen. Dort wird beispielsweise die aktuelle Dynamik bei großen Batteriespeichern nahezu komplett vernachlässigt. Nicht zuletzt deshalb leitet das Wirtschaftsministerium die Notwendigkeit vieler neuer Gaskraftwerke aus dem Bericht ab. BEE-Präsidentin Peter sagt daher: „Es darf jetzt keine politischen Schnellschüsse geben, die Unsicherheit schaffen oder vorhandene systemische Probleme im Strommarkt vergrößern. Strommarkt und Netzausbau sind den Erneuerbaren anzupassen, nicht umgekehrt.“
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.







Bitte auch den Weiterbetrieb der Kohlekraft prüfen.
Aus wirtschaftlichen und Umweltgründen!
D.h. es sollte massiv die Speicher voran gebracht werden. Smart Meter Rollout!
40 bis 50 weitere Erdgas Kraftwerke zu bauen macht da wenig Sinn. Vor allem solange nicht bis in absehbarer Zeit nicht ausreichend grüner Wasserstoff bereitsteht.
Bis dahin eben Kohlekraftwerke nicht weiter vom Netz nehmen. Im Sommer bleiben die dann komplett aus und im Winter in der Reserve, falls doch mal wieder eine 1 oder 2 Wöchige Dunkelflaute anstehen sollte.
So bleibt der Strompreis gering und führt automatisch zu mehr Wärmepumpen und e Autos!
Absolut richtig. Und Biomasse endlich flexibilisieren. Motorkraftwerke sind ohnehin günstiger, flexibler, besser für KWK geeignet und resilienter. Jedes Großkraftwerk macht uns erpressbarer.
„zunächst gewissenhaft von allen Stakeholdern“
Das wäre ja lobenswert aber das erste Mal in der Energieindustrie.
Bisher hat man eine sehr merkwürdige „Logik“, wer denn diese Stakeholder sind. Und die grösste Stakeholder-Gruppe wurde bisher immer ignoriert, namentlich die Endkunden (nur zur Erinnerung, das sind die, welche den ganzen Spaß, inklusive der Über-Gewinne, finanzieren).
Wenn man diese irgendwann einmal mit einbezieht, dann hört das „wir gegen die“ auf und die Grundlagen für eine gesunde Ökonomie wären gelegt. Aber irgendwie haben die wohl keine Repräsentanten (ist ja nicht so als ob wir in einer repräsentativen Demokratie leben, oder?).
Aber gut, bis dahin ist wohl jede neue Solaranlage, Batterie, Wärmepumpe, E-Auto etc. auch ein Akt der Selbstverteidigung. Und ein wesentlich sinnvollerer als z.B. irgendwelche Extremisten zu wählen.
„Strommarkt und Netzausbau sind den Erneuerbaren anzupassen, nicht umgekehrt.“
Na endlich ist’s angekommen. Man wird es noch oft wiederholen müssen, bis auch der letzte (K. Reiche) es kapiert hat.
scheint mir, dass der Inhalt des Berichtes nicht ganz das liefert was gewünscht war, da muss erst noch ein wenig dran geschraubt werden bis er veröffentlicht werden kann