Strommarkt-Analyse: August mit 64 Stunden mit negativen Preisen

Stromnetz, Sonnenuntergang, Pixabay

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Im August wurde ein neuer Rekord für die Anzahl an Stunden mit negativen Strompreisen aufgestellt. Die kumulierten Stunden mit negativen Börsenstrompreisen erreichten in Deutschland bis einschließlich August 465 Stunden. Damit ist die Marke des Vorjahres bereits erreicht. Im Jahr 2024 gab es bis Ende Dezember 457 Stunden mit negativen Strompreisen an der Börse. Allein im August fielen die Preise im Stundenmittel an 64 Stunden unter null. Bis zum Jahresende ist mit einem weiteren Anstieg des Negativrekords zu rechnen.GRafik kumulierte Stunde über das Jahr hinweg deutshcland Österreich und die Schweiz

Mit durchschnittlich 253 Sonnenstunden zählte der August 2025 laut Deutschem Wetterdienst seit Beginn der Aufzeichnungen zu den zehn sonnenscheinreichsten. In Teilen der Mitte – vom Saarland bis nach Unterfranken – wurden 275 bis fast 300 Sonnenstunden registriert. Das Wetter wirkte sich auch auf den Börsenstrompreis und den Wert für Solarstrom aus.

Noch sonniger war es übrigens im vergangenen Jahr. 2024 meldete der Deutsche Wetterdienst 262 Stunden mit Sonnenschein im August. Damals summierten sich die Stunden mit negativen Strompreisen auf 68 allein im August und damit 4 Stunden mehr als in diesem Jahr.Grafik mit negativen Börsenstrompreisstundn für August

Preise und Capture-Rate

Für Deutschland lag der Solar‑Capture‑Preis* für den gesamten Monat August bei 39,43 Euro pro Megawattstunde. Der durchschnittliche Börsenstrompreis am Day-Ahead-Markt betrug 76,99 Euro pro Megawattstunde. Daraus ergibt sich eine Capture‑Rate für Solar von 51,2 Prozent. Der niedrige Wert von nur 39,43 Euro im Schnitt trügt etwas und ist auf eine aus Sicht von Anlagenbetreibern besonders ungünstige erste Augustwoche zurückzuführen, wie der Blick auf die wochenweise Auswertung zeigt.

Zu sehen ist, dass der Monat mit niedrigen Capture‑Preisen und ‑Raten begann, während zum Monatsende die Situation für Betreiber, die ihre Anlagen direkt oder indirekt über den Strommarkt refinanzieren, wieder lukrativer wurden.

WocheCapture‑Preis Solar (€/MWh)Capture‑Rate (%Marktwert Strom (€/MWh)
04.08.–11.08.14,1023,559,9
11.08.–18.08.43,8853,681,91
18.08.–25.08.47,4959,180,41
25.08.–31.08.55,4661,590,15

*Der Capture-Preis ist der durchschnittliche Marktpreis, den eine bestimmte Erzeugungstechnologie tatsächlich für ihren eingespeisten Strom erzielt – gewichtet nach den Stunden ihrer Einspeisung.
Die Capture-Rate ist das Verhältnis dieses Capture-Preises zum durchschnittlichen Strommarktpreis und zeigt, ob eine Technologie über- oder unterdurchschnittliche Erlöse erzielt.

Augustwoche: Analyse Strommarktdaten Solar und Börse
In der Grafik lassen sich der erzeugte Solarstrom (gelb) und der erzeugte Windstrom (grün) ablesen. Im unteren Teil ist ein Preis-Heat-Band zu sehen, wobei dunkelblaue Bereiche niedrige Börsenstrompreise anzeigen und rote Bereiche besonders hohe Börsenstrompreise anzeigen. Gezeigt ist der Verlauf von erneuerbarer Erzeugung und Börsenstrompreisen für Deutschland in der ersten Augustwoche.

Grafik: Marian Willuhn

 

Die hier gezeigten Daten und Erkenntnisse stammen aus einer vom Autor selbst entwickelten App, die Strommarktdaten automatisiert abruft und zu Monatsanalysen aufbereitet.

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