Der Insolvenzverwalter der Autarq GmbH hat beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eine Masseunzulänglichkeit angezeigt. Das 2012 von Cornelius Paul gegründete Unternehmen produziert Solardachziegel, die anstelle herkömmlicher Tonziegel zur Dacheindeckung eingesetzt werden können. Gefertigt wurde am Standort Prenzlau in Brandenburg. Zuletzt beschäftigte Autarq nach eigenen Angaben rund 85 Mitarbeiter. Bereits im Juni hatte das Photovoltaik-Unternehmen Insolvenz beantragt.
Aus einer Mitteilung des Gerichts geht hervor, dass der Insolvenzverwalter bereits Masseunzulänglichkeit nach Paragraf 208 Insolvenzordnung angezeigt hat. Das bedeutet, dass nicht einmal mehr genügend Mittel vorhanden sind, um die Kosten des Verfahrens zu decken. Für Gläubiger ist dies ein Hinweis, dass Forderungen voraussichtlich nicht beglichen werden können.
Das Verfahren läuft zwar weiter, jedoch nur noch in stark eingeschränkter Form. Für die Beschäftigten springt die Bundesagentur für Arbeit über das Insolvenzgeld ein. Eine Fortführung des Unternehmens oder eine Übernahme durch einen Investor gilt unter diesen Bedingungen als unwahrscheinlich.
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Mal schauen ob das Thema Solardachziegel endgültig und diesmal wirklich final beerdigt ist.
Die Sau wurde von Medien und selbsternannten Solargurus in den vergangenen 20 Jahren so oft durchs Dorf getrieben dass ihr schwindlig wurde und sie kollabiert ist.
Schade um die Kunden, deren Garantieansprüche nun wertlos sind und die auf einem Scherbenhaufen sitzen bleiben.
Nun es gibt ja etliche Häuser für die aus denkmalschutzkunden keine Solaranlagen auf dem Dach zulässig gewesen sind und für die war diese solarmdachziegel tatsächlich eine mögliche Alternative. Außerdem hatten sie ein spezielles System bei dem die Abwärme der Solarpaneele über eine Wärmepumpe abgerufen werden konnte. Das habe ich auch noch nirgendwo gesehen.
@Michael: Die Firma 2Power bietet Aufdach-Module, mit deren Luft-Abwärme man eine Wärmepumpe füttern kann. Im Prinzip müsste man das bei allen Aufdachanlagen machen können, dass man am oberen Rand die aufsteigende Luft für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe abzieht. Bei Grammer gibt es das Twin-Solar-System, bei dem der produzierte Strom allerdings wohl nur für den Betrieb der Lüftungsventilatoren reicht. Auch das System von Triple-Solar können Sie sich mal anschauen. Dann gibt es ein System von Rene Siegerink, das man im Prinzip an jedes Modul hinten anklemmen kann.
Ein Kleinziegelsystem mit Luft-Abwäremnutzung gibt es außerdem von paXos. Das Problem der Kleinziegel ist allerdings die aufwendige Installation. Wenn es einem um den Denkmalschutz zu tun ist, könnte es vielleicht auch mit größeren In-Dach-Modulen klappen, die die Ziegeloptik nur simulieren. Dann wären wenigstens nicht so viele externe, störanfällige Verbindungen notwendig.
Das Problem bei allen hybriden Systemen ist, dass die Stückzahlen zu klein sind, um die Fertigung und Installation zu rationalisieren. Sie sind dann teurer, als wenn man eine normale Wärmepumpe mit einer normalen PV-Anlage betreibt. Die Effizienz einer Hybridanlage ist natürlich höher. Wer also Wert auf maximale Ausnutzung seines (womöglich kleinen) Daches legt, der bekommt mehr Energie von seinem Dach, aber eben auch zu einem deutlich höheren Preis.
Welche Gründe sind noch vorhanden gewesen. Zugelassen waren die Produkte? Ist und war der Markt vorhanden? Bei 85 Mitarbeitern muss doch Umsatz vorhanden gewesen sein!?
In der Schweiz habe ich auf etlichen Chalets individuelle Voll-Flächen-PV oder Solar-Dachziegel gesehen. Habe mich mit einem Voll-Fächen-Besitzer mit individuell angefertigten voll funktionalen Modulen unterhalten können. 750.000 CHF hat seine PV-Eindeckung gekostet.
Ist halt ein Nischenmarkt für Super-Reiche wenn Kosten keine Rolle spielen.
Und kein Markt, wenn der eigne PV-Strom nicht teurer als der aus dem Netz sein soll…
Hört auf ! Hört auf die Solardachziegel in irgendeiner Weise zu loben , ist hoffnungslos hier !
Es ist im Kommentator- Normalkreis traditionelles Kulturgut alles in den Dreck zu ziehen, was auch ein bisschen teurer und mondäner ist als eine Trabant – Solaranlage . Wenn es bereits Rrichtung Wartburg geht , dann ist es schon „unerschwinglich“ überteuert.
Vorteile kann so ein Bonzen – Schnick-Schnack sowieso nicht haben , dass ist gar nicht möglich! Nur Nachteile – zum überteuerten Wende- VW Golf 2 GTI – Preis.
Selbstverständlich werden eines Tages alle Dächer in den Städten Deutschlands ausschließlich mit asiatischen XXL – Modulen belegt sein , die über die
Dachziegel darunter wachen. Niemand darf in irgendeiner Weise dem Hang zur Ästhetik nachgeben ,
und völlig überteuerten „Solardachziegel – Nonsens“ kaufen . Dies würde die Energiewende sofort auf Null einbremsen , und katastrophale Folgen haben.
Also bitte – Solardachziegel? Never ever !
Betroffener Mitarbeiter?
Wir haben ca. 1 Mio. denkmalgeschützte Gebäude in Deutschland, für die so etwas theoretisch interessant sein könnte. Aber wenn man dann mit der Autarq-Lösung bei 30 Cent/kWh (Eigenverbrauch) landet, ist es ökonomisch nicht sinnvoll und auch ökologisch nicht so eindeutig positiv.
Die Autarq-PV-Lösung ist einfach 5-10 mal so teuer wie Aufdach-PV und das ist dann ist es eben nur ein Nischenmarkt, was ja letztlich die Insolvenz beweist. Die Idee finden viele Klasse, aber eben nicht zu den Preisen, die Autarq aufruft.
Ihr Kommentar klingt im Übrigen, als wenn sie die Wiedervereinigung noch nicht verdaut haben.
@Gernot,
„Ihr Kommentar klingt im Übrigen, als wenn sie die Wiedervereinigung noch nicht verdaut haben.“
Gernot, les noch mal C.M. seine Kommentare…
…C.M. ist kein Ossi 😉
LG. von einem Ossi (der seit über 18 Jahren in Norge lebt)
Sehr bedauerlich, denn für die erfolgreiche Verbreitung von Dach-Solaranlagen brauchen wir ästhetische Lösungen, die sich an die Architektur anpassen lassen. In Deutschland überwiegt nun einmal das Ziegel-Dach. Viele Leute wären bereit, für eine gefällige Lösung mehr zu bezahlen und auf Wirkungsgradoptimierung zu verzichten. Aber ein System ausschließlich mit einzelnen PV-Ziegelelementen wird extrem teuer. Es fehlt ein Konzept mit PV-Elementen in verschiedenen Größen, die sich mit „normalen“ Ziegeln kombinieren lassen und wie Ziegel aussehen – und von Dachdeckern vertrieben und installiert werden können. Wahrscheinlich ist autarq daran gescheitert.
Jemand eine Idee wo man die Ziegel aus der Insolvenzmaße kaufen kann?
Geiz ist geil! Billich will ich! Warum hast Du denn nicht zugeschlagen, als die Firma noch existiert hat?
Vermutlich weil Mike rechnen kann.
Wenn ich im Fernseher zufällig auf irgendeine Dokumentation über die DDR treffe , schalte ich direkt weiter. Diese geradezu penentrante „Aufarbeitung“ der DDR ist jetzt echt mehrmals übererfüllt. Dass ist schon echt ein „Aufarbeitungs-Overkill“ geworden. Es ist sowieso immer dasselbe: Irgendwelche m/w/d sitzen auf einem Hocker und erzählen mit grossen , glänzenden Augen von den „Zuständen “ in der DDR. Warum die Einwohner der DDR immer so große glänzende Augen haben , fast wie Kinder , ist rätselhaft.Das ganze in einem speziellen Tonfall und
Habitus , als hätte m/w/d das seltsamste / schlimmste/beste / menschlichste/ unmenschlichste gleichzeitig als Bewohner der DDR erlebt.
Ich wünsche mir das Leben in der puristischen BRD vor 1990 zurück. Damals war das Geld an sich ganz linear noch etwas wert , und deshalb auch die Arbeit.
Bitte ,ich möchte jetzt eine Aufarbeitung der „Zustände“ Inder BRD von 1949 bis 1990 . Ich möchte jeden Tag eine Berichterstattung im Fernsehen finden , die die untergegangene West-BRD aus Sicht der ehemaligen Bewohner beschreibt. Wie war es 1985 einen 1000 DM – Schein in der Hand zu haben ? Ein Schein , mit welchem man ca. 3 Monate seines Lebens finanzieren konnte ?
…Und dies bitte die nächsten 30 Jahre.
Früher war das Geld noch linear etwas wert , und nicht wie heute in seltsamen Parabeln.Die völlig chaotische Geldbewertung heute :
Einfamilienhaus ( 450 K Euro) kaufen: Geld nichts wert
Badehandtuch ( 10 Euro )kaufen : Geld zuviel wert
Zigaretten. ( 10 Euro ) Kaufen: Geld nichts wert
Lebensmittel ( 100 Euro) kaufen: Geld zuviel wert .
PV – Anlage ( 22000 Euro) kaufen: Geld zuviel wert
VW Bus Elektro kaufen ( 80000 Euro) Geld nichts wert.
…
Diese Entwicklung ist meines Erachtens durch die misslungene Fusion der DDR und der BRD entstanden.
Als hätte man Olivenöl mit Wasser zu einer Emulsion zusammengerührt. Und man muss ständig weiterrühren, damit es sich nicht wieder voneinander trennt .
Eine schöne Metapher , ist mir da gelungen.
Angenehmen Spätsommer.
Hallo in die Runde,
über den Grund können wir nur spekulieren. Wir sind ebenfalls Solarziegel-Hersteller und sehen das Ganze etwas anders:
Unser Ziel ist es, eine ästhetische Lösung als direkte Dacheindeckung anzubieten, die nahezu preisgleich ist, 10-20% drüber vielleicht, wie a) eine herkömmliche Ton-Dacheindeckung plus b) Aufdach-PV-Anlage. Das geht. Ich schreibe hier nicht, um Werbung in der Not von anderen zu machen, sondern um aufzuklären. Meine persönliche Meinung:
1. Die Produkte von Autarq waren nicht Dachdecker-geeignet. Spezielle Kabelbäume ++
2. Versteckte Kosten (ich habe Angebote gesehen), Techniker von Autarq an jeder Baustelle usw.
3. Ich würde niemals ein, auf Betonstein aufgeklebtes Produkt entwickeln
Übrigens: „Die Wärme vom Dach“ zu nutzen, haben wir bereits 2013 entwickelt und eingeführt.
Unser Ziel ist es, preisgleich mit Aufdach-PV und die darunterliegende Tonpfannen-Eindeckung zu bleiben. Und BTW: Natürlich kostet eine Solarziegel-Eindeckung wesentlich mehr als Ping-Pong-Aufdach-PV. Vergleicht bitte die „Dacheindeckung mit PV“.
LG/Berkay Bayer
Moin zusammen,
wir haben auf einem Kegeldach vor einigen Jahren 800 Autarq-Pfannen installiert, bei einer Dachform, die nur mit kleinen Sonderformen belegbar ist: s http://www.artefact.de . Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten sind wir insgesamt zufrieden. Auch große denkmalgeschützte Dächer sind nur mit dunklen oder möglicherweise nur roten Solarpfannen belegbar. Dafür waren und sind die Autarq-Pfannen (auf Kreaton-BAsis) geeignet. Preislich könnten und sollten sie gern noch günstiger werden, aber der Vergleich mit chinesischen Großmodulen ist schlicht nicht real weil sie keine Alternative sind. Ich hoffe, dass autarq-Weiterführer und/oder andere Anbieter diesen nicht ganz kleinen Nischenmarkt weiter bedienen können. Als Besucherzentrum bieten wir Platz für product placement an, wenn die Qualität überzeugt.