Der Smart-Meter-Rollout kommt nur schleppend voran: Nur rund 1,53 Millionen der insgesamt knapp 54,7 Millionen Messlokationen waren bis Ende März mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet. Das entspricht einer Gesamtquote von gerade einmal 2,8 Prozent. Noch geringer fällt die Zahl der intelligenten Messsysteme mit Steuereinheit für Paragraf-14a-EnWG-Anwendungen aus: Sie sind bislang an lediglich knapp 2000 Messstellen installiert. Das ergibt eine quartalsweise Erhebung durch die Bundesnetzagentur. Die Daten basieren auf der Erfassung von 835 der insgesamt 851 Messstellenbetreiber.
Neue Quoten, neue Pflichten
Mit Inkrafttreten der novellierten Fassung des Messstellenbetriebsgesetzes am 25. Februar 2025 gelten neue Rollout-Vorgaben. Relevant ist das für Betreiber von Photovoltaik-Anlagen mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder Wallboxen. Ab sofort bezieht sich die 20-Prozent-Quote demnach ausschließlich auf verpflichtende Einbaufälle mit einem Jahresverbrauch zwischen 6000 und 100.000 Kilowattstunden sowie steuerbare Verbrauchseinrichtungen nach Paragraf 14a EnWG.
Im ersten Quartal lag die Einbauquote in dieser Gruppe bundesweit bei 15,12 Prozent. Das bedeutet: Von den über 4,6 Millionen einbaupflichtigen Messlokationen wurden bislang nur rund 700.000 mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet. Damit fehlt noch knapp ein Fünftel zum Zielwert, der bis Ende 2025 erreicht sein muss.
Große Messstellenbetreiber vorn

Foto: Bundesnetzagentur
Ein Blick auf die Größenklassen der Messstellenbetreiber zeigt deutliche Unterschiede in der Umsetzung: Die 18 größten Messstellenbetreiber mit jeweils über 500.000 Messlokationen haben im Durchschnitt bereits 20,4 Prozent ausgestattet und erfüllen die neue Quote. Dagegen kommen die 67 mittelgroßen Betreiber mit 100.000 bis 500.000 Messstellen nur auf 10,1 Prozent. Die 125 kleinen Messstellenbetreiber mit 30.000 bis 100.000 auf 7,5 Prozent und die 579 kleinen Anbieter mit weniger als 30.000 Messstellen im Schnitt lediglich auf 4,6 Prozent. Die Bundesnetzagentur weist aber auch darauf hin, dass es sich um eine Durchschnittsbetrachtung handelt und es ist nicht ausgeschlossen ist, dass einzelne, kleine Messstellenbetreiber auch deutlich höhere Quoten aufweisen.
Für Betreiber, Installateure und Planer von Photovoltaik-Anlagen bedeutet das: Auch wenn der Smart-Meter-Rollout generell Fahrt aufnimmt, ist der flächendeckende Einsatz, insbesondere mit Steuereinheit, noch weit entfernt. Die nächsten Monate dürften zeigen, ob die Messstellenbetreiber das Tempo weiter anziehen und ob das 20-Prozent-Ziel bis Ende des Jahres erreicht wird.
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Vielleicht liegt’s ja an den astronomisch hohen Kosten pro Jahr für Smart Meter? Da helfen auch keine 20%-Ziele. Steuerbarkeit von außen bedeutet zudem ein reales Sicherheitsproblem.
In Frankreich hat die EDF einfach überall die Linkys eingebaut. Mehrkosten entstanden uns nicht.
DE subventioniert weiterhin fossile Energie und verfolgt eine Verzögerungsstrategie bei der Digitalisierung der Netze für die Erneuerbaren.
…. und von den installierten ist nur ein geringer Teil ordnungsgemäß in Betrieb: fehlende Jommunikation zwischen Lieferant, und Messstellenbetreiber. Und die in Betrieb sind, deren Kunden kämpfen mit der ungesetzlichen Vorenthaltung des EnWG durch obige Mitspieler: 14a sei im Datensystem nicht eingepflegt, die Abrechnungsprozesse erlaubten nicht die Darstellung etc.
Für den „gemeinen“ Stromhaushalt bringt das sog. SmartMeter keinen Nutzen. Er interessiert sich heute nicht für den Verbrauch und wird es auch nicht in der Zukunft.
Der PV-Dachhaushalt, mit Speicher hat eh einen Netzzähler und kennt seine Daten selbst, die muß ihm kein Dritter erklären.
Und wer es komplexer mag hat ein (H)EMS und ist bestens bedient.
Wer dyn/flex Tarife nutzt, soll sich selbst einen zulegen und bezahlen.
Aber ansonsten sind es die Datenmonster, die analog zum Krümelmonster, sich nur eines wünschen: Daten, Daten, Daten.
Und wozu, damit sie noch sie noch bessere Tarife zur eigenen Profitmaximierung erstellen können.
Für den sicheren Netzbetrieb sind sie überflüssig !
Die Netzbetreiber brauchen sie schon mal nicht, sie haben alle Daten am ONT und ggfs. deren Abgängen – sie wissen wo es lang geht.
Und täglich grüßt das Murmeltier
E.Wolf sagt:
Die Netzbetreiber brauchen sie schon mal nicht, sie haben alle Daten am ONT und ggfs. deren Abgängen – sie wissen wo es lang geht
Herr Wolf mit ihrer Aussage bestätigen sie, das Sie von Netztechnik wenig Ahnung haben. Es gibt durchaus relevante Messwerte die am Hausanschluss interessant sind.
-Eine davon ist die Spannung, die nicht über 253V steigen darf(kann nicht am ONT gemessen werden)
-Weiter kann die Funktion einer Q(U)Regelung einer PV-Anlage geprüft werden.
-Konforme Einspeisung (harmonische Oberwellen) prüfen.
-Schnelle Spannungsänderunge <3% prüfen.
Diese Messwerte können sehr hilfreich sein bei diversen Störung. Ich habe dies in der Praxis auch schon benötigt.
Weiter sind seriöse dynamische Preise nur mit Smart Metern möglich. Meiner Meinung nach sollten diese für alle Pflicht werden, damit möglichst viel Last verschoben wird.
Andere Länder können dies bereits heute.
Noch schlimmer als um das Rollout scheint es um die Verarbeitung der von den Smartmetern gelieferten Daten bestellt.
Bei mir wurde das „Intelligente Messsystem“ im letzten Jahr, also vor fast 10 Monaten eingebaut.
Bis heute hat weder mein Stromanbieter den Zählerstand zum Jahresende erhalten, noch ist Westnetz in der Lage, die Jahresabrechnung für meine Photovoltaikanlage zu machen.
Den Zählerstand online mitzuteilen, wie ich es in den Vorjahren immer gehandhabt hatte, ist nicht mehr möglich. Das Gerät sei „dafür nicht vorgesehen“…
Es ist schon ein Trauerspiel, was da in DE getrieben wird…