Kleinere Photovoltaik-Anlagen unter 100 Kilowatt auf Dächern und an Balkonen leisten inzwischen einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und zur kostengünstigen Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten. Kleine Anlagen bis 25 Kilowatt machen 90 Prozent der in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen aus und liefern etwa 30 Prozent der Gesamtleistung aller Photovoltaik-Anlagen. Damit tragen sie signifikant zur wachsenden Solarstromerzeugung bei. Die installierte Leistung kleiner Anlagen bis 100 Kilowatt dürfte aktuell bereits über 60 Gigawatt betragen. (Quelle: pv magazine, Tagesspiegel Background).
Dieser enorme Ausbau kleiner Photovoltaik-Anlagen ist – neben großen Photovoltaik-Anlagen, der Windkraft und der Bioenergie – ein großer Erfolg des EEG. Es hat die Bürgerenergie und damit die Demokratisierung der Energieversorgung massiv vorangebracht. So erhalten Energiekunden zunehmend die Möglichkeit, sich aus der teuren Abhängigkeit der Energiekonzerne mit ihren klimaschädlichen Lieferungen von Kohle-, Erdgas- und Atomstrom sowie von Heizöl, Heizgas, Benzin und Diesel zu befreien.
Ein weiterer starker Ausbau kleiner Photovoltaik-Anlagen ist notwendig, kann jedoch ohne regelnden Zugriff der Netzbetreiber Netzsicherheitsprobleme schaffen, die gelöst werden müssen.
Die 60 Gigawatt Leistung dieser Anlagen, die unter die feste Einspeisevergütung fallen, tragen erheblich zur Stromversorgung Deutschlands bei. Zum Vergleich: An Wintertagen mit hoher Stromnachfrage liegt der Bedarf bei etwa 80 Gigawatt Wechselstrom, während er an Sommertagen, insbesondere an Feiertagen, deutlich unter 50 Gigawatt sinkt. Bei weiterem starkem Zubau – der absolut erforderlich ist – könnte es zukünftig Tage geben, an denen die gesamte Stromnachfrage nur durch kleine Photovoltaik-Anlagen gedeckt wird. Da diese Anlagen derzeit nicht geregelt werden können, könnten sie zu bestimmten Stunden im Sommer, insbesondere zur Mittagszeit, mehr Strom erzeugen, als insgesamt nachgefragt wird. Eine Abregelung wäre dann notwendig, um einen Blackout zu vermeiden. Aufgrund fehlender Technologie ist eine solche Abregelung durch die Netzbetreiber jedoch aktuell nicht möglich. Im Gegensatz dazu können größere Stromerzeugungsanlagen wie große Photovoltaik-Parks, Windkraft, Bioenergie, Wasserkraft, Kohle und Erdgas abgeregelt werden, da dies durch Vermarktung an der Börse oder die gleitende Marktprämie möglich ist. Kleine Photovoltaik-Anlagen hingegen können bis heute nicht abgeregelt werden.
Photovoltaik-Anlagenbetreiber könnten und sollten in Notsituationen selbst Verantwortung übernehmen, indem sie den erzeugten Strom zwischenspeichern oder bei vollen Netzen für eigene Zwecke nutzen, etwa in Ladestationen oder Wärmepumpen. Viele Betreiber verfügen jedoch nicht über die technischen Möglichkeiten und wissen nicht, wann genau sie dies tun sollten. Künftig müssen neugebaute Anlagen auch systemdienlich eingesetzt werden, insbesondere dann, wenn der Netzbetreiber signalisiert, dass das Netz ausgelastet ist.
Es gibt zahlreiche innovative Unternehmen, die diesbezüglich Dienstleistungen anbieten. Auf den jährlichen Tagungen der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Solarinitiativen (ABSI) konnten seit über zwei Jahrzehnten die hinter diesem Erfolg stehenden Pioniere und die neuen Ideen junger Innovatoren für Eigenverbrauch und systemsichere Netzintegration kleiner Solaranlagen vorgestellt werden. Auf der nächsten Jahrestagung der ABSI am 7. und 8. März 2025 in Wilpoldsried wird es wieder die Möglichkeit geben, zahlreiche Unternehmen und Initiativen zu treffen (Quelle: Solarinitiativen).
Der große Eigenverbrauch ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und kann sogar zur Sicherung der Netzstabilität beitragen.
Die vielen kleinen Photovoltaik-Anlagen, insbesondere mit Eigenverbrauch, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umstellung der gesamten Energieversorgung auf 100 Prozent Ökostrom. Sie ermöglichen es Hausbesitzern im Gewerbe und in Mietshäusern, auf Erneuerbare Wärme mit Wärmepumpen oder effizienter Infrarotheizung umzustellen. Im Verkehrssektor schaffen sie durch häusliche Ladestationen oder Steckdosen die Möglichkeit, private Mobilität mit Elektroautos, E-Scootern oder E-Bikes emissionsfrei zu gestalten und Unabhängigkeit von den Ölkonzernen zu erreichen.
Diese große Bedeutung der kleinen Photovoltaik-Anlagen war vor 20 Jahren für viele Menschen noch unvorstellbar. Heute sind wir an einem Punkt, an dem dieser Erfolg sichtbar ist, doch der Ausbau muss weitergehen.
Im ersten Halbjahr 2024 deckte Ökostrom den Nettostrombedarf bereits zu 65 Prozent – eine Zahl, die vor 20 Jahren von den etablierten Energieversorgern nicht für möglich gehalten wurde. Doch wirksamer Klimaschutz erfordert 100 Prozent Ökostrom möglichst bis 2030. Dafür ist ein beschleunigter Ausbau aller Erneuerbaren Energien notwendig. Eine starke EEG-Einspeiseförderung bleibt entscheidend, um Dachbesitzer zu motivieren, ihre Anlagen größer zu bauen, als der Eigenbedarf es erfordert.
Und tatsächlich: Immer mehr Menschen installieren heute Photovoltaik-Anlagen, die über den Eigenbedarf hinaus Strom produzieren, und speisen den Überschuss ein. Gleichzeitig installieren sie Heimspeicher in ihre Häuser, um ihren Eigenverbrauch zu erhöhen, wodurch ihre Energiekosten für Strom, Heizung und Mobilität weiter sinken. Der Stromüberschuss bei starker Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit kann durch diese Speicher intelligent in die Abendstunden verlagert werden, wodurch das Netz entlastet wird – vorausgesetzt, die Speicher werden zu den richtigen Zeiten geladen und nicht schon in den Morgenstunden. Das Problem besteht jedoch darin, dass die kleinen Batteriespeicher an sonnenreichen Tagen oft bereits mittags vollgeladen sind und keinen weiteren Strom mehr aufnehmen können. Dadurch wird die überschüssige PV-Leistung genau dann ins Netz eingespeist, wenn eine Netzüberlastung droht.
Physikalische Grenzen sind zu beachten: Wenn in Deutschland mehr Strom ins Netz eingespeist wird, als verbraucht wird, droht die Netzstabilität und damit die Versorgungssicherheit gefährdet zu werden. Dies kann zu teuren negativen Strompreisen oder im schlimmsten Fall zu einem Blackout führen, den niemand will.
Der weitere Ausbau der kleinen PV muss nun auch die Netzstabilität beachten.
Im politischen Raum in Berlin ist das Problem erkannt und wird diskutiert. Insbesondere von der FDP wird eine Abschaffung der Förderung der Erneuerbaren Energien gefordert, auch im Zusammenhang mit der beschriebenen bevorstehenden Netzengpasssituation. Dies wäre verheerend und würde den bereits viel zu schwachen Klimaschutz in Deutschland endgültig torpedieren.
Es bedarf daher endlich Anreize des Gesetzgebers, dass alle Anlagenbetreiber, auch die mit kleinen Photovoltaik-Anlagen, nur dann Strom in das Netz einspeisen, wenn dieses auch über ausreichende Aufnahmekapazitäten verfügt. Die überwiegende Mehrheit des Jahres ist dies der Fall. Nur in kurzen Zeiträumen mit geringer Stromnachfrage und gleichzeitig hoher Sonnenstrahlung kann es zu einem Netzsicherheitsproblem werden.
Neue Vergütungssätze im EEG für systemdienliche Einspeisung sollten endlich eingeführt werden.
Ein Vergütungssatz, der systemdienliche Einspeisung belohnt, wäre dazu der optimale Anreiz für Neubau sowie die Umrüstung von Bestandsanlagen. Obwohl diese Forderung seit Jahren erhoben wird, ist sie bis heute nicht umgesetzt. Ich plädiere seit Jahren dafür, im EEG einen eigenen Vergütungssatz einzuführen, den ich als Kombikraftwerksvergütung bezeichne. (Quelle: Hans-Josef Fell)
Hilfreich wäre es auch, eine höhere Vergütung zu zahlen, wenn im Netz ein hoher Strombedarf besteht, und keine Vergütung zu gewähren, wenn das Netz aufgrund der Einspeisung von Ökostrom ausgelastet ist. Der Anlagenbetreiber sollte in diesen Fällen den Strom idealerweise zwischenspeichern, anstatt abzuregeln. So könnte er den Strom zu Zeiten höherer Vergütung wieder einspeisen und dadurch die finanziellen Verluste durch Abregelungen ausgleichen.
Wäre solches schon vor zehn Jahren eingeführt worden, hätten wir heute keinen Anlass, schnelle und hektische Maßnahmen zur Gewährleistung der Netzstabilität in Anbetracht des weiterhin stark steigenden Ausbaus kleiner Photovoltaik-Anlagen zu ergreifen.
Aufgrund der Versäumnisse der Merkel-Regierungen ist jetzt eine zügige Lösung erforderlich, die es den Netzbetreibern ermöglicht, auch neu gebaute kleine Photovoltaik-Anlagen von außen abzuregeln. Dies sollte selbstverständlich mit einer Förderung des Speicherbaus kombiniert werden, damit der abgeregelte Strom gespeichert und bei Eigenbedarf sowie in Zeiten hohen Netzbedarfs wieder genutzt werden kann. Auf diese Weise würde der Ausbau nicht behindert. Eine faire Ausgleichsregelung verlangt schon das Europa- und Verfassungsrecht.
Es gibt viele Möglichkeiten, auch die kleine Photovoltaik in die systemdienliche Netzeinspeisung einzubinden.
Zukünftig müssen wir also stärker unterscheiden zwischen den Zeiten, in denen wir weiterhin jede Kilowattstunde zusätzlichen Erneuerbare-Energien-Strom brauchen, und den zunächst nur sehr wenigen Stunden, in denen nicht mehr jede Kilowattstunde einen Nutzen für uns stiftet und im schlechtesten Fall sogar zu erheblichen Blackout-Schäden führen kann.
Zudem sind technische Maßnahmen wie die flächendeckende Installation von Smart Metern erforderlich, deren Rollout seit Jahren diskutiert wird, aber bisher nicht umgesetzt wurde. Besonders wichtig ist, dass eine Abregelung durch den Netzbetreiber nicht gleichzeitig zur Abschaltung der Eigenstromnutzung führt. Die Eigenstromnutzung muss jederzeit möglich sein, unabhängig von der Netzbelastung. Gedrosselt werden darf lediglich die Einspeisung von Photovoltaik-Strom in den wenigen Zeiten, in denen das Netz überlastet ist.
Ein möglicher Lösungsbeitrag für kleine Photovoltaik-Anlagen besteht in freiwilligen privaten Verträgen mit Stromhändlern an der Börse, die den Überschussstrom zu Zeiten vermarkten, in denen attraktive Erlöse erzielt werden können. Eine technische Voraussetzung dafür ist, dass der Anlagenbetreiber über einen Stromspeicher verfügt, der beispielsweise durch einen Smart Meter gesteuert werden kann. Die schleppende Digitalisierung stellt jedoch ein Sicherheitsrisiko dar. Angesichts der offensichtlichen Überforderung der Verteilnetzbetreiber mit der Digitalisierung und der Steuerung sollten die Übertragungsnetzbetreiber die nötigen Steuerbefehle erteilen, wenn die Situation es erfordert.
Der von der FDP in der Ampel vorgeschlagene Zwang zur Direktvermarktung für Anlagen mit einer Leistung zwischen 25 und 100 Kilowatt stellt einen aufwendigen Ansatz dar, da die Strommengen für die Direktvermarkter zu gering sind. Dies führt zu höheren Kosten und umständlichen Abläufen; es gibt jedoch auch smartere Lösungen. Prosumer, die sich systemdienlich verhalten, sollten belohnt werden, indem sie ihre Speicher auch für die Einspeicherung von Windstrom nutzen können. Darüber hinaus könnten durch bidirektionales Laden von E-Autos große Speichermöglichkeiten erschlossen werden, da diese bereits auf unseren Straßen unterwegs sind.
Ausgerechnet E.ON hat dazu eine aufschlussreiche Studie vorgestellt: „Unsere Potenzial-Analyse ergibt, dass eine solche Schwarmbatterie aus den aktuell schon zugelassenen Fahrzeugen rechnerisch bereits genug Strom speichern könnte, um 1,75 Millionen Haushalte zwölf Stunden lang mit Energie zu versorgen. Das zeigt, wie sinnvoll es ist, den ohnehin vorhandenen E-Auto-Akku nicht nur für das Fahren, sondern als integrierten Teil unseres Energiesystems zu nutzen.“ (Quelle: E.ON-Studie, Solarserver)
Damit könnten die Photovoltaik-Anlagenbetreiber zusätzliche Einnahmen generieren, ihre Kosten für das Elektroauto-Fahren deutlich reduzieren und im Winterhalbjahr Windstrom bei Stürmen einspeichern und bei Flauten wieder ausspeichern.
Zahlreiche technische Lösungen, einschließlich Stromspeicher und innovative Ansätze zur Digitalisierung, stehen bereit. Viele Unternehmen haben bereits neue Geschäftsmodelle entwickelt, um trotz der erheblichen witterungsbedingten Schwankungen in der Solar- und Windstromerzeugung die variierende Stromnachfrage im Netz jederzeit zu decken.
Diese Chancen zu nutzen, um auch neue wirtschaftliche Potenziale freizusetzen, ist eine bessere Strategie als der Vorschlag der FDP, die Förderung des EEG abzuschaffen oder gar einen Ausbaustopp zu verhängen.
Das Wirtschaftsministerium ist nun gefordert, einen gesetzlichen Vorschlag zu unterbreiten, der den Netzbetreibern einerseits die Möglichkeit gibt, neu gebaute Photovoltaik-Anlagen in den seltenen Fällen einer drohenden Netzüberlastung abregeln zu können, und andererseits Anreize für die Betreiber schafft, systemdienliche Investitionen zu tätigen, wie beispielsweise das bidirektionale Laden von eigenen Elektroautos.
— Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group. Er war 1998-2013 Mitglied des Bundestages für Bündnis/Die Grünen und ist Mitautor des Entwurfs des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) von 2000. http://hans-josef-fell.de —
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Grüß Gott.
Als kleinere Anlagen werden hier Anlagen unter 100kwp bezeichnet.
Ich denke man muß hier riesige Unterschiede machen.
Für Anlagen ab z. B. 30kwp trifft das oben Geschriebene zu.
Aber, tausende von kleinen Balkonanlagen mit Smart Meter auszustatten um eine Steuerung des heimischen Stromspeichers zu ermöglichen halte ich nicht für sinnvoll. (Mit Smartmeter ist in diesem Fall vermutlich ein extra Zähler gemeint der den Speicher steuert)
Die zusätzliche Investition in ein Smartmeter könnte auch den Ein oder Anderen abschrecken.
Denn zur Installation eines Smartmeter benötigt es eine Fachkraft.
Ebensowenig sinnvoll scheint mir die Abregelung solcher Kleinanlagen über den Netzbetreiber.
(vor Allem mit der Bedingung, das die Eigennutzung des PV-Stroms nach wie vor möglich sein soll)
Der technische Aufwand u. der Ressourcenbedarf bei der enormen Anzahl von Kleinstanlagen ist sehr groß.
Wäre es nicht sinnvoller hier große Akkuanlagen einzusetzten, z.B. je Strassenzug, je Ortschaft oder je Stadtteil? Der überschüssige Strom würde nicht abgeregelt sondern gespeichert.
Gespeicherter Strom wäre für die Nacht oder für erhöhten Strombedarf des Ortes zur Verfügung.
Sollte sich abzeichnen das die Kapazität der Akkuanlage für einen sonnigen Tag nicht ausreicht, könnte man rechtzeitig Anlagen z. B. größer 30kwp abregeln um für die nicht regelbaren kleineren Anlagen Speicher zurück zu halten.
Solche Speicher würden gleichzeitig das Netz entlasten u. Strom effektiver verwerten.
Sie würden zentral überwacht, gesteuert u. von Fachpersonal gewartet.
Mit freundlichen Grüssen
Helmut P.
Die Balkonkraftwerke sind außen vor, da die nicht Systemrelevant sind, tauchen die auch nirgendwo auf. So lange die Dinger wirklich auf max 800W eingestellt sind, landet ja das meiste eh direkt im Eigenverbrauch. Die Problematischen Anlagen sind solche, wie meine, im Bereich von 10-30kWp.
Ich sehe es aber auch so, dass ein hartes Abregeln auf keinen Fall gestattet werden darf. Das würde jeden abschrecken zu investieren.
Den Haus-Akku Netzdienlich zu steuern ist schwierig. Mein System kann das, aber ich laufe dann am Ende doch Gefahr, dass wenn das Wetter am Nachmittag umschwenkt, der Akku zur Nacht hin doch nicht voll ist. So lange Akkus noch immer so teuer sind (ja, die sind ja schon billiger, aber leider immer noch sehr teuer) lohnt es sich nicht eine Überkapazität anzuschaffen, nur weil eventuell der Netzbetreiber dadurch sparen kann. Da finde ich den Vorschlag der lokalen Großspeicher viel sinnvoller.
Mit Smartmetern sind übrigens die Smartmeter-Gateways gemeint. Die werden vom Netzbetreiber bereitgestellt und kosten dem Nutzer am Ende erstmal nichts mehr, da es über den Stromanbieter bezahlt wird und außerdem preislich gedeckelt ist.
Wobei ich schon auch anmerken muss, dass die dynamischen Tarife im Moment nicht sonderlich attraktiv sind. Meistens wird ein starrer (sehr hoher) Basispreis mit dem Börsenpreis addiert. In dem Basispreis sind z.B. die sehr hohen Netzentgelte. Mir scheint als ob diese noch nicht dynamisiert wurden.
Erst wenn die Netzentgelte je nach Auslastung dynamisch sind, wird sich das mit den dynamischen Strompreisen wirklich rechnen, und auch erst dann macht es Sinn über einen dymaischen Einspeisetarif zu sprechen.
Ganz allgemein muss man auch sagen, dass es gut und richtig ist über das Problem zu sprechen, wir aber aktuell noch andere Erzeuern haben, die ihre Brennstoffe einfach auch später verbrennen könnten. Aktuell haben wir also noch gar kein technisches Problem. Es scheint nur einfacher zu sein nach den kleinen PV Anlagen zu greifen als die anderen Erzeuger zu drosseln. Manchmal wird behauptet, dass es zu aufwändig wäre so ein Thermisches Kraftwerk zu drosseln, aber: Wo ein Wille, da ein Weg. Soll der Brennstoff-Kraftwerksbetreiber doch in Akkus investieren, mir egal. Ich kann mir nicht aussuchen wann die Sonne scheint.
Quartierspeicher haben auch so ihre tücken.
– Häufig fehlt der Platz bei den Ortsnetztrafos (ONT) oder bei Verteilkabinen für grössere Speicher
-Bei einem Speicher beim ONT muss das Niederspannungsnetz trotzdem teuer verstärkt werden. Dies vorallem für die Spitzenlast während max. 2-3h am Tag.
Sinnvoller fand ich die fixe Begrenzung auf z.B 70%. Der Ertragausfall wäre 3-4% ohne Speicher. Mit Speicher oder Eigenverbrauch sind 0% möglich. Bei einer Begrenzung auf 70% könnten 30% mehr PV-Anlagen an das selbe Netz angeschlossen werden.
Längerfristig müsste der Prozentsatz weiter nach unten korrigiert werden. Je nach Menge der Anlagen.
Eine Ansteuerung vom Netzbetreiber für jede kleine Anlage verursacht zu hohe Kosten. Und der Nutzen ist nicht besser, als bei einer starren Begrenzung. Weiter würde das Sicherheitsrisiko (Hacker) erhöht. Jede Kommunikation für Abschaltvorrichtungen birgt das Risiko für Sabotage. Stellen Sie sich vor, das Signal kommt aus irgendeinem Grund nicht bei den Kunden an.
Die 70%Regel war mal da, die aktuelle Politik hat sie ohne jegliche Weitsicht gestrichen. Dies rächt sich jetzt.
Genau mein Humor.. Nachdem man unabhängig von Netzbetreiber wird, sorgt man dann dafür das die einem die Anlage jederzeit abschalten können wenn sie meinen das sie zu wenig Strom verkaufen.
Parallel bauen amazon etc eigene Atomkraftwerke weil die Stromanforderungen so massiv steigen.
Statt nur kurzfristig Geld zu scheffeln wäre es doch mal nett die Strompreise Konkurrenzfähiger zu machen und damit die Wirtschaft anzulocken..
Was kann da schon schief gehen.
Kleine PV-Anlagen werden in Kombination mit Speichern nicht nur zur Systemstabilität des Netzes beitragen können sondern sie werden auch die Rentabilität der PV-/Speicheranlagen erhöhen indem der Strom zu Zeiten hoher Preise eingespeist wird und die Batterie, gerade im Winter, geladen wird wenn Strom günstig ist.
Die Direktvermarktung in Kombination mit dynamischen Tarifen ist dafür die richtige Grundlage. Es gibt keinen perspektivisch keinen Grund warum Direktvermarktung per se teurer sein muss. Bei konsequenter Digitalisierung der Prozesse aller Marktteilnehmer sowie dem zügigen Smart Meter Rollout für Prosumenten wird die Direktvermarktung analog zu Stromtarifen bepreist.
Auf unseren BKW-Speicher kriegen die keinen Zugriff. Basta. Inseltauglich.
Ich kann den Strom am Zähler vorbei rausziehen durch Direktentnahme am Speicher via Steckdosen und ich kann meine am Speicher angeschlossenen Module abschalten bzw. macht der Speicher das selber, wenn er voll wird. Und beim BKW kann ich auch jederzeit den Stecker ziehen oder das System komplett zur Insel machen bei Stromausfall. Da hat der Stromanbieter jedenfalls nichts dran verloren. Privateigentum! Soll der mal versuchen – keine Chance. Speicher ist mobil. Installierte Modul-Leistung größergleich 2kW ist letztes Jahr registriert worden (Marktstamm…) und der mobile Speicher geht die nichts an, auch, wenn der im BKW eingebunden werden kann oder ist. Campingspeicher hat den nicht zu interessieren.
Soweit kommt es noch, daß ich Strom verschenke oder verpflichtet werde, den bereit zu stellen. Never ever. Das ist unser. Wir sind beim Blackout gewappnet.
Das fette mobile Dieselaggregat steht ebenfalls bereit. Auch nur für uns!
Wer schonmal im Winter fast 30h ohne Strom war, weiß Bescheid.
Kaminofen, Campingakku zum Brücken der Rollos und Versorgung der Kühl- und Gefriertruhe. So geht autark im Notfall Der Blödsinn, den die sich hier ausdenken, ein 50Hz-Netz ausschließlich mit Flatter-Strom zu betreiben, geht eh schief.
Was ist mit Netz gemeint? Verteilnetz oder Übertragunsgnetz usw…
Sollten wir es nicht zuerst sauf die Netzbetreiber höhren.
Ich habe eine Frage: wir haben noch eine Nachtspeicherheizung. Unser Strom aus der PV-Anlage geht in einen Speicher, dann ins öffentliche Netz. Nachts müssen wir dann Strom vom Netzbetreiber beziehen, da die Nachtspeicherheizung vom Netzbetreiber erst ab 22:20 freigegeben wird. Warum ist es nicht möglich schon nachmittags die Nachtspeicher zu laden.
@ Eberhard Haas,
genau dafür gibt es extra3/ heute-show/ Die Anstalt etc …
Das Konzept der ‚Tagspeicheröfen‘ gibt es inzwischen ebenso, falls der Energieversorger sich nicht zu einem WP Tarif überreden lässt.
Eine andere Alternative wäre Zählerkaskade, die man aber ebenso wie dynamische Strompreise durchrechnen müsste.
Ansonsten könnte man auch zusätzliche Infrarot-Paneele, -Spiegel, -Steine oder Radiatoren aufstellen oder gleich ein Klimasplitgerät einsetzen.
Bei der Nachtspeicherheizung meiner Mutter wird an kalten Wintertagen auch die Nachladung über Tag freigeschaltet. Es ist nicht so, dass das nicht ginge. Die Anbieter wollen das bloß nicht, weil es das Geschäftsmodell der Kohlekraftwerke untergraben würde. Von den Anbietern von Erneuerbaren ist auch nicht zu erwarten, dass da der Entwicklung des Stromangebots folgende Tarife für Nachtspeicherheizungen kommen, weil die diese Art der Direktstromheizung grundsätzlich nicht so toll und wenig zukunftsträchtig finden.
Da bleiben nur zwei Möglichkeiten: Dabeibleiben und ein ungutes Gefühl und hohe Kosten haben, oder auf Wärmepumpe umstellen und einen modernen Tarif bekommen. Wenn es keinen gibt, anregen bei Ökostromanbietern oder einer BEG! Nach dem Ende der Russland-Ukraine-Panik findet man gute Geräte zu vernünftigen Preisen und Handwerker, die sich haben fortbilden lassen.
„Aufgrund fehlender Technologie ist eine solche Abregelung durch die Netzbetreiber jedoch aktuell nicht möglich“
🤔🤔🤔
„Zudem sind technische Maßnahmen wie die flächendeckende Installation von Smart Metern erforderlich, deren Rollout seit Jahren diskutiert wird, aber bisher nicht umgesetzt wurde“
siehe auch ⤵️
„Zudem sind technische Maßnahmen wie die flächendeckende Installation von Smart Metern erforderlich, deren Rollout seit Jahren diskutiert wird, aber bisher nicht umgesetzt wurde. Besonders wichtig ist, dass eine Abregelung durch den Netzbetreiber nicht gleichzeitig zur Abschaltung der Eigenstromnutzung führt. Die Eigenstromnutzung muss jederzeit möglich sein, unabhängig von der Netzbelastung. Gedrosselt werden darf lediglich die Einspeisung von Photovoltaik-Strom in den wenigen Zeiten, in denen das Netz überlastet ist.“
Deutschland 2024… 🥴🥴🥴
Oh Mann …ich soll also im Sommer dann die Heizung anmachen… kannste Dir nicht ausdenken
@Sven Adler,
„Oh Mann …ich soll also im Sommer dann die Heizung anmachen…“
Hier in Norwegen nicht unüblich.
Da wird zB. die Grundstücksein/Auffahrt elektrisch beheizt (24/7/365)
Oder man baut sich eine 15 kW PV Anlage (Süd) aufs Dach und schaltet die elektrische 10 kW FBH in der Garage ein (auch 24/7/365)
Die Erzeugung drosseln zu wollen ist der falsche Ansatz, insbesondere bei kleinen Anlagen wo genau dieser Stromanteil über die Wirtschaftlichkeit der Anlage entscheidet. Batterien im Heimbereich sind billiger geworden, aber viele werden schlapp machen bevor sie sich rentiert haben. Es hat einen Grund warum die Netzbetreiber den Strom mit Batterien nicht zwischenspeichern wollen, es ist mit der aktuellen Marktpreisfindung ein Verlustgeschäft. Man muss den Stromverbrauch im Netz deutlich steigern und dynamisieren. Zum einen indem die Großindustrie den Strom abnimmt anstatt sich Wärme und Strom mit Fossilen selbst produziert. Zum anderen brauchen wir neben der grünen Wasserstoff- und Ammoniak Produktion für die chemische Industrie netzdienliche Speicher auf Verteilebene, die sowohl die Mittags PV Peaks als auch nächtlichen Windstrom aufnehmen können.
Hallo,
nun stellt sich die Frage warum sollte sich ein Balkonkraftwerk Besitzer drosseln lassen.
Mit Unterzeichnung der Antragstellung wird an der Stelle sofort der Verzicht auf eine Einspeisevergütung unterschrieben.
Laut unserer Politik darf sich ein Ferrariszähler mit Anschluss eines Balkonkraftwerkes rückwarts drehen sprich wird dort eingespeist verdient auch der Balkonkraftwerkbesitzer das was er regulär für den Strom bezahlen würde.
Das Smart Meter Rollout kann nicht funktionieren da kein Hersteller oder Energieversorger das passende Back End hat um die Zählerwerte auszuwerten.
Es muss nach wie vor die Einspeiseleistung händisch eingetragen werden da das System nur die Bezugsleistung automatisiert darstellen kann.
Die Regelung über den Smart Meter wäre denkbar unter Anbetracht das überall Fachkräfte fehlen kann die Überwachung so nicht gewährleistet werden.
Nachzudenken wäre auch wie eine komplette Ortsnetzstation des Energieversorgers überwacht werden kann da sich das Problem ja auf die nächste Netzebene auswirken kann.
Fragwürdig wäre dann auch der Einsatz einer künstlichen Intelligenz um diese unendliche Datenflut überhaupt noch zu händeln.
@Enrico,
„Das Smart Meter Rollout kann nicht funktionieren da kein Hersteller oder Energieversorger das passende Back End hat um die Zählerwerte auszuwerten.“
Also hier in Norwegen funktioniert das schon seit ca 10 Jahren.
Vielleicht sollte sich der Nichtschwimmer (Deutschland) mal eine neue Badehose zulegen.
Anlagen über 25 kWp haben einen Funkrundsteuerempfänger, FRE, mit dem jetzt bereits eine Abregelung der Erzeugungsleistung möglich ist.
Bisher ist es eben einfacher eine große Anlage abzuregeln und dafür zu entschädigen als viele kleine.
Früher haben sogar Anlagen ab 5 kW einen FRE benötigt.
Insgesamt fehlt mir in dem Artikel, dass EEG §19 (3a) angepasst werden sollte, d.h. keine Trennung zwischen Ladebetrieb und Einspeisebetrieb für Batteriespeicher.
Wenn Kohlestrom zu Dumpingpreisen hergestellt wird und dieser durch eine Batterie in eine Hochpreisphase gebracht wird, dann ermöglicht die Batterie mehr EE Strom in der Tiefpreisphase und verdrängt zugleich Kohlestrom in der Hochpreisphase in der es meist wenig EE gibt.
@Fell
Zitat: „Hilfreich wäre es auch, eine höhere Vergütung zu zahlen, wenn im Netz ein hoher Strombedarf besteht, und keine Vergütung zu gewähren, wenn das Netz aufgrund der Einspeisung von Ökostrom ausgelastet ist. Der Anlagenbetreiber sollte in diesen Fällen den Strom idealerweise zwischenspeichern, anstatt abzuregeln. So könnte er den Strom zu Zeiten höherer Vergütung wieder einspeisen und dadurch die finanziellen Verluste durch Abregelungen ausgleichen.“
Das eine ist immer das Reden an für sich. Klingt sogar plausibel, wenn ich einfach nur lese und mein Hirn Größenteils ausschalte und nicht mitdenke.
Schon mal eine Wirtschaftlichkeitsrechnung zu diesen Absatz gemacht?
Sprich: Ein heutiger Akku schafft um die 8.000 – 10.000 Zyklen. Aber die Preise sind immer noch so hoch, dass ich das Investierte vor dem Akkutot niemals reinbekomme.
Es müsste somit eine 2te Vergütung hinzukommen: direkte Einspeisung auf PV oder Einspeisung aus Akku (gern auch aus dem Auto).
Aktuell gibt es um die 8 cent EEG für Einspeisung. Darf sich jetzt jeder mal ausrechnen, wieviel Zyklen man braucht um erstmal +/- 0 zu kommen.
Beachtet bitte dann noch: Nicht jetzt in Web hotten und n billigen Akku raussuchen und dann Excel quälen. Batterien (AA oder AAA) habe ich im Schrank etliche. Alleine bringen die aber nichts.
Wechselrichter und eine Elektrofachkraft sind auch Notwendig. Dass eine Batterie dann auch noch im Markenstammregister eingetragen werden muß lasse ich dann hier mal aussen vor. Sprich: Zusätzlicher Aufwand.
MEINER Meinung nach müssten 3 Dinge Regierungsseitig passieren.
1: Massive Investitionen/Forschungen in Redox Flow Batterien. Sprich: Salzwasserbatterien. Unbrennbar und nicht umweltschädlich und auch nicht Ressourcenabhängig. Salzwasser haben wir massig.
Grund: Keine Zyklen. Somit wäre es mir als „Investor“ egal ob RIO nach 2-5-10 Jahren. Kommen wird sie sicher.
2: Forschung/Investitionen an einen (von mir aus) Volkszähler oder Management oder so.
Das Gerät (z.B. ein Raspberry PI oder ähnliches) was meinen Speicher dann sagt, wie ganz genau die Sonne scheinen wird.
Beispiel:
https://www.windy.com/de/-Men%C3%BC/menu?solarpower,52.549,13.447,10,i:pressure
Oder das Wetterradar wo JEDE Wolke angezeigt wird:
https://www.windy.com/de/-Men%C3%BC/menu?radar,52.508,13.373,10
Problem hier: Es gibt durchaus eine API die nicht wie oben genannt Daten in Echtzeit darstellt sondern auch eine Voraussage. 1h vorher sogar ganz genau. 15min sogar jede einzelne Wolke.
Mit solchen Daten kann dann (gerne auch eine lernende KI) sehr genau genannt werden, wann mir vielen KW zur Verfügung stehen. Und erst dann kann man auch etwas genauer Planen und sagen, dass in diesen Zeitfenster ein Waschgang oder ähnliches anspringen kann. Smarte Waschmaschinen/Geschirrspüler etc. gibt es ja schon. Nur ohne Vorhersage bringen diese wenig.
Jetzt werden ein paar Schlaumeier natürlich sagen: Gibt es ja schon. Korrekt.
Problem nur: Meist überteuert Kostenpflichtig. Die monatlichen Abo-Kosten sind sinnfrei. Klar spart es Strom… aber meist kostet es um die 10€ aufwärts. Die Ersparnis ist somit nicht sehr hoch bzw. fast nicht gegeben. Rechnet sich nur im Winter. Im Sommer ist es fast egal, wann ich Tagsüber Maschine XY anschalte. Problem 2 hier: Meist nur Gerätebezogen. Sprich: man muß genau die vorgeschriebenen Typen von Wechselrichtern oder SmartMeter haben. Es muß ein einheitlicher Standard her. Und dann ein Gerät was nicht gewinnorientiert verkauft werden muß. Und da kommt halt nur einer in Frage: Die Regierung.
Ich möchte ein Gerät einmalig kaufen und dieses dann ohne Abo- oder Cloud-Zwang betrieben.
Dann wäre das mit den Verbrauch auch erfassbar und für den Netzbetreiber zweckdienlich.
3: Abschaffung vom Cloud-Zwang. Selbst wenn Punkt 2 nicht kommen wird, würde ich kein digitales Gerät anschaffen wo Firma XY von heut auf morgen Insolvenz geht oder der Meinung ist, es nicht weiter betreiben zu wollen und es einfach abschalten und dadurch massiven Elektroschrott (obwohl noch lauffähig) zu hinterlassen. DASS DAS bis heute nicht reglementiert worden ist ärgert mich bis heute.
Wieviel mein Staubstauger maximal Verbrauchen darf… und welchen maximalen/minimalen Biegeradius eine Gurke haben darf = DAS ist geregelt. Aber diesen Digitial-Zwang bis heute nicht.
Im Jahr lese ich 2-3 mal das irgendein Produkt eingestellt wird und bedingt durch Cloud-Zwang unbrauchbar wird. Millionen Geräte unbrauchbar + Elektroschrott.
Und das wird sich die nächsten Jahre noch verstärken. Aber irgendwie will das wohl keiner sehen (?)
Nun ja… das Fazit:
Es müsste wirklich viel passieren, damit das vorgeschlagene von H.Fell nur ansatzweise Realität wird.
Dafür müsste aber Geld investiert werden, das ja bekanntlich nicht vorhanden ist. Und somit ist und bleibt es wieder nur mal Gerede.
„dass in diesen Zeitfenster ein Waschgang oder ähnliches anspringen kann. Smarte Waschmaschinen/Geschirrspüler etc. gibt es ja schon“
wo gibt es extern ansteuerbare Hausgeräte?…. würde ich sofort kaufen! Auch wenn lediglich über offene Schnittstelle startbar (z. B. MQTT) . Hab ich noch nirgends auf dem Markt gefunden!
Das Verteilnetz ist leider nicht so einfach wie sie abnehmen.
Die Spannung kann in der Nähe vom Ortsnetztrafo total in Ordnung sein, zeitgleich
beim entferntestem Kunden schon zu hoch.
Somit werden die Kunden ungleich abgeregelt.
Was natürlich unfair ist.
Ich empfehle ihnen, die Grundlagen der Netztechnik nochmals zu studieren. Man lernt nie aus.
Eigentlich könnte ES doch wohl einfach geregelt werden ?!
Die Netzspannung ist abhängig von Angebot und Nachfrage des Stroms –
steigt also bei hohem Angebot und vergleichsweise niedriger Nachfrage an.
Also liesse sich doch wohl -per Netzspannung als Indikator- die Einspeise-Leistung von PV-Anlagen so sanft wie vollautomatisch auf-und ab-regeln ?!
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
E Autos als potentielle Speicher?
Technisch ist es möglich, und es ist auch denkbar, dass einige E Auto Besitzer ihr Gefährt dazu nutzen. Aber die Möglichkeit sollte nicht überbewertet werden, denn ein besseres Argument für Verbrenner kann ich mir gerade nicht vorstellen. Ein Auto wird angeschafft um der eigenen Mobilität willen, die Diskussion über bidirektionales Laden ist alles andere als hilfreich.
@ Herr Fell:
Warum fallen Sie der dezentralen PV Erzeugung so in den Rücken ?
Damit legen Sie die Axt an die verbleibende Säule der dezentralen PV:
– Akt 1: Beseitigung des Verbrauchsvorranges (2010) und in der Folge das EE Verramschen an der Börse.
– Akt 2: Von der EEG kWh-Umlage in die Steuerfinanzierung (2022)
– Akt 3: Abregeln der Leistung nach Netzfürstengutdünken (… und vielleicht letzter Akt) !
Es gibt keine Probleme im Niederspannungsnetz. Durch die weitere eMobilität und Wärmepumpen wird der Anteil der EE irgendwo bei 60 – 70% in den nächsten Jahren verharren. Und die dezentrale PV dürfte vielleicht bei 20% – 30% liegen, also überhaupt keine Rede von „Gefährdung der öffentlichen Stromversorgung“.
Was es gibt sind fossile Erzeuger, die keine lukrativen Preise für Kohle-/Gasstrom mehr erzielen können !
Sie müssen negative Preise ( https://reneweconomy.com.au/rooftop-pv-takes-biggest-bite-yet-out-of-coal-as-fossil-fuels-and-demand-hit-new-lows/ ) bieten, damit sie ihre Erzeuger nicht abschalten müssen, was wiederum noch höhere Kosten für sie verursachen würde. Zugleich versuchen sie dyn/flex Tarife zu etablieren, um fossile Kraftwerke über die Nacht zu bringen.
Aber das ist doch das Ziel, fossile Erzeugung darf sich nicht mehr lohnen, damit auch „Dino’s“ endlich einsehen: EE sind günstiger! Wir brauchen Flexibilität in den Verteilnetzen (20 kV) und die kommt über die negativen Preise und nicht durch zusätzliche Kosten bei der dezentralen PV.
Die Steuerung von PV-Dachanlagen (<25 kWp) für nur wenige Stunden, beinhaltet unverhältnismäßig hohe Kosten für den einzelnen Haushalt. Dazu IT Rechenkapazitäten und überflüssige Aufwendungen in die Auswertung von persönlichen Daten. Insbesondere der Stromverbrauch gibt einen detaillierten Einblick in die persönlichen Gewohnheiten – und dem kann sich keiner entziehen, FB, TikTok, „X“ schon.
Die alte 70% PV Abregelungsregel wurde ja auch abgeschafft, weil sie einfach sinnlos war, wir brauchen dezentrale PV Erzeugung. Besser sind Quartierspeicher, die diesen Überschuß (sofern überhaupt vorhanden) regional verwerten, entweder als Netzdienstleistung oder als Puffer für die Nacht (dezentraler Kapazitätsmarkt).
Insbesondere eAuto’s und DC-BiDi Lösungen werden zukünftig zu Gamechangern, wenn sie endlich verfügbar wären. Die Anwendung V2H braucht auch keine neuen Anreize und Gesetze, sondern nur verfügbare Produkte !
Selten so viel Schwachsinn, wie in ihrem Kommentar gelesen.
Bei den dynamischen Preise wiedersprechen sie sich selber. Zuerst sagen sie, es sei ein Werk der Fossilen. Später fordern sie Flexibilitäten mit negativen Preisen.
„Keine Probleme im Niederspannungsnetz netz“ Wenn’s nicht so wichtig wäre würde ich lachen.
Sie schreiben von 20-30% PV. Jahresdurchschnitt Werte als Messgrösse zu verwenden ist einfach nur falsch. Verteilnetze werden auf die max. Belastung ausgelegt, nicht auf Durchschnittswerte.
Abschaffung 70% Regel war politisch motiviert und nicht weil es nicht sinnvoll war.
Ich glaube nicht, dass Erneuerbare auf kurze Sicht günstiger sind, als Fossil-Nukleare. Nach heutigen Preisen werden die Erneuerbaren spätestens dann teurer, wenn alle notwendigen Speicher in Betrieb sind. Auch ohne Speicher sind die Erneuerbaren teurer als ein rein Fossiles System, weil sie die Fossilen als Backup für Dunkelflauten (man könnte auch, etwas weniger polemisch aber auch weniger griffig von „Phasen der Minderproduktion“ reden) brauchen.
Auf lange Sicht sind sie natürlich günstiger, weil die Kosten der CO2-Deponierung in der Atmosphäre entfallen. Wie hoch diese Kosten sind, und wann sie sie von wem zu bezahlen sein werden, ist natürlich umstritten. Und es gibt immer genug Zeitgenossen, die hauptsächlich ihren eigenen Arsch sehen, der es schön warm und weich haben soll. Die Lebensperspektiven zukünftiger Generationen oder Menschen in anderen Weltgegenden sind denen egal.
Bei den zu erwartenden Kostenvorteilen, die bei wichtigen Techniken noch zu erwarten sind (Elektrolyse, Batterien, Stromerzeuger), werden die Erneuerbaren sicher auch noch billiger, während die Kosten der Fossilen durch aufwendigere Gewinnung (Ölsande, Fracking, …) immer weiter steigen.
@E.Wolf,
Super Beitrag, allerdings mit der Einschränkung, dass Nachts auch die doch sehr starke Energieproduktion durch Windkraft unterwegs ist; nicht nur ausschließlich herkömmliche fossile befeuterte Kraftwerke. O.K.
@Herr Fell,
die kritische Situation war schon vor mehr als 10 Jahren vorherzusehen.
In einem früheren Beitrag hatte ich erwähnt, dass den Netzversorgern die Handlungspartner als bisherige Kraftwerksbetreiber ausgehen werden und diese einer Vielzahl an anonymen Produzenten (der PV und Wind-Anlagen) gegenüberstehen werden.
Hat sich etwas auf der Seite der vier großen Netzversorger getan?
Ich kenne kein Konzept für eine annähernde Netzregelung durch die Netzversorger.
Der Einfluß der Netzargentur für den Auftrag der Stabilisierung der Netzfrequenz mit dem Köcher der Regelenergie bleibt eher auch im dunklen und eher kostspieligem Bereich.
Auch kenne ich kein Projekt meiner Stadtwerke, sich um die Unter- oder Überversorgung des Versorgungs-Netzes zu sonnigen oder auch frostigen Zeiten aktiv kümmern zu wollen.
Stadtwerke sind aufgrund ihrer Definition zu Energieversorgung der Gemeinden da und erwirtschaften meist nebenbei einen gehörigen Überschuss, der Ihnen in Ihrer Bilanz allerdings durch die angegliederten und meist defizären Bäderbetriebe wieder abgenommen wird.
Beinfreiheit ist gleich NULL:
Was soll jetzt Ihr Beitrag mit der Erkenntnis, dass bei den „kleineren“ Energieproduzenten ein Handlungsbedarf bestünde.
Einflußnahme durch Verkabelung, Internet oder auch on the Air zur Steuerung unvorstellbar; welche Datenbank sollte wie reagieren? Der Algorythmus würde diverse Gerichte beschäftingen.
Ist es nicht eher Aufgabe einer Energiepolitik, den Akteuren der Energieversorgern entsprechende Auftragspakete zuzuteilen?
Ein Haushalt mit PV versucht heute so wenig als möglich zus. Strom zu beziehen.
Wäre der Grundsatz nicht auch bei Stadtwerken als Ziel zu definieren und die Mittel für entsprechende Maßnahmen bereit zu stellen?
Ich frage mich warum hier eine Steuerung auf Grundlage der Marktentgelte erfokgen soll? Wäre es nicht technisch viel einfacher verpflichtend die Abrgelung die ohnehin in Wechselrichtern und Zählern bereits gemessene Frequenz zu nutzen und bei Überfrequenz die Einspeiseleistung zu drosseln? Das würde die Nachrüstung von störungsanfälliger und manipulationsanfälliger Kommunikationstechnik unnötig machen und wäre sehr schnell umsetzbar. Eine derartige Abregelung existiert bereits in allen WR als Erzeugungsbegrenzung, bekannt durchbdas 50,2Hz Problem vor einigen Jahren.
Auf dieboben beschriebene Weise könnten alle PV Anlagen im gleichen Maße in ihrer Netzeinspeisung beschränkt werden und es wäre relativ manipulationssicher. Potentiell funktioniert die Abregelung auch sehr schnell, da sich die Frequenz im Gegensatz zu anderer Kommunikation relativ synchron in Netz ausbreitet.
Was übersehe ich? Was spricht gegen diese Lösung?
Freundliche Grüße,
Bastian Ansorge
Herr Fell scheint auch zu den Befürwortern der Erneuerbaren zu gehören, die wenig über den eigenen Tellerrand hinausschauen können. Da gibt es nur Speicher in Privathaushalten, und weil die wenig nützen, weder netz- noch systemdienlich arbeiten, hält er die Abregelung von Kleinanlagen für unabdingbar. Wir brauchen aber als installierte Leistung ein Mehrfaches dessen, was als Maximallast auftritt. Schließlich produzieren PV-Anlagen in Mietteleuropa nur 1000 Stunden (von 9000) im Jahr, bei Windkraftanlagen liegt es immerhin zwei- bis viermal (On- bzw. Offshore) so hoch, aber es ist nicht vergleichbar mit den Verfügbarkeitszahlen von fossilen Kraftwerken. Umgekehrt heißt das, dass Erneuerbare in einem relevanten Zeitanteil des Jahres deutlich zu wenig produzieren, auch wenn man einige 100GW Erzeugungsleistung installiert hat. Wo soll dann der Strom her kommen, wenn nicht aus Speichern?
Das Stromsystem der Zukunft sollte so aussehen: 110% des Strombedarfs sollten Erneuerbar erzeugt werden. 10% werden abgeregelt, vor allem aus Netz-Überlastungsgründen, aber auch, weil es sich nicht lohnt, Speicher für die letzte produzierte kWh bereitzuhalten. Pauschale Abregelungen, wie die 70%-Deckelung sind eher zu vermeiden. In den 100% sind die Speicherverluste (besonders der Elektrolyse) enthalten.
Die Verpflichtung zur Netzstabilisierung durch die Übertragungsnetzbetreiber wird erweitert vom Viertelstundenhorizont auf das ganze Jahr. Um das zu gewährleisten, nehmen sie Großspeicher unter Vertrag, die an den richtigen Stellen im Netz platziert werden. Die Steuerung erfolgt durch die Netzbetreiber. Die Bezahlung der Speicherbetreiber wird in Ausschreibungen festgelegt. Neue Speicher bekommen 10-20-Jahresverträge, ältere auch kürzere Laufzeiten. In den Ausschreibungen wird nur über die Bereitstellungsgebühr entschieden. Bei Inanspruchnahme des Speichers wird eine Arbeitsgebühr bezahlt, deren Höhe technologiespezifisch festgelegt wird, und bei der Ausschreibung bekannt ist. Bei längerfristig laufenden Verträgen muss die auch an Veränderungen der Kostenstruktur anpassbar sein.
Private Speicher, auch Großspeicher sollten reele Anschlussbedingungen erhalten, und durch die Vermeidung von Bedarfsspitzen, Erhöhung des Eigenverbrauchs oder Ausnutzung von Preisdifferenzen am Markt Geld verdienen können.
Für Elektrolyseanlagen muss es ein eigenes Marktsegment geben. Sie sind im wesentlichen system- und netzdienlich zu fahren, ebenfalls gesteuert von den Übertragungsnetzbetreibern. Das gleiche gilt für die Rückverstromungsanlagen. Auch hier sind auf eigene Verantwortung laufende Anlagen, die weniger genau von den Netzbetreibern gesteuert werden möglich. Elektrolyseanlagen sind insofern anders zu behandeln als Batteriespeicher, weil ihr Speicherprodukt auch außerhalb des Strommarktes Verwendung findet. Das gleiche gilt für Rückverstromungsanlagen, die zT in KWK betrieben werden, und damit selber entscheiden müssen können, wann sie laufen. Auch der Arbeitspreis ist hier ein komplexeres Problem. Bei Hochtemperaturspeichern wird ebenso nutzbare Abwärme anfallen, die die Rückverstromung von zwei Anforderungen abhängig machen wird: Strommangel oder Heizwärmebedarf.
Die Angst vor Speichern bei den Erneuerbaren muss ein Ende haben!
Kompliment JCW. Ihre Analyse ist weitgehend genau das wo es hingehen muss. Die Frage ist nur, wer kümmert sich um ein vernünftiges funktionierendes Gesamtkonzept. Unser Hauptproblem ist die ahnungslose Politik, die sich zu leicht manipulieren läßt. Wenn es um viel Geld geht, ist halt jeder mächtige Apparat anfällig. Unsere Ministerien sind leider nicht neutral und fühlen sich nicht dem Volk verpflichtet. Traurig aber wahr. Nicht Wissen ist entscheidend, sondern Macht.
Falsch.
Sie müssen nicht , sie könnten.
Sie wurden mit privatem Geld errichtet ; ohne Zuschuss oder Abschreibung im Privathaushalt und befinden sich hinter der Eigentumsgrenze , sprich dem Zähler.
Ihr Nutzen kann gegen entsprechende Bezahlung stattfinden , genauso wie bei BiDi Autos. Bei BiDi vermisse ich generell die kritische Würdigung der Transmissionsverluste und den Prozentsatz der tatsächlich nutzbaren Kapazität der Gesamtautobatterie.
Etwas weniger Schaum und etwas mehr kritische Reflexion stünde dem Autor gut an