15 Prozent mehr Solarstrom in den ersten drei Quartalen

BDEW, ZSW, Bruttostromverbrauch, Erneuerbare, Januar bis September 2024

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Rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs sind in Deutschland in den ersten drei Quartalen von Erneuerbaren-Anlagen gedeckt worden. Dies sei ein Plus von knapp vier Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Basis vorläufigen Berechnungen am Dienstag mit.

Bislang erreichten die Erneuerbaren demnach in jedem Monat einen Anteil von mindestens 50 Prozent – er variierte zwischen 53 und 59 Prozent. Besonders zulegen konnte dabei die Photovoltaik. Mit 65 Milliarden Kilowattstunden trug sie 15 Prozent mehr zur Deckung des Stromverbrauchs bei als noch im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Im Juni erzeugten die Photovoltaik-Anlagen erstmals mehr als zehn Milliarden Kilowattstunden Strom, wie es weiter hieß. Der bisherige Höchstwert sei mit 10,6 Milliarden Kilowattstunden im Juli zu verzeichnen gewesen. Auch im August knackten die Photovoltaik-Anlagen nochmals die Marke und erreichten mit 10,1 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erneut den Wert aus dem Juni. Die Ursache dafür liege vorrangig am hohen Photovoltaik-Zubau im vergangenen und diesem Jahr.

Insgesamt ist die Bruttostromerzeugung nach den Daten in den ersten drei Quartalen um zwei Prozent zurückgegangen. Sie lag bei 366 Milliarden Kilowattstunden, von denen 217 Milliarden Kilowattstunden aus erneuerbaren Quellen stammten. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 201 Milliarden Kilowattstunden. Mehr Strom als die Photovoltaik-Anlagen erzeugten mit rund 80 Milliarden Kilowattstunden die Windparks an Land. Die Offshore-Windparks kamen auf knapp Milliarden Kilowattstunden, während Biomasse rund 33 Milliarden Kilowattstunden und die Wasserkraft etwa 17 Milliarden Kilowattstunden beitrugen.

Die Erzeugung der konventionellen Kraftwerke lag nach Angaben von BDEW und ZSW bei rund 149 Milliarden Kilowattstunden. In den ersten drei Quartalen 2023 waren es noch mehr als 166 Milliarden Kilowattstunden.

Neben dem Anteil von 56 Prozent am Bruttostromverbrauch ergibt sich aus den Daten auch ein Anteil von gut 59 Prozent an der Bruttostromerzeugung in den ersten drei Quartalen. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Anteil noch bei 54 Prozent.

„Dass mittlerweile konstant mehr als jede zweite Kilowattstunde Strom, die in Deutschland verbraucht wird, erneuerbar ist, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Damit wir den grünen Strom auch vollständig nutzen können, ist es neben der Entwicklung von Speichern zentral, dass der Netzausbau mit dem der Erneuerbaren Schritt hält.“ Der BDEW forderte von der Bundesregierung, bestehende Hemmnisse zu beseitigen. Auch in wasserstofffähige Gaskraftwerke müsse investiert werden, um eine gesicherte Leistung zu haben, wenn Photovoltaik und Windkraft keinen Strom lieferten, so der BDEW. „Es ist daher gut, dass die Bundesregierung kürzlich den Entwurf für das Kraftwerkssicherheitsgesetz vorgelegt hat. Der Gesetzgebungsprozess sollte nun zügig vorangehen, damit die Ausschreibungen für die wasserstofffähigen Gaskraftwerke so zeitnah wie möglich beginnen können“, sagte Andreae weiter.

Frithjof Staiß, geschäftsführendes ZSW-Vorstandsmitglied stimmte dem zu und ergänzte: „Mit dem Wasserstoffbeschleunigungsgesetz sollen nach dem Willen der Bundesregierung wichtige Weichen für einen schnellen Markthochlauf von grünem Wasserstoff gestellt werden, indem der Auf- und Ausbau von Anlagen und Infrastrukturen, insbesondere auch für die Erzeugung mittels Elektrolyseuren, die Speicherung und den Import von Wasserstoff beschleunigt wird. Für solche Vorhaben muss bei Abwägungen im Zulassungsverfahren von wenigen Ausnahmen abgesehen ein überragendes öffentliches Interesse berücksichtigt werden.“

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