Bereits vor einigen Tagen schlug die Meldung Wellen, dass die Energie AG Oberösterreich zu Ende Juni die Photovoltaik-Einspeiseverträge von rund 20.000 Kunden gekündigt hat. Zunächst hieß es, dass diejenigen Kunden davon betroffen seien, die bisher eine garantierte Vergütung von 15,73 Cent pro Kilowattstunde auf den überschüssig eingespeisten Solarstrom erhielten. Nun liegt pv magazine ein Kündigungsschreiben vor, das zeigt, dass auch Kunden mit einem Tarif von 8,91 Cent pro Kilowattstunde davon betroffen sind. Außen vor sind demnach einzig Kunden mit einer Zusage über 4,5 Cent pro Kilowattstunde für den eingespeisten Solarstrom.
Der Energieversorger bietet den Kunden an, in den neuen Tarif „Team Sonne Loyal Float“ zu wechseln. Die Energie AG Oberösterreich verweist bei ihrem Vorgehen auf andere Unternehmen, die bereits einen solchen „dynamischen Tarif“ anböten. Man nehme „auf diese sehr schwankenden Marktgegebenheiten Rücksicht“ und sei „damit marktkonform“, erklärte eine Sprecherin des Energieversorgers auf Anfrage von pv magazine. Die Energie AG befasse sich als Versorger selbst massiv mit dem Thema Negativpreise, was daran liege, dass mehr Solarstrom produziert werde, als verbraucht werden kann. „Der Überschuss muss am Markt zu stark schwankenden Marktpreisen verkauft werden“, sagte sie weiter.
„Mit dem neuen Tarif garantiert die Energie AG eine Untergrenze von 2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde“, sagte die Sprecherin. Voraussetzung sei jedoch ein Strombezug bei der Energie AG. Genau hierbei gibt es Kritik, denn der Energieversorger verlangt von den Beziehern einen Arbeitspreis 23 und 26 Cent pro Kilowattstunde. Die Bezugspreise würden dabei nicht an den volatilen Markt angepasst. Für die Besitzer von Photovoltaik-Anlagen, die einen Vertrag mit der Energie AG haben, bleibt jedoch kaum eine Wahl. Wenn sie das Angebot für einen Wechsel in den neuen Tarif nicht annehmen, läuft der bestehende Vertrag zu Ende Juni aus.
Die Empfehlung des Energieversorgers an die Kunden ist, ihre Photovoltaik-Anlage so zu dimensionieren, dass sie sich am eigenen Energieverbrauch orientiert und damit den Eigenbedarf der Betreiber abdeckt. „Ergänzend dienen Batteriespeicher, um den überschüssigen Strom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen“, so die Sprecherin. Bei der Energie AG hält man auch das neue Angebot, das sich am Referenzmarktwert orientiert, für passabel. „Mit der Angleichung der Einspeisevergütungen an die Marktpreisentwicklung bleiben die Photovoltaik-Anlagen weiterhin sehr attraktiv, allerdings werden zugunsten der Haushalte ohne Photovoltaik-Anlagen keine ungerechtfertigt hohen Zusatzeinkommen dadurch erzielt“, sagte die Unternehmenssprecherin.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Hallo habe eine 5kw Anlage for einem Jahr gemacht. Da sich der Stromkreis verdoppelt hat?Wurde gesagt wegen dem Gaspreise. Habe in dem einen Jahr für meinen Überschuss Strom gutes Geld bekommen. Da es gut gefördert wird dachte ich machen noch einmal 10Kw da zu .Weil die Grünen Sagten mir brauchen mehr PV Strom.Jetzt gibt es so wenig für 1kw Strom. Das das ganze unrentabel ist da ein Speicher nicht leistbar für mich ist. Die Grüne Umweldministerin Gewesler soll sich schemen. Reine verarschung fon Leuten. Mann soll was für die Umweltschutz tun. Die PV Anlage bringt wieder nur den großen Energiekonsernen was. Wir kleinen werden nur abgezockt!!
Eine Frechheit ist das, zuerst wird den Bürgern und Firmen vorgegaukelt wir stehen vor dem Blackout, man solle investieren in erneuerbare Energie und dann werden Verträge gekündigt. Die Länder und der Staat sollen sich schämen das Vertrauen so zu missbrauchen! Es ist zum Kotzen in diesem Land!
Die Dummheit der Menschen, die nicht rechnen können und sich da reinreiten lassen finde ich zum Kotzen.
Das deutsche System mit festen Einspeisevergütungen für 20 Jahre ist in vieler Hinsicht besser: Da verdient sich niemand eine goldene Nase, die Anlagen sind durchfinanziert und die Stromverbraucher bekommen den umweltfreundlich erzeugten Strom, den sie sich wünschen.
JCW schreibt.
die Stromverbraucher bekommen den umweltfreundlich erzeugten Strom, den sie sich wünschen.
@ JCW
Aber nur im Eigenverbrauchsmodus bekommen die deutschen Verbraucher umweltfreundlichen Strom den sie sich wünschen. Bei der normalen Volleinspeisung geht der deutsche EEG Strom virtuell an die Börse, und wird dort zu Graustrom degradiert, bevor er wieder zurück kommt an deren Steckdose. Dem Ziel Energiewende kommt der optimierte Eigenverbrauch, den die Versorger in Österreich empfehlen, weitaus näher.. Die goldene Nase verdienen sich in Deutschland diejenigen, die mit der Volleinspeisung Geld verdienen.
Siehe hier: https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat….Billig an der Börse Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Nur wenn die Erneuerbaren wieder zwingend in die Bilanzkreise gewälzt würden, wie das bis 2010 Gesetz war, hätten die deutschen ihren gewünschten umweltfreundlichen Strom auch „Umweltfreundlich“ an ihren Steckdosen.
Man muss schon die Zusammenhänge kennen und berücksichtigen, um sich ein Bild zu machen.
Dafür muß der deutsche Steuerzahler den Kopf hinhalten: 20 Milliarden Euro pro Jahr kostet der EEG-Spaß, weil der erzeugte Strom nichts wert ist. Das EEG ist auch hierzulande am Ende. Und der Stromkunde hat auch nichts davon, der Strom ist und bleibt teuer.
Genetiker schreibt
Dafür muß der deutsche Steuerzahler den Kopf hinhalten: 20 Milliarden Euro pro Jahr kostet der EEG-Spaß, weil der erzeugte Strom nichts wert ist.
@ Genetiker
„Wertlos“ bleibt Ihr Kommentar, wenn Sie so einfach 20 Milliarden in den Raum stellen, und nicht mit Daten und Fakten belegen können, für was diese Milliarden gebraucht werden.
Die sind so kurzsichtig dass es schon weh tut.
Ja ich werde den Eigenverbrauch optimieren und ganz unabhängig von diesem xxxxx werden dann können sie schauen mit wem sie noch Geld verdienen.
Damit PV-Besitzer keine ungerechtfertigt hohen Einkommen bekommen???? Die Anlagen waren nicht geschenkt! Bei diesem Preis kann sich die Anlage ewig nicht amortisieren. Ungerechtfertigt hohe Gewinne macht die Energie AG mit unserem Billigstrom! 😡👊
Ich hatte gedacht, in Österreich hätte es Investitionskostenzuschüsse gegeben? Die Energie AG macht, so weit ich das beurteilen kann, keine „ungerechtfertigt hohen Gewinne“. Sie kann nur das bezahlen, was sie sonst am Markt bezahlen müsste, schließlich ist sie nicht das Sozialamt und auch keine Förderstelle für Erneuerbare Energien.
Man sieht an den Ratschlägen („orientieren Sie die Größe ihrer Anlage an der Höhe ihres Eigenbedarfs“), dass das österreichische Fördersystem die falschen Anreize setzt. Die Dächer werden dann nicht vollgemacht, wie es sinnvoll wäre, sondern nur teilbelegt.
Die Krux im europäischen Strommarkt ist immer noch, dass die fossilen Stromerzeuger keinen kostendeckenden Beitrag dafür zahlen müssen, dass sie die Atmosphäre als Mülldeponie für CO2 nutzen dürfen. Auf diese Weise drücken sie die Marktpreise, so dass die Erneuerbaren nicht das erzielen können, was sie wert sind. Nach den derzeitigen Weichenstellungen (steigende CO2-Abgaben) wird sich das aber zuungusten der Fossilwirtschaft ändern. Wollen wir hoffen, dass nicht Parteien ans Ruder kommen, die diese Entwicklung umkehren wollen, wie in Deutschland AfD und FDP.
@ gertrude mair
Optimieren Sie ihren Eigenverbrauch mit einem Heimspeicher, dann amortisiert sich ihre Anlage auch. Dazu kommt, dass jede kWh billigen Ökostrom die Sie selbst verbrauchen, eine weniger ist, mit denen die Energie AG Geschäfte machen kann.
JCW schreibt.
Die Krux im europäischen Strommarkt ist immer noch, dass die fossilen Stromerzeuger keinen kostendeckenden Beitrag dafür zahlen müssen, dass sie die Atmosphäre als Mülldeponie für CO2 nutzen dürfen. Auf diese Weise drücken sie die Marktpreise, so dass die Erneuerbaren nicht das erzielen können, was sie wert sind.
@ JCW
In Deutschland erzielen die Erneuerbaren nicht das was sie wert sind, weil sie quasi als Überschuss an der Börse verramscht werden müssen
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:..Die Verordnung zum EEG-Ausgleichsmechanismus (Ausgleichsmechanismenverordnung – AusglMechV) ist eine zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2010) erlassene Rechtsverordnung. Sie ändert die Vermarktung des ab 1. Januar 2010 aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms. Dieser muss seit Inkrafttreten der Verordnung durch die bundesweiten Übertragungsnetzbetreiber verkauft werden, anstatt dass er wie zuvor von den Versorgungsunternehmen der Endverbraucher abgenommen wird. Zitat Ende.
„Kannibalisierung“ nennt man das in Insiderkreisen.
Siehe hier:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/studie-zur-energiewende-strom-aus-erneuerbaren-kannibalisiert-sich-selbst/11661354.html
Zitat:…Strom aus Erneuerbaren kannibalisiert sich selbst Zitat Ende.
Das könnte nicht passieren, wenn die Erneuerbaren noch in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt würden, wie das bis 2010 Gesetz war. Dann wären diese beim Vortags Handel ( Day Ahead ) gesetzt, und Wert erhaltend verkauft, das heißt diskriminierungsfrei – wie europarechtlich vorgeschrieben – verkauft.
Franz Schacherbauer
2. Juni
Unsere größten Versager sind wieder einmal unsere Politiker, sowas soll man demnächst wählen . ORF u. Energie AG. Ist die größte M…..
In Österreich.
Bitte keine Falschinformationen vertreiben. Wer selber PV Produktion hat fährt mit dynamischen Strombezugspreisen deutlich schlechter als mit den gemitteltem Preis nach Standard Lastprofil. Die dynamischen Preise sind genau dann niedrig, wenn man selber produziert und keinen Strom aus dem Netz zieht. Dafür zahlt man in Zeiten ohne PV Produktion mehr für die Abnahme als der gemittelte Strompreis.
Genau so ist das. Deshalb sind ja auch die tollen Strompreise von Enpal und 1komma5 Rohrkrepierer, es hat nur keiner verstanden, WANN DENN der Strom günstig ist (nämlich genau dann, wenn meine eigene Anlage performt)
@ Thomas2
Die Aussage ist mir etwas zu pauschal.
Es kommt stark darauf an:
– wo man wohnt (Bayern vs. Schleswig-Holstein)
– und vor allem: wann und wie viel Energie man benötigt.
Gerade in den dunkleren Monaten haut die Windkraft so einiges raus. Sie dürfen dann keinen Durchschnitt ziehen und am Ende eine Summe darunter legen. Schließlich passt man als Verbraucher mit diesen Tarifen sein Verhalten an. Bei der Wärmepumpe, Essenkochen etc. mag das keine großen Auswirkungen haben (wobei auch da Heimspeicher und Großspeicher ein interessantes Feld eröffnen).
Bei 3-4 Tagen Starkwindlage, was durchaus häufig vorkommt, ist es daher heute möglich, diejenigen Speicher zu laden, die flexibel genug dafür sind. Das sind u.a. EVs. Das wiederum hat preissenkende Effekte bzgl. der Nachfrage bei den Schwachwindphasen danach. Sie sehen vor Ihrem innere Auge vielleicht das +/- Abhängigkeitsdiagramm. Die Bausteine sind miteinander stark vernetzt. Wären sie das nicht – und es wäre einfach nur eine unflexible Nachfrage bei flexiblem Angebot – dann wäre Ihre Analyse des Nutzens dyn. Tarifer vermutlich wahr.
Beispiel:
– EV mit 70 kWh Speicher.
– WP mit 2 kW Leistung, 8 Stunden am Tag
Pro Woche wären das als einfache Rechnung für die WP also 7 * 8 * 2 = 112 kWh (ja, ich weiß, sehr negatives Beispiel, weil die WP natürlich moduliert und nicht die ganze Zeit Volllast fährt etc., aber muss ja irgendwie rechnen).
Sagen wir pro Woche einmal EV vollladen.
An den 112 komme ich nicht vorbei. Dort wird sich mit 50% Hoch- und 50% Tiefpreis bei dyn. Tarifen also ein Schnitt bilden.
Die 70 für das EV jedoch werden bei Niedrigpreis voll- und nachgeladen. Sagen wir 3 Tage nacheinander.
Sie ahnen vllt wo ich hin möchte? Die 70er senken wiederum die Nachfrage für die anschließende Hochpreisphase etc. Am Ende ist es so ein Sparen, weil man durch gezieltes Verhalten die Nachfrage signifikant in Richtung Tiefpreisphase verschiebt.
Und das tolle daran: Das ist einfach mal Fakt und heutige Realität, und keine Gedankensammlung nach dem „hätte-könnte-ach-wäre-doch Prinzip“.
Das mit dem Kappen der Preisspitzen, wenn man mit seinen flexiblen Verbrauchern dann nicht ans Netz geht, wenn die Preise hoch sind, stimmt schon. Allerdings steht dem auch eine Preiserhöhung in den Niedrigpreiszeiten gegenüber. Insgesamt werden die Ausschläge der Preiskurve nach oben und nach unten geringer. Im Prinzip ist das nichts schlechtes, es verringert aber die Vorteile, die man mit dem preisangepassten Verbrauch erzielen kann. Letztlich bleiben da nur ct-Beträge, die keinen Hund hinter dem Ofen vorlocken können, außer ein paar Freaks vielleicht.
Wenn man wenig Bürokratie und sichere Renditen haben will, dann ist die Volleinspeisung die bessere Variante, aber mit auf 20 Jahre garantierter Einspeisevergütung. Sonst spekuliert man auf das nächste Unglück (Krieg, Kraftwerksunfälle, Versorgungsengpässe), die einem die zur Finanzierung notwendige Sonderdividende verschaffen.