Liebe auf den zweiten Blick

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Mal Hand aufs Herz! Wie viele Projektentwicklungen für Solaranlagen oder Windparks sind bei Ihnen bereits gescheitert?

Sie haben eine Fläche identifiziert, die Eigentümer ermittelt, den Netzanschluss geregelt, einen Vorvertrag abgeschlossen und am Ende sprang wieder einmal die Gemeinde quer und hat das Projekt gekippt.

Diese gescheiterten Projekte sind inzwischen wichtige Aktivposten, die man erneut angehen sollte. Denn wir haben noch immer einen Versorgungsnotstand, auch wenn sich das durch den milden Winter und die neuen Gasterminals noch nicht so durschlagend ausgewirkt hat. Trotzdem sprechen die massiv gestiegenen Energiepreise eine deutliche Sprache. Auch ist das Problem für die kommenden Jahre noch längst nicht behoben!

Wenn diese Argumente allein noch nicht ausreichen sollte, so gibt es gerade in Mittel- und Süddeutschland noch weitere gute Gründe für eine erneute Aufnahme der Gespräche mit der Gemeinde. Laut dem folgenden aktuellen „Zeit“-Artikel sind allein in Baden-Württemberg 970 von 1101 Gemeinden potenziell von Hochwasser durch Starkregen betroffen. Bei Extremereignissen ist hier ebenfalls, wie im Ahrtal, mit Schäden im Milliardenbereich zu rechnen. Ähnliche, wenn auch nicht ganz so flächendeckende Probleme, finden wir in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Doch der Ausbau der eigentlich dringend notwendigen Flutschutzmaßnahmen geht nur schleppend voran.

Sobald ein Wind- oder Solarpark auch mit weiteren dezentralen Flutschutzelementen für die Gemeinde verbunden wird, sollte der Weg für weitere Gespräche offen sein. Doch dafür müssen Sie nicht extra zu Flutschutzexperten werden oder Ihr Projekt komplett umstellen.

Es reicht vollkommen, wenn Sie dazu mit einem Kooperationspartner für Flutschutz-Photovoltaik zusammenarbeiten und diese Flutschutz-Projektteile komplett an den Partner auslagern.

Quelle: www.feldraine.de

Die dezentralen Flutschutz Wasserspeicher sind dabei in der Regel nur zehn Meter breit und mehrere hundert Meter lang. Durch die geringe Breite können sie besonders kostengünstig von Solaranlagen überdacht werden. Die Wasserspeicher mit einer etwa zwei Meter hohen Böschung schützen dabei auch gleichzeitig Ihr Gelände vor Überflutungen oder Wassererosion bei Starkregen.

Zudem müssen diese Flutschutzelemente nicht einmal auf Ihrem Gelände stehen, sondern können auf die umliegende Felder ausgelagert werden. Durch die Kooperation und eine geringe Quersubventionierung sind die beiden Projekte untrennbar miteinander verbunden und können von der Gemeinde nur als Ganzes genehmigt werden.

Das Wasser dieser Speicher kann über einen längeren Zeitraum ohne große Verdunstung oder Algenbildung gespeichert werden und steht den mitwirkenden Landwirten in Dürrezeiten zur zusätzlichen Bewässerung zur Verfügung. Dabei sind nicht unbedingt neue Bewässerungseinrichtungen notwendig, da mit den Erosionsschutz und Hangtrennungsanlagen auch immer gleich weitere Drainagen verlegt, die auch zur hoch effizienten unterirdischen Bewässerung benutzt werden können. Auf diese Weise werden die Projekte auch für die umliegenden Landwirte finanziell interessant.

— Der Autor Volker Korrmann ist Diplom-Ingenieur und verfügt über 20 Jahre Erfahrung als Seniorberater. Er ist seit 2011 Geschäftsführer der Ewind Betreiber- und Vertriebs- GmbH und hat im Rahmen dieser Tätigkeit diverse Forschungsprojekte im Bewässerungsbereich in Zusammenarbeit der Humboldt Universität, der Landesstelle Berlin und dem Institut für Olivenbäume in Tunesien durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie unter: https://feldraine.de —-

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