Solar PV Industry Alliance für 30 Gigawatt Photovoltaik-Produktion bis 2025 in Europa

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Mit gemeinsamen Kräften wollen EU-Politiker und europäische Photovoltaik-Hersteller die Wiederbelebung der Solarindustrie auf dem alten Kontinent bewerkstelligen. Am Freitag gründeten sie dafür die sogenannte Solar PV Industry Alliance. Sie strebt an, bis 2025 eine Photovoltaik-Produktionskapazität von 30 Gigawatt in Europa zu erreichen, und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Gegenüber dem Status quo wäre es eine Versechsfachung der Produktionskapazitäten. Die neue Allianz sei ins Leben gerufen worden, um die Finanzierung zu erleichtern. Dafür werde ein speziellen Solarfonds gebraucht, hieß es von Solarpower Europe, einem der Mitgründer der Allianz.

Mit den 30 Gigawatt an Produktionskapazitäten ließen sich 75 Prozent der aktuell benötigten Modulmenge für Neuinstallationen im Jahr in Europa herstellen. „Mit der angestrebten Anzahl von Solarzellen können 9 Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden – mehr als alle Haushalte in den Niederlanden“, so Solarpower Europe weiter. Zudem würden bei 30 Gigawatt Kapazitäten auch mehr als 100.000 Arbeitsplätze allein in der Produktion geschaffen. Dazu kämen bis zu einer Million Jobs für die Installation und Wartung der Photovoltaik-Anlagen.

„Die EU Solar PV Industry Alliance ist eine wichtige Anerkennung der Bedeutung des Baus von Solarmodulen in Europa. Sie ist die Geburtsstunde der europäischen Produktion“ sagte Dries Acke, Policy Director bei Solarpower Europe. „Die Allianz bedeutet, dass Finanzmittel an die richtigen Projekte fließen können, aber wir sind aufgeschmissen, wenn wir nicht über einen speziellen Solarfonds verfügen, den die Allianz nutzen kann.“

Die neue Allianz kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Aktuell locken die USA mit ihrem neuen US Inflation Reduction Act verstärkt Unternehmen nach Übersee. Auch daher bräuchte es dringend finanzielle Unterstützung für Photovoltaik-Hersteller in Europa, die in den Aufbau von Produktionen investieren wollen.

Die Leitung der neuen Solar PV Industry Alliance wird EIT Innoenergy übernehmen. Es war bereits erfolgreich im Aufbau der European Battery Alliance, die nun als Blaupause für die Entwicklung der industrieller Wertschöpfungsketten für die Solarindustrie genutzt werden solle. Dabei gehe es vor allem um Beschleunigung und Skalierung bei Arbeitskräften und Ressourcen, die zusammengebracht werden müssten.

Die Gründung erfolgte auch im Beisein des EU-Binnenmarkt-Kommissars Thierry Breton. „Andere Länder außerhalb Europas unterstützen die Entwicklung ihrer sauberen Technologieindustrien massiv und ziehen unsere an“, sagte er auf der Veranstaltung in Brüssel. „Die EU muss sich in Bezug auf Investitionen und das regulatorische Umfeld verbessern, damit unsere Produktion im Bereich der sauberen Technologien florieren, Arbeitsplätze in Europa schaffen und im globalen Wettbewerb bestehen kann.“ Die neue Allianz für die Photovoltaik-Industrie sei daher auch eine „Schlüsselinitiative zur Verringerung der Abhängigkeiten“.

 

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