Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Langfristig hohe Strompreise halten PPA-Preis-Index im April 2022 auf sehr hohem Niveau

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Weiterhin liegen die Preise für Gas und Strom im Terminmarkt auf außergewöhnlich hohem Niveau, zunehmend auch für die mittel- und langfristigen Jahre. An vielen Tagen im April 2022 kletterten die abgerechneten Terminmarktpreise für durchgehend alle an der EEX handelbaren Jahresprodukte bis einschließlich des Jahres 2032 auf über 100 Euro pro Megawattstunde, der eher kurzfristige Strompreis für 2023 und 2024 lag dabei im Monatsmittel bei rund 150 bis 200 Euro pro Megawattstunde.

Auf dieser Basis ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für unseren PPA-Price-Tracker im April 2022 noch weiter geklettert und lag bei rund 132 Euro pro Megawattstunde. Dies treibt auch den Preisbenchmark für langfristige Power Purchase Agreements im deutschen Strommarkt nochmals nach oben – wenn auch im PPA-Markt eine gewisse Zunahme von Risikoabschläge aufgrund der hohen Preisvolatilität zu beobachten sind.

Die von Enervis für den April 2022 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen PV-PPA mit Start im Frontmonat (Mai 2022) liegen unter Berücksichtigung der üblichen Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise bei rund 83 bis 95 Euro pro Megawattstunde. Dies entspricht einer Entwicklung von rund +240 Prozent innerhalb der letzten 12 Monate und rund +165 Prozent innerhalb der letzten sechs Monate.

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.

Quelle: Enervis

— Der Autor Nicolai Herrmann ist Partner beim energiewirtschaftlichen Beratungshaus Enervis und Spezialist für die Vermarktung erneuerbarer Energien in Strommärkten. Er hat umfangreiche Erfahrung in der Beschaffung, Bewertung und Verhandlung von Power Purchase Agreements für Abnehmer und Erzeuger in den europäischen PPA-Märkten. https://enervis.de/ —-

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