Eurosolar mit Kampagne zur Bundestagswahl

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Eurosolar hat unter dem Motto „Knapp sind nicht die erneuerbaren Energien, knapp ist die Zeit“ eine Kampagne zur Bundestagswahl im Herbst gestartet, die es gleichzeitig zu einer Klimawahl erklärte. Die neue Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass eine sozialökologische Transformation zu einem Erfolg für alle werde. Die müsse sich vor allem drei drängenden Herausforderungen direkt stellen. So gelte es alle klimaschädlichen Subventionen abzuschaffen. Immer noch gebe es in Deutschland jährlich rund 100 Milliarden Euro an Subventionen für Industriebefreiungen oder steuerbegünstigten Diesel. Dies verhindere einen fairen Wettbewerb mit den erneuerbaren Energien. „CO2-Bepreisungen verteuern lediglich den fossilen Energieverbrauch, zur Dekarbonisierung tragen sie nichts bei“, so Eurosolar. Eine neue Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass mehr Photovoltaik- und Windkraftanlagen gebaut würden und keine neuen fossilen Kraftwerke mehr ans Netz gehen. Die freiwerdenden Mittel müssten an die Bürger zurückgegeben und zielgerichtet in nachhaltige Förderprogramme investiert werden, etwa für klimapositives Bauen, Elektromobilität oder Speicherlösungen.

Punkt zwei auf der Liste der Herausforderungen ist der Abbau der Bürokratie bei den erneuerbaren Energien. Strom aus Erneuerbaren lasse sich günstiger als Strom aus fossilen Kraftwerken produzieren und zusammen mit regionalen Strom- und Wärmespeichern könnte der eigene Bedarf weitgehend gedeckt werden. „Den Bau von teuren Übertragungsleitungen und Pipelines oder Wasserstoffschiffen kann man sich grundsätzlich sparen“, heißt es von Eurosolar. Im Sinne einer lokalen Selbstversorgung sollen langwierige Genehmigungsverfahren und komplizierte Bauvorschriften vereinfacht werden. „Ausschreibungsverfahren, Deckel, Abgaben und unverhältnismäßige Abstandsregelungen, die besonders die Bürgerenergie hemmen, kann man schnell beseitigen“, fordert Eurosolar.

Zudem müssten die Chancen für die Digitalisierung konsequenter genutzt werden, wo sie auch sinnvoll sind. Damit könne die Energiewende effizienter gestaltet werden. „Schikanen wie die Smart Meter-Pflicht schaffen gläserne Verbraucherprofile und sind ein Hemmnis beim Ausbau der Photovoltaik“, heißt es zur dritten Forderung. Die Digitalisierung sei sinnvoll, um Energieverbräuche im Haus automatisch zu steuern und Überschüsse zu speichern. Big Data und KI-gesteuerte Anlagen würden hingegen zu einer Rezentralisierung der Energiewende durch die Hintertür schaffen.

„Der Weg zu einer kohlenstofffreien Energieversorgung kann sofort eingeschlagen werden. Der Wandel eröffnet riesige neue wirtschaftliche Chancen. Bundestagswahl ist Klimawahl“, begründet Eurosolar seine Kampagne. Daher fordert die Vereinigung eine „echte dezentrale Energiewende mit rasantem Ausbau Erneuerbarer“, von dem Klima, Wirtschaft, Kommunen und Bürger profitierten. Zudem sollte es eine flächendeckende Installation dezentraler Speicher und gerechte Lastenverteilung geben sowie den Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas sowie keinen Einstieg in neue Wasserstoff-Abhängigkeiten.

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