DGRV: Energiegenossenschaft fehlt Perspektive bei Photovoltaik-Anlagen

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34 Prozent der 835 Energiegenossenschaften in Deutschland planen in diesem Jahr keine neuen Projekte. „„Diese Entwicklung ist besorgniserregend“, sagte Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des DGRV, anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse der Jahresumfrage am Donnerstag. Insbesondere die fehlende Perspektive bei Photovoltaik-Projekten forciere diesen Trend, obwohl diese eigentlich das Hauptbeschäftigungsfeld der Energiegenossenschaften bislang darstellte. Immerhin betreiben etwa 80 Prozent der Energiegenossenschaften Photovoltaik-Anlagen. Im vergangenen Jahr planten 54 Prozent in diesem Bereich neue Projekte, 2017 sogar noch 72 Prozent der Energiegenossenschaften. In diesem Jahr sind es der DGRV-Jahresumfrage zufolge gerade einmal noch 38 Prozent.

Der zunehmende Stillstand könnte verherrende Auswirkungen auf die Energiewende in Deutschland haben. „Schließlich sind es Energiegenossenschaften und andere Bürgerbeteiligungsmodelle, die die Akzeptanz für die Energiewende vor Ort stärken. Ein drohender Stillstand in der Geschäftstätigkeit gefährdet aktuell aber dieses Engagement“, so Ott weiter. Die negative Entwicklung sei vor allem auf die veränderten Rahmenbedingungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen zurückzuführen. Die Ausweitung der Ausschreibungen habe das Engagement der Energiegenossenschaften deutlich zurückgedrängt, dies gelte für Photovoltaik und Windkraft. Der direkte Verkauf des Solarstroms am Strommarkt sei aufgrund der niedrigen Marktpreise keine Option, so der Verband. Doch mit Blick auf die verschärften Klimaziele herrscht beim DGRV leichter Optimismus für die Zukunft. „Erfreulicherweise hat die Bundesregierung die Ziele für den Klimaschutz nachgeschärft“, sagte Ott. „Der Gesetzgeber ist nun weiter gefordert, mit einem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien auch die Rahmenbedingungen für die Bürgerbeteiligung zu verbessern.“

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