Photovoltaik-Zubau in Österreich 2020 mit 341 Megawatt auf Rekordniveau

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Österreich hat 2020 einen Rekordzubau von 341 Megawatt bei Photovoltaik-Anlagen verzeichnet. Dies sei eine Steigerung um 38 Prozent gegenüber 2019, berichtet der Bundesverband Photovoltaik Austria. Insgesamt habe die Photovoltaik 3,6 Prozent der Stromnachfrage gedeckt, wie aus dem aktuellen Bericht zur Marktentwicklung 2020 hervorgeht, den das Klimaschutzministerium in Wien am Donnerstag veröffentlichte. Die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung im Land stieg demnach auf 2035 Megawatt bis zum Ende des vergangenen Jahres.

Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverbands, sieht in den Zahlen „zarte Anzeichen einer Solarrevolution“. Allerdings sind die 341 Megawatt immer noch ein viel zu geringer Photovoltaik-Ausbau, um die Stromwende bis 2030 zu erreichen. „Spätestens ab 2025 müssen jährlich dreimal, so viele Anlagen errichtet werden wie jetzt. In den Folgejahren dann bis zu 5-mal so viele Anlagen“, so Immitzer weiter. Daher brauche es endlich einen verlässlichen Rahmen für die Solarförderung im Land. Damit könne die Dynamik des Photovoltaik-Zubaus vervielfacht werden.

Bis 2030 soll der Strom in Österreich komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Dazu muss deutlich mehr Photovoltaik als bisher zugebaut werden.

Grafik: Photovoltaic Austria

Diesen erforderlichen Rahmen könnte das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) schaffen. Es wird seit langer Zeit in Österreich politisch diskutiert, allein eine endgültige Verabschiedung des Gesetzes ist nicht in Sicht. Auf seiner Website hat Photovoltaic Austria daher einen Countdown aktiviert, um die Politik endlich zum Handeln zu bewegen. Noch bleiben demnach gut 22 Tage, um das EAG zu beschließen, denn am 9. Juli ist die letzte Nationalratssitzung vor der parlamentarischen Sommerpause.

„Nur wenn wir diese Steigerung ab sofort jedes Jahr haben, dann können wir uns 2030 auf die Schultern klopfen und stolz sein“, erklärt Immitzer. Die derzeitigen Rahmenbedingungen seien unzureichend, so fehle es teilweise an Fördermitteln, adere Programme liefen aus und auch in den Bundesländern würden zu wenig Anreize für den weiteren Photovoltaik-Ausbau gegeben. Aufgrund des nahenden Endes des Ökostromgesetzes fehlt schon bald die gesetzliche Grundlage für die viel proklamierte Energiewende, wie der Bundesverband moniert. Entsprechend groß sei die Verunsicherung sowohl in der Branche als auch bei potenziellen privaten und gewerblichen Photovoltaik-Investoren. „Der Nationalrat muss das EAG vor dem Sommer beschließen“, so die eindeutige Forderung.

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