BDEW fürchtet hohe Kosten bei Pflicht zu Kartenlesegeräten in Ladesäulen

Teilen

Mit der neuen Ladesäulenverordnung plant die Bundesregierung den verpflichtenden Einbau von Kartenlesegeräten an allen Ladesäulen. Damit soll das Bezahlen an Ladesäulen verbraucherfreundlicher werden. Doch das Gegenteil ist der Fall, meint der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW.

Nach Ansicht des Verbands ist der Vorschlag zum verpflichtenden Einbau von Kartenlesegeräten ein Bremsklotz für die Elektromobilität. Die entsprechenden Geräte sind noch gar nicht am Markt verfügbar, so der BDEW. Die noch ausstehende eichrechtliche Zulassung der Geräte werde noch dauern – solange stocke der Ladesäulenausbau. „Ohne Not, denn es gibt schon längst alternative digitale und mobile Bezahlmethoden“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Der Pflichteinbau verursache laut Referentenentwurf Kosten von 165 Millionen Euro. Das entspricht etwa einem Drittel des gesamten Fördertops von 500 Millionen Euro, der für die öffentliche Ladeinfrastruktur ab 2021 bereit steht. Der Einbau der Geräte erhöht die Kosten für den Aufbau der Ladeinfrastruktur und macht damit letztlich auch den Strom für das Laden teurer, argumentiert der BDEW.

Der Kunde verliert mit dem Pflichteinbau der Kartenlesegeräte dreifach, meint Andreae. „Der Ausbau hakt, spontanes ad hoc Laden wird teurer und die heute digital sichergestellte Preistransparenz geht mit den Kartenlesegeräten verloren. Dies ist eine absolut kontraproduktive Regelung für die Elektromobilität“, erklärt sie.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.